30.04.2021 15:01:48

MÄRKTE USA/Wall Street vor Gewinnmitnahmen wegen Daten und Corona

NEW YORK (Dow Jones)--Der Wall Street steht am Freitag eine leichtere Handelseröffnung bevor. Nach den abermaligen Rekordhochs des Vortages machten Anleger vor dem Wochenende Kasse, heißt es. Trotz der sich anbahnenden Abgaben dürfte der April dennoch den besten Börsenmonat seit November stellen.

Die moderate Verkaufsneigung kommt durch schwache Konjunkturdaten in China, wo die Einkaufsmanagerindizes im April gesunken sind und die Erwartungen verfehlt haben.

Zudem machen die Corona-Schlagzeilen Sorgen. Die aktuelle Infektionswelle wütet vor allem in Japan, Brasilien und am schlimmsten in Indien. Die Entwicklung könnte globale Lieferketten empfindlich stören, wodurch die Preise steigen könnten. Dadurch könnte die ohnehin hohe Inflation in den USA zusätzlich befeuert werden, heißt es im Handel.

"Das ist es, wo der Markt steht: Ein Ringen zwischen diesen beiden Entwicklungen", sagt Chefinvestmentstratege Edward Park von Brooks Macdonald mit Blick auf anziehendes Wachstum einer- und steigende Inflation andererseits. Trotz der äußerst erfolgreichen Impfkampagne in den USA rückt die indische Mutation des Virus in den Blick, die jetzt auch dort nachgewiesen wurde.

Berichtssaison macht Kurse

Bei den Einzelaktien liefert die Berichtssaison die wichtigsten Impulse: Amazon (vorbörslich +2%) berichtet für das erste Quartal Rekordergebnisse, übertrifft die Erwartungen und ist auch für das laufende Quartal zuversichtlich.

Twitter brechen dagegen um 12,6 Prozent ein. Die Ergebnisse übertreffen zwar die Erwartungen, allerdings enttäuscht die Zunahme der vielbeachteten Nutzerzahl, die sich noch dazu weiter abschwächen könnte.

Im Ölsektor geben Chevron (-2,9%) und Exxon Mobil (-0,5%) nach. Die beiden Konzerne erholten sich zwar deutlich von den Pandemiefolgen und schlugen die Ergebniserwartungen. Chevron setzte aber weniger um als erhofft. Belastet werden die Kurse zudem von aktuell sinkenden Ölpreisen.

Die Pharmaunternehmen Biontech (+2,2%) und Pfizer (unverändert) haben bei der Europäischen Arzneimittelbehörde die Zulassung ihres Corona-Impfstoffs für Jugendliche beantragt.

Das Biotechnikunternehmen Gilead Sciences (-2,7%) hat seinen Umsatz im ersten Quartal dank der Verkäufe des antiviralen Medikaments Remdesivir gegen Covid-19 zwar um 16 Prozent gesteigert, verfehlte aber insgesamt die Erwartungen und senkte auch den Gewinnausblick.

US Steel (-2,7%) legte durchwachsen ausgefallene Geschäftszahlen vor. Ganz schlecht kommen die Geschäftszahlen des Laserexperten Microvision an, der Kurs stürzt um knapp 25 Prozent ab. Microvision weitete den Quartalsverlust aus. Umsatz und Ergebnis verfehlten die Prognosen.

Der Datenspeicherspezialist Western Digital (+4,3%) übertrifft mit Geschäftszahlen wie auch Ausblick die Marktprognosen.

Dollar zieht mit Inflationserwartungen an

Am Devisenmarkt zieht der Dollar an, der DXY-Dollarindex steigt um 0,2 Prozent. Das Thema Inflation lasse den Markt nicht los, heißt es. Deutlicher als erwartet gestiegene US-Arbeitskosten untermauern die Erwartungen steigender Geldentwertung. Dieser Prozess könnte die US-Notenbank früher als geplant zu einer Straffung der Geldpolitik zwingen, daher steige der Greenback, heißt es. Ins Bild passen da auch die Einkommen der privaten US-Haushalte, die im März um einen Rekordwert gestiegen sind. Das von der US-Notenbank favorisierte PCE-Preismaß erhöhte sich in der Kernrate auf Jahressicht um 2,3 Prozent und liegt damit über dem langfristigen Fed-Ziel von 2 Prozent.

Am Renten- und Goldmarkt tut sich indes wenig, die Erdölpreise geben aber nach ihrem jüngsten Höhenflug belastet vom steigenden Dollar deutlicher nach. Das negative Sentiment bei Aktien erfasse auch andere risikoreiche Vermögenswerte wie Erdöl, heißt es.

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US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 0,16 0,8 0,16 4,7

5 Jahre 0,87 0,5 0,86 50,6

7 Jahre 1,33 0,5 1,32 67,7

10 Jahre 1,64 0,2 1,64 72,6

30 Jahre 2,30 0,1 2,30 65,6

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 9:15 Uhr Do, 18:38 Uhr % YTD

EUR/USD 1,2083 -0,33% 1,2109 1,2116 -1,1%

EUR/JPY 131,70 -0,27% 131,79 131,89 +4,4%

EUR/CHF 1,1001 -0,16% 1,1001 1,1023 +1,8%

EUR/GBP 0,8707 +0,15% 0,8698 0,8690 -2,5%

USD/JPY 108,98 +0,04% 108,83 108,86 +5,5%

GBP/USD 1,3875 -0,50% 1,3923 1,3944 +1,5%

USD/CNH (Offshore) 6,4656 +0,03% 6,4684 6,4664 -0,6%

Bitcoin

BTC/USD 54.671,76 +2,46% 54.470,52 53.539,26 +88,2%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 63,55 65,01 -2,2% -1,46 +30,7%

Brent/ICE 67,30 68,56 -1,8% -1,26 +30,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.768,32 1.770,80 -0,1% -2,48 -6,8%

Silber (Spot) 26,06 26,09 -0,1% -0,03 -1,3%

Platin (Spot) 1.221,00 1.202,50 +1,5% +18,50 +14,1%

Kupfer-Future 4,53 4,49 +0,7% +0,03 +28,4%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf

(END) Dow Jones Newswires

April 30, 2021 09:02 ET (13:02 GMT)

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