24.08.2017 22:50:46
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MÄRKTE USA/Wall Street vor Jackson Hole mit moderaten Abgaben
Von Thomas Rossmann
NEW YORK (Dow Jones)--Die Kurse an der Wall Street haben unmittelbar vor dem Beginn des Notenbankertreffens in Jackson Hole am Donnerstag leicht nachgegeben. Allerdings wird die für die US-Märkte wohl wichtigste Person, US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen, erst am Freitag sprechen. Dies gilt auch für EZB-Präsident Mario Draghi. "Man sollte die Bedeutung des Treffens nicht unterschätzen und dieses Jahr könnte besonders interessant werden", sagte Stratege Brian Battle von Performance Trust Capital Partners.
"Vor allem die Aussagen von Yellen werden genau beobachtet auf mögliche Hinweise für eine weitere Zinserhöhung in diesem Jahr und den Zeitplan für den geplanten Bilanzabbau", ergänzte der Teilnehmer. "Die Märkte hoffen auf einen Wandel der Stimmung weg von der jüngsten Risikoscheu", sagte Chefvolkswirtin Michala Marcussen von der Societe Generale. Man solle sich aber auch mit der Möglichkeit einer Enttäuschung vertraut machen und damit, dass die wichtigsten Notenbanker erst im September Näheres zu ihrer künftigen Geldpolitik bekannt geben.
Der Dow-Jones-Index verlor 0,1 Prozent auf 21.783 Punkte. Der S&P-500 fiel um 0,2 Prozent auf 2.439 Punkte. Der Nasdaq-Composite verzeichnete ein Minus von 0,1 Prozent auf 6.271 Punkte. Der Umsatz legte auf 719 (Mittwoch: 681) Millionen Aktien zu. Dabei standen 1.478 (1.555) Kursgewinnern 1.434 (1.384) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 179 (124) Titel.
Im Vorfeld der Yellen-Rede äußerten sich auch diverse Fed-Mitglieder. Die Präsidentin der Kansas-Fed, Esther George, hat sich dabei für weitere Zinserhöhungen ausgesprochen. "Ich bin der Meinung, dass wir die graduellen Zinserhöhungen fortsetzen sollten", sagte George im Interview mit dem Sender CNBC. Sie verwies in diesem Zusammenhang auf die Lage der US-Wirtschaft. Zudem sei sie der Ansicht, dass die Inflation nahe genug am Ziel der Federal Reserve sei, um die Zinsen zu erhöhen. George ist in diesem Jahr ohne Stimmrecht im Offenmarktausschuss.
Nach Aussage von Robert Kaplan, Präsident der Federal Reserve Bank of Dallas, ist eine dritte Zinsanhebung in diesem Jahr weiterhin möglich. "Ich möchte gerne geduldig sein und erst weitere Daten abwarten, bevor ich zu einer Entscheidung komme", sagte Kaplan dem Fernsehsender CNBC. Doch die weiterhin schwache Inflation müsse erst besser verstanden werden, bevor die Fed noch eine Zinserhöhung in diesem Jahr vornehme.
Kein Störfeuer aus dem Weißen Haus Leicht stützend wirkte, dass es keine neuen Querschüsse aus dem Weißen Haus gab. Am Vortag hatten radikale Aussagen von US-Präsident Donald Trump zum Bau der Mauer an der Grenze zu Mexiko und zur Freihandelszone Nafta die Börsianer verschreckt. Wenig Impulse erbrachten die wöchentlichen Daten vom Arbeitsmarkt, die nahe an den Prognosen lagen. Die Verkäufe bestehender Häuser gingen etwas stärker zurück als erwartet.
Der Dollar neigte vor Beginn des Notenbanker-Treffens weiter zur Schwäche. Die Aussagen von Yellen und Draghi dürften vor allem am Devisenmarkt für Bewegung sorgen, sagte ein Beobachter. Die Erwartung, dass die EZB ihr Anleihekaufprogramm zurückfährt habe den Euro in diesem Jahr schon um 12 Prozent nach oben getrieben. Dagegen leide der Dollar unter der Aussicht auf ein verlangsamtes Zinserhöhungstempo der Fed. Der Euro lag im späten US-Handel bei 1,1802 Dollar.
Die "sicheren Häfen" zeigten sich dagegen mit leichten Abgaben. Marktteilnehmer sprachen von einer abwartenden Haltung der Investoren vor dem Notenbanker-Treffen. Der Anleihemarkt dürfte vor allem von den Yellen-Aussagen bewegt werden. "Ich bin überrascht, wie stabil sich die Anleihen im Vorfeld zeigen", sagte Analystin Karissa McDonough von People's United Wealth Management. Die Rendite zehnjähriger Papiere erhöhte sich um 2 Basispunkte auf 2,19 Prozent.
Der Goldpreis reduzierte sich zum US-Settlement um 0,2 Prozent auf 1.292 Dollar. Auch hier herrschte Zurückhaltung vor dem Treffen der wichtigsten Notenbanker. Hier stünden vor allem Aussagen zum weiteren Zinserhöhungstempo in den USA im Vordergrund. Der Preis für die Feinunze notiert aber weiterhin in der Nähe seines Jahreshochs bei 1.301 Dollar.
Für die Ölpreise ging es deutlich nach unten. Das National Hurricane Center hat den Sturm "Harvey" zum Hurrikan hochgestuft. Dieser könnte Schäden an den Ölförderanlagen im Golf von Mexiko und in Texas verursachen, so die Befürchtung. Einige Raffinerien sollen bereits geschlossen worden sein. Schon zuvor hatten die Preise Abgaben verzeichnet. Denn trotz des achten Rückgangs in Folge bei den US-Lagerdaten dürfte das Thema Überangebot damit nicht vom Tisch sein. Der Preis für ein Barrel der Sorte WTI rutschte zum US-Settlement um 2,0 Prozent auf 47,43 Dollar ab. Für Brent ging es um 1,0 Prozent auf 52,04 Dollar nach unten.
HP nach Zahlen fester - Seadrill brechen ein Die HP-Aktie legte um 2,9 Prozent zu. Der Drucker- und Computerhersteller hat im dritten Geschäftsquartal den Umsatz kräftig erhöht, der Gewinn sank jedoch nicht so stark wie befürchtet. Allerdings drückten hohe Kosten im PC-Geschäft die Margen.
Die auf Tiefseebohrungen spezialisierte Unternehmen Seadrill steht vor der Insolvenz. Seadrill will innerhalb der nächsten drei Wochen Antrag auf Gläubigerschutz stellen, um Schulden in Höhe von rund 10 Milliarden US-Dollar zu restrukturieren. Seadrill ist einer der weltgrößten Betreiber von Tiefseebohranlagen und Bohrschiffen. Doch die Nachfrage nach den Bohrinseln brach ein, als billiges Öl aus den amerikanischen Schieferölvorkommen den Markt flutete. Die Aktie rutschte um 31,4 Prozent ab.
Beacon Roofing Supply verteuerten sich dagegen um 9,8 Prozent. Der Dachbau-Spezialist erwirbt vom irischen Baukonzern CRH das Amerikageschäft für 2,6 Milliarden Dollar.
Williams-Sonoma rückten um 3,6 Prozent vor. Der Anbieter hochpreisiger Haushaltsartikel hatte überraschend gute Geschäftszahlen zum zweiten Quartal vorgelegt. Die Aktie von Burlington Stores sprang um 1,4 Prozent nach oben. Der Discounter hat überraschend gute Geschäftszahlen vorgelegt und gleichzeitig seine Ertragsziele erhöht.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 21.783,40 -0,13 -28,69 10,23 S&P-500 2.438,97 -0,21 -5,07 8,94 Nasdaq-Comp. 6.271,33 -0,11 -7,08 16,50 Nasdaq-100 5.834,44 -0,30 -17,34 19,96US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,31 1,2 1,30 11,1 5 Jahre 1,77 3,0 1,74 -15,2 7 Jahre 2,01 2,5 1,98 -23,9 10 Jahre 2,19 2,3 2,17 -25,5 30 Jahre 2,77 2,5 2,75 -29,6
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:26 Mi, 17:18 % YTD EUR/USD 1,1802 +0,04% 1,1797 1,1814 +12,2% EUR/JPY 129,30 +0,43% 128,75 128,85 +5,2% EUR/CHF 1,1397 +0,01% 1,1395 1,1408 +6,4% EUR/GBP 0,9219 -0,11% 0,9229 1,0835 +8,2% USD/JPY 109,57 +0,41% 109,13 109,08 -6,3% GBP/USD 1,2802 +0,15% 1,2783 1,2799 +3,8%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 47,63 48,41 -1,6% -0,78 -16,5% Brent/ICE 52,17 52,57 -0,8% -0,40 -11,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.286,15 1.290,70 -0,4% -4,55 +11,7% Silber (Spot) 16,96 17,09 -0,8% -0,13 +6,5% Platin (Spot) 978,30 979,00 -0,1% -0,70 +8,3% Kupfer-Future 3,04 2,98 +1,8% +0,05 +20,3% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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August 24, 2017 16:20 ET (20:20 GMT)
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