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12.05.2023 15:08:40

MÄRKTE USA/Wall Street vor knappen Aufschlägen

NEW YORK (Dow Jones)--Nach Tagen der Stagnation und Richtungslosigkeit könnte es am Freitag an der Wall Street leicht nach oben gehen. Der Aktienterminmarkt lässt auf einen etwas festeren Handelsbeginn am Kassamarkt schließen. Doch für einen echten Trendwechsel nach oben fehlt es weiterhin an Impulsen. Anleger wägen weiterhin die möglichen Folgen einer Bankenkrise und der nicht gelösten Frage der Schuldenobergrenze ab.

Darüber hinaus fürchten immer mehr Anleger eine Rezession gegen Ende des Jahres, auch wenn der wirtschaftliche Abschwung für ein Ende der Zinserhöhungen spricht. Bislang kaum Impulse setzen die Importpreise. Die haben im April einen Tick stärker als erwartet zugelegt, nachdem sie zuvor noch gesunken waren. Auf Jahressicht sanken die Preise aber um 4,8 Prozent. Damit wird das Bild einer sich allmählich abschwächenden Inflation nicht ins Wanken gebracht und die Spekulation auf eine Zinspause der Fed bleibt.

Positiv kommen im Handel Signale der Entspannung im Verhältnis der USA zu China an. Der nationale Sicherheitsberater, Jake Sullivan, hat sich in der laufenden Woche mit seinem chinesischen Amtskollegen getroffen. Washington und Peking versuchen, eine weitere Verschlechterung der Beziehungen zu verhindern. "Aus der Sicht des Marktes trägt dies dazu bei, den Druck zu mindern", so die Analysten von Pictet Asset.

PacWest stabilisiert

In den verhalten positiven Grundton fügen sich vorbörslich auch die am Vortag einmal mehr gebeutelten Kurse kleiner Regionalbanken ein. PacWest Bancorp stabilisieren sich mit einem Aufschlag von 3 Prozent, nachdem der Kurs am Vortag um knapp 23 Prozent eingebrochen war. Daten hatten gezeigt, dass die Bank mit hohen Mittelabflüssen zu kämpfen hat. Western Alliance ziehen um 3,1 und Zions Bancorp um 2 Prozent an. Ohne eine nachhaltige Lösung bleibe der Bankensektor aber ein Unsicherheitsfaktor, heißt es im Handel.

Die A-Aktien der News Corp ziehen vorbörslich um 4.5 Prozent an. Der Medienkonzern schnitt in seinem dritten Geschäftsquartal trotz eines Umsatzrückgangs besser ab als erwartet. Zu verdanken war dies dem Wachstum der Tochter Dow Jones, zu der u.a. das Wall Street Journal und diese Nachrichtenagentur gehören.

Tesla legen um 1,9 Prozent zu. Twitter-Eigentümer Elon Musk will den Chefposten bei der Onlineplattform in Kürze an eine Frau abtreten, wie er kurz vor Ende des regulären Vortageshandels mitgeteilt hat. Damit dürfte Musk wieder mehr Zeit haben, sich stärker um seine anderen Unternehmen wie Tesla zu kümmern, spekuliert man im Handel. Gut kommen auch Preiserhöhungen an. Tesla hat für die meisten ihrer Elektrofahrzeuge in den USA in einer weiteren Runde die Preise erhöht. Die Erhöhungen sind gering, könnten aber dazu beitragen, die Bedenken der Aktionäre über die schrumpfenden Margen des Unternehmens zu zerstreuen. Ein Rückruf in China von 1,1 Millionen Fahrzeugen wegen Bremsdefekten belastet derweil nicht.

Der Schulbushersteller Blue Bird schrieb im Berichtsquartal nicht nur schwarze Zahlen, sondern erhöhte auch den Ausblick. Der Kurs schnellt darauf um über 31 Prozent nach oben. Amylyx Pharmaceuticals ziehen um 10 Prozent an, die Biopharmakagesellschaft überraschte mit einem Gewinnausweis, obwohl Analysten im Konsens mit einem deutlichen Fehlbetrag gerechnet hatten.

Dollar ein Spielball der Schuldengrenze

Der Dollar steigt leicht, der Dollarindex gewinnt 0,2 Prozent. Der Devisenmarkt reagiert weiter sehr sensibel auf Schlagzeilen zur Schuldenobergrenze. Das Ausbleiben von Fortschritten auf dem Weg zu einer Einigung könne dem Dollar durchaus weiterhin eine gewisse Unterstützung bieten, heißt es bei der ING.

Nach dem Anstieg der Rentennotierungen am Vortag kommen diese zum Wochenschluss leicht zurück, die Renditen steigen damit leicht. Fed-Gouverneurin Michelle Bowman zeigt sich nicht zuversichtlich, dass die Zentralbank genügend Fortschritte bei der Verlangsamung der Wirtschaftstätigkeit und der Inflation macht. Sie hält weitere Straffungen für wahrscheinlich.

Die Erdölpreise erholen sich leicht von den Vortagesverlusten. Am Wochenende könnte eine Pipeline zwischen dem Irak und der Türkei wieder in Betrieb genommen werden. Damit würde mehr Angebot an den Markt kommen und die Rohölpreise belastet werden, heißt es.

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US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 3,93 +2,1 3,91 -48,7

5 Jahre 3,39 +2,7 3,36 -61,2

7 Jahre 3,39 +2,8 3,36 -57,8

10 Jahre 3,42 +2,9 3,39 -46,4

30 Jahre 3,76 +1,7 3,74 -21,1

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:10 Do, 17:30 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0885 -0,3% 1,0928 1,0917 +1,7%

EUR/JPY 146,95 +0,1% 147,21 146,72 +4,7%

EUR/CHF 0,9729 -0,3% 0,9751 0,9768 -1,7%

EUR/GBP 0,8707 -0,2% 0,8731 0,8725 -1,6%

USD/JPY 135,00 +0,4% 134,75 134,39 +3,0%

GBP/USD 1,2504 -0,1% 1,2512 1,2513 +3,4%

USD/CNH (Offshore) 6,9657 +0,1% 6,9560 6,9576 +0,6%

Bitcoin

BTC/USD 26.413,36 -2,1% 26.163,55 27.151,96 +59,1%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 71,41 70,87 +0,8% +0,54 -11,0%

Brent/ICE 75,45 74,98 +0,6% +0,47 -10,5%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 33,83 34,99 -3,3% -1,17 -55,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.013,39 2.015,88 -0,1% -2,49 +10,4%

Silber (Spot) 24,01 24,20 -0,8% -0,19 +0,2%

Platin (Spot) 1.085,53 1.098,50 -1,2% -12,98 +1,6%

Kupfer-Future 3,73 3,71 +0,7% +0,03 -2,3%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/hab

(END) Dow Jones Newswires

May 12, 2023 09:09 ET (13:09 GMT)

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