17.08.2016 16:30:49

MÄRKTE USA/Wall Street vor Fed-Protokoll leicht im Minus

   NEW YORK (Dow Jones)--Unter Anlegern steigt die Nervosität an der Wall Street. Denn im Tagesverlauf wird das Protokoll der vergangenen Notenbanksitzung bekannt gegeben. Gerade nach den zuletzt wenig erhellenden und vielstimmigen Äußerungen aus dem Kreise der Federal Reserve erhoffen sich Investoren Details der internen Debatte über den kurzfristigen Kurs bei der Geldpolitik und Einschätzungen über die Verfassung der Konjunktur. Die Fed hatte auf ihrer Sitzung Ende Juli die Leitzinsen unangetastet belassen, die Tür für eine Anhebung des Leitzinsniveaus aber offengelassen. Daher spekuliert der Finanzmarkt weiter über den Zeitpunkt einer Zinserhöhung. Im frühen Geschäft verliert der Dow-Jones-Index 0,3 Prozent auf 18.504 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite büßen jeweils 0,2 Prozent ein.

Zinsspekulation vor Fed-Protokoll Mehrheitlich gehen Finanzmarktakteure davon aus, dass die Fed noch eine Weile stillhalten wird. Ein Septemberschritt gilt als nahezu ausgeschlossen. Am Finanzmarkt wird eine Leitzinserhöhung in den USA im Dezember mit einer Wahrscheinlichkeit von 52 Prozent eingepreist, für September mit 15 Prozent. "Das heutige Sitzungsprotokoll dürfte die Wetten hinsichtlich einer Zinsanhebung im Dezember beeinflussen. Der September dürfte völlig unrealistisch sein, denn anderenfalls hätte die Fed die Märkte darauf vorbereitet", sagt Marktanalyst Naeem Aslam von Think Markets.

   "Bedenkt man, wo die Arbeitslosigkeit liegt und wie die Löhne sich entwickeln, hindert die Fed eigentlich nicht viel an einer Zinserhöhung", mutmaßt Marktstratege Jonathan Bell von Stanhope Capital. Am Vortag hatte der New Yorker Notenbankgouverneur William Dudley selbst eine Zinsanhebung im September nicht ausschließen wollen. Dudleys Kollege aus Atlanta, Dennis Lockhart, plädierte ebenfalls für eine Zinserhöhung, äußerte sich aber nicht zum Termin.

Verbale Intervention gegen Yen Am Devisenmarkt pendelt der Euro in einer engen Spanne zwischen 1,1250 und 1,1290 Dollar. Zum Yen wertet der Greenback auf. Ein Spitzenbeamter des japanischen Finanzministeriums hat vor der starken Aufwertung des Yen gewarnt. Die Regierung müsse Maßnahmen ergreifen, wenn die Landeswährung zu stark zulege, sagte Masatsugu Asakawa, Vizefinanzminister für internationale Angelegenheiten. Der Dollar klettert auf 100,51 Yen nach Wechselkursen um 100,24 Yen am Vorabend. Im Tageshoch war der Dollar sogar über die Marke von 101 Yen gesprungen. Devisenhändler erwarten mit Veröffentlichung des Fed-Protokolls mehr Bewegung am Devisenmarkt.

   Der Goldpreis ermäßigt sich leicht auf 1.343 US-Dollar - ein Abschlag gegenüber dem Vorabend um 0,2 Prozent. Die jüngst eher falkenhaft gehaltenen Äußerungen der Fed stellten eine Belastung für das Edelmetall dar, denn die Aussicht auf steigende Zinsen schmälerten die Aussichten des zinslosen Edelmetalls, heißt es im Handel.

   Nach der Ölpreisrally des Vortages streichen Anleger Gewinne ein. US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich um 0,9 Prozent auf 46,13 Dollar, Brentöl wird dagegen knapp im Plus gehandelt. Marktakteure warten auf die Bekanntgabe der offiziellen US-Lagerbestandsdaten durch die Regierung. Der US-Branchenverband API hatte zuvor bei einer separaten Erhebung einen Rückgang der Erdölvorräte gemeldet, aber einen scharfen Anstieg der Benzinbestände in den Lagern.

   Am Rentenmarkt herrscht wie auch bei Aktien gespannte Ruhe, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen sinkt um einen Basispunkt auf 1,57 Prozent. Die kurzfristige Zinspolitik der US-Notenbank beeinflusse den Rentenmarkt mindestens so deutlich wie die Wall Street, daher dürfte erst das Fed-Protokoll für Bewegung sorgen, heißt es im Handel.

Geschäftsberichte bewegen Aktien Übertroffene Erwartungen verleihen der Aktie des Bekleidungsunternehmens Urban Outfitters Auftrieb. Das Papier schießt um 15,3 Prozent in die Höhe. Sowohl Umsatz wie Gewinn im zweiten Quartal fielen besser als gedacht aus. Für Cree geht es dagegen um 13,6 Prozent abwärts. Der Hersteller von LED-Produkten hat sowohl mit seinem bereinigten Viertquartalsergebnis die Analystenschätzungen verfehlt wie auch mit seinem Ausblick.

   Target verlieren nach einem gesenkten Ausblick des Einzelhändlers 6,1 Prozent. Bei Lowe's hinken die Umsätze denen des Wettbewerbers Home Depot hinterher. Damit bleibt auch der Gewinn hinter den Erwartungen zurück. Der Kurs gibt um 5,6 Prozent nach. Der Büroausstatter Staples leidet noch immer unter der fehlgeschlagenen Übernahme des Konkurrenten Office Depot. Zudem macht dem Händler die sinkende Nachfrage zu schaffen. Staples rutschte im abgelaufenen zweiten Quartal tief in die roten Zahlen. Die Aktie verliert 6,1 Prozent. StemCells brechen um knapp 28 Prozent ein. Der Kurs des Biotechnologieunternehmens hatte sich am Vortag allerdings mit Meldungen über eine Fusion mit Microbot Medical versechsfacht.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 18.503,74 -0,26 -48,28 6,19 S&P-500 2.173,70 -0,20 -4,45 6,35 Nasdaq-Comp. 5.218,52 -0,16 -8,59 4,22 Nasdaq-100 4.789,73 -0,16 -7,46 4,28

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 7.45 Uhr Di, 17.26 Uhr % YTD EUR/USD 1,1267 +0,05% 1,1262 1,1277 +3,8% EUR/JPY 113,3002 -0,43% 113,7949 113,16 -24,5% EUR/CHF 1,0855 +0,02% 1,0853 1,0855 -0,2% EUR/GBP 0,8663 +0,21% 0,8639 1,1529 +17,6% USD/JPY 100,56 -0,46% 101,03 100,35 -14,4% GBP/USD 1,3005 -0,22% 1,3034 1,3000 -11,8%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 46,16 46,58 -0,9% -0,42 +8,9% Brent/ICE 49,24 49,23 +0,0% 0,01 +13,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.343,17 1.346,08 -0,2% -2,91 +26,6% Silber (Spot) 19,64 19,80 -0,8% -0,16 +42,1% Platin (Spot) 1.108,40 1.117,50 -0,8% -9,10 +24,3% Kupfer-Future 2,16 2,17 -0,7% -0,01 +0,3% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/flf/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   August 17, 2016 09:58 ET (13:58 GMT)

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