MÄRKTE USA/Yellen-Aussagen wirken weiter nach

   Von Thomas Rossmann

   An der Wall Street dürfte es auch am Donnerstag weiter abwärts gehen. Die Aussagen von US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen am Vorabend wirken weiter nach und lasten auf dem Sentiment. Die neue Fed-Chefin hatte die Märkte damit überrascht, dass sie Leitzinserhöhungen zu einem früher als bislang erwarteten Zeitpunkt in den Raum stellte, nämlich bereits für die erste Jahreshälfte 2015. Das hatte die Aktienkurse in den USA auf Talfahrt geschickt - und dies dürfte sich erst einmal fortsetzen. Die Futures auf den S&P-500 und den Nasdaq-100 geben um jeweils 0,2 Prozent nach.

   "Der Markt muss nun erst einmal die Tatsache verdauen, dass die Phase des billigen Geldes wohl vorbei ist", sagt Analyst Joao Monteiro von Valutrades. Nachdem die US-Notenbanker die monatlichen Anleiherückkäufe erwartungsgemäß erneut um weitere 10 auf jetzt 55 Milliarden Dollar gesenkt haben, könnte das sogenannte Quantative-Easing-Programm bereits Ende des Jahres der Vergangenheit angehören. Sechs Monate später könnte dann laut Yellen die erste Zinserhöhung folgen.

   Die Fed-Projektionen sehen außerdem den Leitzins bis Ende 2015 bei 1 Prozent nach bislang 0,75 Prozent. "Der Marktkonsens vor der Fed-Sitzung lag bei 0,65 Prozent bis Ende 2015", kommentiert Marktexperte Evan Lucas von IG. Über den Tag hinaus dürften die Aussagen der US-Notenbank allerdings positiv für die Aktienmärkte interpretiert werden, heißt es von Teilnehmern. "Die Fed unterstreicht damit das Bild einer stärkeren Konjunkturerholung", ergänzt ein Händler.

   Für etwas "Abwechslung" könnten die anstehenden US-Konjunkturdaten sorgen. Die vorbörslich veröffentlichten wöchentlichen Erstanträge trafen mit 320.000 exakt die Prognose der Ökonomen und haben daher keine Auswirkungen. Im weiteren Handelsverlauf stehen mit dem Index der Frühindikatoren für Februar, dem Philadelphia-Fed-Index für März und dem Verkauf bestehender Häuser für Februar weitere wichtige Daten auf der Agenda.

   Eindeutiger Gewinner der Yellen-Aussagen ist der Dollar, der gegenüber Euro, Franken und Yen klar zulegt. Der Euro fällt weiter zurück auf 1,3768 Dollar, nachdem er sich zunächst auf dem am Vorabend bereits deutlich ermäßigten Niveau von 1,3840 Dollar zu stabilisieren schien. Vor den Yellen-Aussagen hatte die Gemeinschaftswährung noch über 1,39 Dollar gelegen.

   Der Goldpreis setzt seine Abwärtstendenz fort und gibt auf 1.322 Dollar je Feinunze nach, dass niedrigste Niveau seit Ende Februar. Im späten US-Handel am Vortag waren es noch sechs Dollar mehr. Die Risiken einer weiteren Eskalation in der Ukraine-Krise würden weiter aus dem "sicheren Hafen" Gold ausgepreist, heißt es. Zudem habe der Dollar nach den Aussagen von US-Notenbankpräsidentin Yellen einen deutlichen Satz nach oben gemacht, was ebenfalls auf dem Sentiment laste.

   Der Preis für ein Barrel der Sorte WTI gibt leicht nach und notiert um die Marke von 100 Dollar. Aktuell müssen 99,75 Dollar gezahlt werden, nach 100,37 Dollar zum Settlement am Mittwoch. Bei den US-Anleihen kommt es nach den deutlichen Abschlägen am Vortag zu einer Stabilisierung. Die Rendite für zehnjährige Titel liegt unverändert bei 2,77 Prozent. Hier könnten im Verlauf die anstehenden Konjunkturdaten noch für Impulse sorgen.

   Bei den Einzelwerten dürften die Aktien von US-Bauunternehmen abermals das Interesse auf sich ziehen. Nachdem am Mittwoch schon KB Home gute Zahlen vorgelegt hat, folgte Lennar am Berichtstag und vermeldete einen überraschend deutlichen Umsatzsprung. Die Lennar-Titel legen um knapp zwei Prozent zu.

   Dagegen hat Guess nicht nur weniger verdient als erwartet, sondern auch noch einen enttäuschenden Ausblick gegeben. Für die Aktien des Anbieters von Bekleidung und Accessoires geht es vor der Startglocke um sechs Prozent nach unten.

   Jabil enttäuschte sowohl mit den Viertquartalszahlen als auch mit dem Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr. Allerdings zeigte sich das Unternehmen für das kommende Geschäftsjahr zuversichtlicher als die Analysten. Die Aktie gewinnt zwei Prozent.

   DJG/DJN/ros/sha

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   March 20, 2014 08:56 ET (12:56 GMT)

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