11.12.2017 16:00:44
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MÄRKTE USA/Wall Street wartet auf Zinsausblick
NEW YORK (Dow Jones)--Kaum verändert zeigt sich die Wall Street am Montag im frühen Geschäft. Zwar gilt die dritte US-Zinserhöhung in diesem Jahr am Mittwoch praktisch als ausgemacht, doch lassen sich Anleger wie üblich im Vorfeld einer Leitzinsentscheidung nicht aus der Deckung locken. Spannender als der eigentliche Zinsschritt dürfte ohnehin der Ausblick auf den weiteren Zinspfad werden. Denn dieser sei keineswegs in Stein gemeißelt, heißt es von Teilnehmern unter Verweis auf die hartnäckig niedrige Inflation. Eine Explosion in New York mit vier Verletzten hat bislang keine größeren Auswirkungen auf den Handel. Der Dow-Jones-Index stagniert bei 24.330 Punkten, S&P-500 und Nasdaq-Composite legen jeweils um 0,1 Prozent zu.
Für 2018 hat die Fed bislang drei weitere Zinsschritte in Aussicht gestellt. In die Quere kommen könnte ihr dabei aber die maue Inflation, denn sie springt trotz eines sehr robusten Arbeitsmarkts nicht an. "Wir erwarten einen Anstieg der Inflation in den kommenden ein bis zwei Jahren, doch ich möchte hinzufügen, dass ich hierbei etwas unsicher bin", hatte die scheidende Fed-Chefin Janet Yellen zuletzt betont.
Wichtige Konjunkturdaten stehen zu Wochenbeginn nicht auf der Agenda. Übergeordnet bleiben auch die Entwicklung in Sachen US-Steuerreform im Blick, wo Marktteilnehmer mit einer raschen Einigung der beiden Kongresskammern rechnen. Der am vergangenen Freitag vorläufig abgewendete Stillstand aller Regierungsinstitutionen könnte zudem den Markt bald wieder einholen, denn der Senat hatte lediglich für eine Verlängerung der Haushaltsmittel bis zum 22. Dezember gestimmt. Bis dahin muss im Haushaltsstreit eine Lösung gefunden werden.
Für Gesprächsstoff sorgt der Start der Bitcoin-Terminkontrakte. Der Startschuss für diese fiel am Sonntag. Die Webseite der Chicagoer Optionsbörse CBOE fiel dabei aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens phasenweise aus. Aktuell kostet die Kryptowährung 16.492 Dollar - ein Plus von 14,6 Prozent.
Dollar mit leichter Schwäche
Der Dollar neigt zu Wochenbeginn etwas zur Schwäche. Im Gegenzug steigt der Euro phasenweise wieder über die Marke von 1,18 Dollar - aktuell geht die Gemeinschaftswährung bei 1,1785 Dollar um. Nach den zuletzt einmal mehr überzeugenden Arbeitsmarktdaten in den USA sprechen Händler nur von einer Zwischenerholung des Euro. An nachhaltig steigende Euro-Kurse glaubt man derzeit eher nicht.
Deutlicher fällt das Minus des Pfund gegenüber der US-Devise aus. Für Verunsicherung sorgt, dass Großbritannien nach den Worten von Brexit-Minister David Davis die Rechnung für seinen Ausstieg aus der EU nur zahlen werde, wenn sich beide Seiten auf ein Handelsabkommen geeinigt hätten. Damit könnten sich die Verhandlungsfronten wieder verhärten, kaum dass am Freitag ein erster Durchbruch gemeldet worden war.
Von der leichten Dollar-Schwäche profitiert der Goldpreis praktisch nicht. In der Vorwoche hatte ein starker Greenback dem Edelmetall noch ein Minus von 3 Prozent beschert. Aber auch hier seien die Blicke auf die Sitzung der US-Notenbank und den weiteren Zinspfad gerichtet, heißt es. Der Preis für die Feinunze fällt um 0,1 Prozent auf 1.247 Dollar. Es zeige sich immer deutlicher, dass der Bitcoin-Hype zu Lasten des Goldpreises gehe, heißt es.
Die Ölpreise legen leicht zu. Der dritte Wochenanstieg in Folge bei den aktiven US-Förderanlagen drückte zwischenzeitlich auf das Sentiment. Die steigenden Ölpreise könnten zu einer deutlichen Ausweitung der US-Ölförderung im kommenden Jahr führen, so die Befürchtung eines Marktteilnehmers. Das Argument wird gern und häufig benutzt, um die Zweischneidigkeit der Förderbegrenzung durch das Erdölkartell Opec im Verbund mit Nicht-Mitgliedern zu betonen. Der Preis für ein Fass US-Leichtöl der Sorte WTI legt aktuell um 0,3 Prozent auf 57,54 Dollar zu, für die global gehandelte Sorte Brent geht es um 0,8 Prozent auf 63,88 Dollar nach oben.
Wenig Bewegung gibt es auch bei den US-Anleihen im Vorfeld der Sitzung der US-Notenbank. Die Rendite zehnjähriger Titel verliert einen Basispunkt auf 2,37 Prozent.
Gesunde Konsolidierung könnte sich fortsetzen
Im Gesundheitssektor der USA schreitet die Konsolidierung offenbar weiter voran. Zwei nicht gewinnorientierte private Krankenhausketten verhandeln nach Angaben von informierten Personen über eine Fusion, aus der der größte Klinikbetreiber des Landes hervorginge. Wenn sich Ascension und Providence St. Joseph Health einigen sollten, entstünde ein Konzern mit 191 Hospitälern, der in 27 Bundesstaaten vertreten wäre und auf einen Jahresumsatz von 44,8 Milliarden Dollar käme. Er übertrumpfte den aktuell größten Betreiber HCA Healthcare. Die Aktie von HCA Healthcare gewinnt 0,7 Prozent.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 24.329,51 0,00 0,35 23,11
S&P-500 2.652,84 0,05 1,34 18,49
Nasdaq-Comp. 6.852,99 0,19 12,91 27,31
Nasdaq-100 6.359,06 0,23 14,49 30,75
US-Anleihen
Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD
2 Jahre 1,79 0,0 1,79 59,2
5 Jahre 2,14 0,3 2,14 21,6
7 Jahre 2,28 -1,2 2,29 2,9
10 Jahre 2,36 -1,1 2,38 -8,0
30 Jahre 2,75 -1,7 2,77 -31,6
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:19 Fr, 17:45 % YTD
EUR/USD 1,1793 +0,04% 1,1788 1,1764 +12,1%
EUR/JPY 133,72 +0,00% 133,71 133,60 +8,8%
EUR/CHF 1,1688 +0,03% 1,1685 1,1684 +9,1%
EUR/GBP 0,8824 +0,47% 0,8783 1,1364 +3,5%
USD/JPY 113,38 -0,04% 113,42 113,57 -3,0%
GBP/USD 1,3366 -0,42% 1,3422 1,3370 +8,3%
Bitcoin
BTC/USD 16.434,32 +14,19% 16.664,14 15.188,55 1.621,42
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 57,55 57,36 +0,3% 0,19 +1,0%
Brent/ICE 63,84 63,4 +0,7% 0,44 +8,9%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.247,61 1.248,55 -0,1% -0,95 +8,4%
Silber (Spot) 15,78 15,85 -0,5% -0,07 -0,9%
Platin (Spot) 885,90 888,90 -0,3% -3,00 -2,0%
Kupfer-Future 2,96 2,96 +0,2% +0,00 +17,2%
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf/mgo
(END) Dow Jones Newswires
December 11, 2017 10:00 ET (15:00 GMT)
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