02.05.2024 14:55:40

MÄRKTE USA/Wall Street vor freundlichem Start

NEW YORK (Dow Jones)--Der Aktienterminmarkt lässt am Donnerstag auf eine freundliche Eröffnung am Kassamarkt schließen. Gestützt wird der Markt unter anderem von weiter fallenden Marktzinsen und eher taubenhaften Interpretationen der Fed-Aussagen des Vortages. Denn noch immer beschäftigt die US-Notenbank mit ihren Aussagen zum weiteren geldpolitischen Kurs die Anleger. Nachdem zuletzt die Zinssenkungshoffnungen immer wieder Dämpfer erhalten hatten und im Markt vereinzelt sogar über eine mögliche Zinserhöhung als nächstem Schritt spekuliert wurde, sorgt die Aussage von US-Notenbankchef Jerome Powell mit etwas Verspätung für Auftrieb, dass eine Zinsanhebung unwahrscheinlich sei. Anleger zeigen sich erleichtert, dass die jüngste geldpolitische Sitzung der US-Notenbank ohne einen Wechsel hin zu einer deutlich falkenhafteren Rhetorik verlaufen ist.

Während der Offenmarktausschuss der Fed in seiner Erklärung den "Mangel an weiteren Fortschritten" bei der Inflation in diesem Jahr eingeräumt habe, habe "Powell in seiner Pressekonferenz eine taubenhafte Botschaft vermittelt", urteilen die Analysten von Goldman Sachs. "Wir haben unsere Prognose unverändert gelassen und erwarten weiterhin zwei Zinssenkungen in diesem Jahr im Juli und November", heißt es bei der Großbank weiter. "Dies war (...) eine eher taubenhafte Erklärung. Die Erklärung war nicht so aggressiv, wie Marktteilnehmer erwartet hatten, da es keinen Hinweis auf eine mögliche Zinserhöhung gab, sondern nur die Mutmaßung, dass die Zinsen vielleicht länger hoch bleiben könnten, als ein ungeduldiger Markt es gerne hätte", kommentiert Marktstratege Quincy Krosby von LPL Financial der Einlassungen von Powell.

Laut Kathleen Brooks von XTB wechselt nun die Aufmerksamkeit des Marktes auf die nach der Schlussglocke anstehenden Apple-Geschäftszahlen sowie den offiziellen Arbeitsmarktbericht am Freitag. Insbesondere die Arbeitsmarktdaten könnten die Fed-Aussagen in ein neues Licht rücken, heißt es weiter. Die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten sind derweil einen Tick besser als gedacht ausgefallen.

Renditen auf dem Rückzug

Am Rentenmarkt fallen die Renditen den zweiten Tag in Folge. Diese Entwicklung passe zu den als eher taubenhaft interpretierten Aussagen der Fed, heißt es im Handel. Zudem dürfte die geplante Verlangsamung des laufenden Abbaus des Fed-Vermögensportfolios wahrscheinlich weniger Aufwärtsdrang bei die Renditen erzeugen.

Der Dollarindex verliert mit sinkenden Marktzinsen 0,1 Prozent. Die aktuelle Yen-Stärke wird erneut mit einer möglichen Invention zur Stützung der japanischen Währung in Verbindung gebracht. Von der Spitze bis zum Tiefpunkt des Greenback habe das Ausmaß der Bewegung etwa 5 Yen betragen, was im Einklang mit früheren vermuteten und bestätigten Interventionen stehe, so die Maybank-Analysten.

Die Erdölpreise ziehen derweil an. Händler sprechen von einer technischen Erholung begünstigt durch die Schwäche des Dollar. Die Analysten von Morningstar DBRS nehmen ihre Ölpreisprognosen für 2024 nach oben, sie sprechen von einer günstigeren Angebot- und Nachfragebilanz sowie einer höheren Risikoprämie wegen der geopolitischen Risiken.

Flut an Geschäftsberichten

Unter den Einzelwerten gilt es eine ganze Flut an Geschäftszahlen zu verarbeiten: Unter anderem ziehen Qualcomm vorbörslich um 5,4 Prozent an. Der Halbleiterkonzern hat gute Geschäftszahlen für sein zweites Quartal vorgelegt. Der Umsatz stieg knapp mehr als veranschlagt und der bereinigte Gewinn übertraf die Konsensschätzung deutlicher.

Ebay geben 3,9 Prozent nach. Der Konzern hat im ersten Quartal solide Ergebnisse erzielt. Die Prognose für das Gesamtjahr lag allerdings leicht unter den Erwartungen. Der Biotechkonzern Moderna ist im ersten Quartal in die Verlustzone gerutscht, allerdings nicht so stark wie befürchtet - der Kurs steigt um 0,8 Prozent.

Conocophillips hat mit Produktionszahlen leicht die Prognosen der Wall Street übertroffen. Der bereinigte Gewinn für das erste Quartal verfehlte allerdings knapp die Schätzungen. Der Kurs bewegt sich bislang kaum. Linde fallen um 3,2 Prozent, Der Industriegasekonzern hat im ersten Quartal von steigenden Preisen und einer höheren Produktivität profitiert. Im zweiten Quartal und im Gesamtjahr rechnet Linde mit einem weiteren Gewinnwachstum. Allerdings strebt der Konzern auch Investitionen von 4,0 bis 4,5 Milliarden Dollar an.

Carvana ziehen um 32,5 Prozent an - der Gebrauchtwagenhändler hat überraschend schwarze Zahlen geschrieben. Fastly brechen um 35,5 Prozent ein, der Anbieter von Sicherheitssoftware verschreckte mit einem schwachen Ausblick. DoorDash verbilligen sich um 7,7 Prozent, der Lebensmittellieferant verbuchte Verluste oberhalb der Marktschätzungen. Der IT-Anbieter Freshworks enttäuscht mit dem Ausblick, der Kurs stützt 29 Prozent ab. Im Halbleitersektor sinken Qorvo ebenfalls nach einer schwachen Prognose um 9,7 Prozent.

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US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,93 -3,3 4,96 50,7

5 Jahre 4,61 -3,9 4,65 61,2

7 Jahre 4,61 -3,6 4,64 63,8

10 Jahre 4,60 -3,4 4,63 72,1

30 Jahre 4,74 -1,4 4,75 76,7

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:08 Mi, 17:30 % YTD

EUR/USD 1,0711 +0,0% 1,0716 1,0683 -3,0%

EUR/JPY 165,48 -0,1% 166,65 168,38 +6,3%

EUR/CHF 0,9759 -0,6% 0,9813 0,9822 +5,2%

EUR/GBP 0,8549 -0,0% 0,8549 0,8554 -1,5%

USD/JPY 154,50 -0,0% 155,55 157,61 +9,7%

GBP/USD 1,2530 +0,1% 1,2534 1,2489 -1,5%

USD/CNH (Offshore) 7,2269 -0,1% 7,2342 7,2421 +1,5%

Bitcoin

BTC/USD 58.910,64 +1,9% 57.539,53 56.984,03 +35,3%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 79,50 79,00 +0,6% +0,50 +9,6%

Brent/ICE 84,15 83,44 +0,9% +0,71 +10,1%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 30,03 28,91 +3,9% +1,12 -11,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.302,67 2.319,22 -0,7% -16,55 +11,7%

Silber (Spot) 26,28 26,66 -1,4% -0,38 +10,5%

Platin (Spot) 954,55 954,70 -0,0% -0,15 -3,8%

Kupfer-Future 4,51 4,55 -1,0% -0,05 +15,3%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/cbr

(END) Dow Jones Newswires

May 02, 2024 08:55 ET (12:55 GMT)

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