06.06.2018 14:53:43
|
MÄRKTE USA/Wall Street weiter freundlich erwartet
NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street dürfte am Mittwoch zum Start Gewinne verbuchen. Damit setzt sich die freundliche Tendenz der vergangenen Tage fort, die indes nicht ohne Hindernisse blieb. Während die starke US-Konjunktur stützt und in jüngster Zeit vor allem Technologiewerte angetrieben hat, kommt immer wieder Querfeuer von den politischen und geopolitischen Unsicherheiten. Dazu zählen etwa die Krise in Italien, die Nahost-Problematik und nicht zuletzt der zunehmende Protektionismus.
In Asien und Europa waren vor allem Rohstoff- und Energiewerte gesucht, da die Rohstoffpreise deutlich angezogen haben. Allerdings hat Öl inzwischen die Aufschläge wieder abgegeben, während Kupfer gefragt bleibt. Vorbörslich wurden bereits Konjunkturdaten mitgeteilt. Das US-Handelsbilanzdefitit fiel nicht so üppig aus wie befürchtet, dafür zeigte sich die Produktiviät schwächer als erwartet.
Im Hintergrund schwelen die diversen Handelskonflikte weiter, es gibt aber auch Zeichen einer möglichen Entspannung. So soll US-Finanzminister Steven Mnuchin US-Präsident Donald Trump gedrängt haben, Kanada von den Metallzöllen auszunehmen. Zudem soll China Berichten zufolge angeboten haben, US-Waren im Volumen von 70 Milliarden Dollar zu kaufen. Andererseits hat Mexiko seine eigenen Pläne zu Importzöllen auf US-Produkte enthüllt, die im Gegenzug gegen die US-Zölle geplant sind. Beim G7-Treffen in Kanada am Freitag und Samstag dürfte denn auch die Handelspolitik das Hauptthema sein.
Ölpreise gebremst
Die Ölpreise bewegen sich am Mittwoch volatil. Nachdem sie zunächst noch kräftig zugelegt haben, sind sie nun leicht ins Minus gerutscht. Zunächst hatten noch Meldungen gestützt, wonach Venezuela wegen der politischen Unruhen vertraglich zugesicherte Lieferungen nicht einhalten kann. Auch die Erwartung sinkender iranischer Ölexporte stützt den Preis. Andererseits rechnen Teilnehmer mit einer Ausweitung der Produktion der Opec und Russlands. Aktuell fällt der WTI-Preis um 0,6 Prozent auf 65,10 Dollar je Fass, Brent gibt 0,1 Prozent auf 75,29 Dollar ab.
Derweil setzt der Euro seine Aufwärtsbewegung zum Dollar fort und zieht auf rund 1,1770 an. Stützend wirken falkenhafte Aussagen von EZB-Chefvolkswirt Peter Praet. Er sendete ein starkes Signal, dass schon bei dem Ratstreffen in der nächsten Woche über das Ende des Kaufprogramms entschieden werden könnte. Zudem signalisierte er, dass die Währungshüter zunehmend zuversichtlich seien, dass die Inflation in der Eurozone wieder zum Zielwert von knapp 2 Prozent zurückkehren werde. Auch die schwache US-Produktivität lastet auf dem Dollar.
Gold zeigt sich wenig verändert, nachdem es am Vortag zwischenzeitlich kurz über 1.300 Dollar gestiegen war. Aktuell gewinnt es 0,1 Prozent auf 1.297 Dollar. Anleihen bleiben weiter im Schatten des Aktienmarkts. Auch die Erwartung baldiger weiterer Zinserhöhungen durch die US-Notenbank nagt an der Attraktivität der Papiere. So steigt im Gegenzug die Rendite der zehnjährigen Treasurys um 3 Basispunkte auf 2,96 Prozent.
Facebook wegen Datenpartnerschaft unter Druck
Die Facebook-Aktie gibt vorbörslich 1,3 Prozent ab. Das Unternehmen war in der Vergangenheit Datenpartnerschaften mit mindestens vier chinesischen Elektronikfirmen eingegangen. Darunter ist auch Huawei - ein Unternehmen, das US-Politiker als ein mögliches Werkzeug für staatlich geförderte Spionage ansehen. Das soziale Netzwerk plant die Kooperation mit Huawei bis Ende der Woche zu beenden.
Tesla steigen um 1,7 Prozent. Die Aktionäre des Elektroautobauers bestätigten auf der Hauptversammlung drei ernannte Direktoren. Der Versuch, Chairman und CEO Elon Musk zu entmachten, scheiterte. Die wichtigste Botschaft war jedoch die Einschätzung von Musk, Tesla werde es "sehr wahrscheinlich" bis Ende Juni schaffen, wie geplant 5.000 Autos pro Woche des Models 3 herzustellen. Der Elektroautobauer hat zudem Pläne zum Bau eines Werks in Schanghai vorgestellt. Es handle sich um die erste "Gigafabrik" des Unternehmens außerhalb der USA, sagte Tesla-Verkaufschef Robin Ren.
HP Inc könnten im Plus starten. Der Druckerhersteller streicht weitere 500 bis 1.000 Stellen. Bis zu 2 Prozent der Belegschaft soll abgebaut werden. Ambarella stürzen um knapp 11 Prozent ab. Der Kamerakomponentenhersteller übertraf zwar mit seinen Quartalszahlen die Markterwartungen, verschreckte Anleger aber mit einer schwachen Umsatzprognose.
===
US-Anleihen
Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD
2 Jahre 2,51 2,0 2,49 131,0
5 Jahre 2,80 2,7 2,77 87,1
7 Jahre 2,91 3,5 2,87 66,2
10 Jahre 2,96 3,2 2,92 51,1
30 Jahre 3,11 2,5 3,09 4,3
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 9:37 Di, 17:12 % YTD
EUR/USD 1,1773 +0,47% 1,1761 1,1678 -2,0%
EUR/JPY 129,66 +0,75% 129,48 128,11 -4,2%
EUR/CHF 1,1630 +0,80% 1,1573 1,1526 -0,7%
EUR/GBP 0,8770 +0,30% 0,8761 1,1438 -1,4%
USD/JPY 110,12 +0,27% 110,12 109,72 -2,2%
GBP/USD 1,3423 +0,16% 1,3423 1,3356 -0,7%
Bitcoin
BTC/USD 7.617,83 +0,0% 7.636,21 7.428,40 -44,2%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 65,10 65,52 -0,6% -0,42 +8,9%
Brent/ICE 75,29 75,38 -0,1% -0,09 +16,0%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.297,27 1.296,14 +0,1% +1,13 -0,4%
Silber (Spot) 16,62 16,49 +0,8% +0,14 -1,8%
Platin (Spot) 902,75 903,50 -0,1% -0,75 -2,9%
Kupfer-Future 3,24 3,20 +1,2% +0,04 -2,8%
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/raz/apo
(END) Dow Jones Newswires
June 06, 2018 08:54 ET (12:54 GMT)
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Nachrichten zu Ambarella Incmehr Nachrichten
25.11.24 |
Ausblick: Ambarella stellt Quartalsergebnis zum abgelaufenen Jahresviertel vor (finanzen.net) | |
12.11.24 |
Erste Schätzungen: Ambarella präsentiert das Zahlenwerk zum abgelaufenen Jahresviertel (finanzen.net) | |
12.08.24 |
Erste Schätzungen: Ambarella zieht Bilanz zum jüngsten Jahresviertel (finanzen.net) |
Analysen zu Ambarella Incmehr Analysen
Aktien in diesem Artikel
Ambarella Inc | 64,70 | -3,98% | |
HP Inc (ex Hewlett-Packard) | 31,14 | -0,51% | |
Meta Platforms (ex Facebook) | 560,90 | -3,48% | |
Tesla | 409,05 | -2,88% |