06.11.2019 17:51:46

MÄRKTE USA/Zweifel an Lösung des Handelsstreits bremsen Wall Street

NEW YORK (Dow Jones)--Die zuletzt gestiegenen Erwartungen an ein Handelsabkommen zwischen den USA und China erhalten zur Wochenmitte einen leichten Dämpfer und sorgen an der Wall Street für eine wenig veränderte Tendenz. Damit scheint die Rekordjagd der vergangenen Tage erst einmal beendet. Hatte zu Wochenbeginn noch die Hoffnung geherrscht, dass bald eine Einigung erzielt werde, so streut Peking mit neuen Forderungen nun offenbar Zweifel daran. Laut Medienberichten aus China besteht die Volksrepublik auf einer Aufhebung der Zölle auf chinesische US-Importe, bevor ein Handelsabkommen mit den USA unterzeichnet wird. China dringt offenbar darauf, die Strafzölle proportional und gleichzeitig abzuschaffen.

Der Dow-Jones-Index steigt am Mittag (Ortszeit) um 12 Punkte auf 27.504 Punkte. Der S%P-500 zeigt sich kaum verändert und der Nasdaq-Composite verzeichnet ein Minus von 0,3 Prozent.

Börse dürfte zu optimistische Erwartungen korrigieren

Der Markt sei bezüglich eines Teilabkommens zwischen Washington und Peking zu optimistisch gewesen, sagt Stephen Innes, Marktstratege bei Axitrader. Etwas bessere US-Konjunkturdaten hätten diese Erwartungen noch zusätzlich genährt. Wenn eine Einigung nun weiter auf sich warten lasse, könnte sich die in den vergangenen Tagen zu beobachtende Risikofreude der Anleger ins Gegenteil verkehren, meint der Stratege.

Am Anleihemarkt kommen die Renditen nach ihrem jüngsten Anstieg wieder etwas zurück. Die Zehnjahresrendite sinkt um 2,0 Basispunkte auf 1,84 Prozent. Hoffnungen auf eine Einigung zwischen China und den USA hatten die Notierungen in den zurückliegenden Tagen gedrückt und die Renditen nach oben getrieben. Nun verschafft die wiederaufkeimende Verunsicherung der Anleger bezüglich des Handelskonflikts den Anleihen etwas Zulauf. Die Citigroup rechnet mit weiter steigenden Notierungen und verweist zur Begründung auf die Anleihekäufe bedeutender Notenbanken wie der Federal Reserve oder der EZB.

Der Goldpreis erholt sich leicht von seinem jüngsten Rücksetzer. Der Preis für eine Feinunze steigt um 0,3 Prozent auf 1.488 Dollar, bleibt damit aber unter der wichtigen Marke von 1.500 Dollar. Am Vortag hatte das Edelmetall noch den tiefsten Stand seit drei Wochen markiert.

Am Devisenmarkt erholt sich der Euro etwas von seinen Tagestiefs, verharrt aber mit 1,1070 weiterhin unter der Marke von 1,11 Dollar, unter die er am Dienstag gerutscht war. Der Greenback erhält einen kleinen Dämpfer von der aktuellen Nachrichtenlage um den Handelsstreit.

Ölpreis sinkt wegen Sorgen über Überangebot

Befürchtungen eines Überangebots lasten derweil auf den Ölpreisen. Der wesentlich höher als erwartete Anstieg der wöchentlichen US-Öllagerdaten belastet die Notierungen dagegen kaum. Hier wurde durch die staatliche Energy Information Administration (EIA) eine Zunahme um 7,9 Millionen Barrel vermeldet, während die Analysten lediglich einen Anstieg um 1,4 Millionen Barrel prognostiziert hatten. Zudem verharrte die Ölförderung in den USA auf einem Rekordniveau. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI verbilligt sich um 0,8 Prozent auf 56,75 Dollar. Die europäische Referenzsorte Brent fällt um 1,3 Prozent auf 62,13 Dollar.

Die Liste der US-Konjunkturdaten ist am Mittwoch kurz. Vor der Startglocke wurde die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft aus dem dritten Quartal veröffentlicht. Sie ging um 0,3 Prozent zurück, während Volkswirte einen Anstieg um 0,9 Prozent prognostiziert hatten. Die Lohnstückkosten stiegen mit 3,6 Prozent deutlicher als erwartet.

WW und Match Group brechen ein - Übernahmefantasie befeuert HP

Unternehmenszahlen gibt es dafür umso mehr. Schon am Dienstag nach Börsenschluss hat unter anderem Microchip Geschäftszahlen zum zweiten Geschäftsquartal vorgelegt, die knapp unter den Markterwartungen lagen. Die Aktie verliert 4,3 Prozent.

Match Group brechen um 4,5 Prozent ein. Der Betreiber von mehreren Dating-Portalen hatte am Vorabend einen enttäuschenden Ausblick auf das laufende Quartal gegeben. Auch WW International, ehemals bekannt als Weightwatchers, hat enttäuschende Geschäftszahlen veröffentlicht. Der Umsatz des auf Produkte und Programme zur Gewichtsreduktion spezialisierten Unternehmens ging das dritte Quartal in Folge zurück, was die Aktie um fast 16 Prozent abstürzen lässt. Dass das Ergebnis je Aktie den Analystenkonsens übertraf, fällt nicht ins Gewicht.

HP Inc verteuern sich dagegen um 11,2 Prozent. Nach Aussage informierter Personen ist Kopiererhersteller Xerox an HP interessiert. Der Hersteller von Druckern und PCs ist an der Börse etwa 27 Milliarden Dollar wert. Xerox steigen um 0,5 Prozent.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 27.504,39 0,04 11,76 17,91

S&P-500 3.076,09 0,05 1,47 22,71

Nasdaq-Comp. 8.411,98 -0,27 -22,70 26,78

Nasdaq-100 8.192,21 -0,22 -17,97 29,42

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 1,61 -1,2 1,62 41,0

5 Jahre 1,65 -1,8 1,66 -27,8

7 Jahre 1,75 -2,0 1,77 -49,6

10 Jahre 1,84 -2,0 1,86 -60,5

30 Jahre 2,32 -2,4 2,34 -75,1

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:10 Di, 17:15 % YTD

EUR/USD 1,1070 -0,05% 1,1076 1,1071 -3,4%

EUR/JPY 120,72 -0,14% 120,71 120,83 -4,0%

EUR/CHF 1,0994 -0,00% 1,0999 1,0990 -2,3%

EUR/GBP 0,8603 +0,04% 0,8605 0,8604 -4,4%

USD/JPY 109,06 -0,10% 108,99 109,13 -0,5%

GBP/USD 1,2869 -0,08% 1,2873 1,2868 +0,8%

USD/CNH (Offshore) 6,9972 -0,06% 7,0049 7,0026 +1,9%

Bitcoin

BTC/USD 9.305,76 -0,18% 9.368,76 9.332,01 +150,2%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 56,75 57,23 -0,8% -0,48 +17,3%

Brent/ICE 62,13 62,96 -1,3% -0,83 +12,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.488,45 1.484,30 +0,3% +4,15 +16,1%

Silber (Spot) 17,60 17,58 +0,1% +0,02 +13,6%

Platin (Spot) 928,87 929,00 -0,0% -0,13 +16,6%

Kupfer-Future 2,69 2,70 -0,5% -0,01 +1,6%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/ros/mgo

(END) Dow Jones Newswires

November 06, 2019 11:51 ET (16:51 GMT)

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