16.08.2023 22:06:46
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MÄRKTE USA/Wall Street von Zinssorgen belastet
NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street hat am Mittwoch nach erneuten Zinserhöhungssorgen leichter geschlossen. Wie schon zuletzt zu beobachten, rückte das Zinsthema wieder deutlich in den Vordergrund. Zuletzt gab es aus dem Kreise der Fed wieder vermehrt Stimmen, die für eine weitere Zinserhöhung im September plädierten. Die am Zinsterminmarkt eingepreiste Wahrscheinlichkeit, dass die Fed den Leitzins im September beibehält, lag laut CME Fed-Watch Tool bei zuletzt 89 Prozent. Aber für die Zeit danach wird die Sache unsicherer.
Daran hatte auch das Sitzungsprotokoll der US-Notenbank seinen Anteil. Denn eine Mehrheit der Fed-Vertreter hatte sich weiterhin besorgt über die Inflationsrisiken gezeigt. Diese könnten eine weitere Straffung der Geldpolitik erfordern, ging aus dem Protokoll hervor. Vor diesem Hintergrund verlor der Dow-Jones-Index 0,5 Prozent auf 34.766 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite büßten 0,8 bzw. 1,1 Prozent ein. Mit Veröffentlichung des Fed-Protokolls gaben die Indizes nach, was vor allem für die technologielastige und damit stärker zinsreagible Nasdaq galt. An der Nyse standen 863 (Dienstag: 492) Kursgewinnern 2.066 (2.445) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 71 (65) Titel.
"Der Markt konzentriert sich nach der Berichtsperiode wieder auf die Fed. Die hat signalisiert, dass die Zinsen immer noch steigen könnten, und der Markt hat es nicht geglaubt. In den vergangenen Tagen begann er aber, es zu glauben", sagte Chefmarktstratege Rich Steinberg von Colony Group. Untermauert wurde diese Sicht durch erneut deutlich besser als erwartet ausgefallene US-Konjunkturdaten. US-Baubeginne waren im Juli wesentlich stärker gestiegen als gedacht. Auch die Industrieproduktion legte im Juli klar kräftiger als vorausgesagt zu - das galt auch für die Kapazitätsauslastung.
Renditen so hoch wie 2008 nicht mehr
Die neuen Zeichen der Stärke am Häusermarkt belasteten die Rentennotierungen ebenso wie das Fed-Protokoll. Die Renditen zogen somit an. Die Zehnjahresrendite bewegte sich auf dem höchsten Niveau seit 2008.
Der Dollar folgte den Renditen nach oben, der Dollarindex stieg um 0,3 Prozent. Die Strategen von JP Morgan sind für den Greenback generell positiv gestimmt und glauben, dass es keine gute Idee sei, eine Schwäche der US-Währung zu erwarten. Der feste Dollar und die gestiegenen Marktzinsen belasteten den Goldpreis.
Die Ölpreise gerieten unter Abgabedruck - belastet von der Sorge über eine schwache Nachfrage aus China. Zugleich hielt sich aber auch die Befürchtung, die US-Notenbank könnte die geldpolitischen Straffungen überdrehen und die US-Konjunktur abwürgen. Die US-Lagerbestandsdaten lieften Argumente für Bullen und Bären: Die Rohölvorräte hatten sich in der Vorwoche verringert und dies deutlicher als erwartet. Allerdings stieg die US-Förderung und erreichte das Niveau vor der Pandemie.
Intel sagt Übernahme ab
Unter den Einzelwerten fiel der Intel-Kurs um 3,6 Prozent. Der Halbleiterkonzern hatte die milliardenschwere Übernahme von Tower Semiconductor abgesagt. Die notwendigen behördlichen Genehmigungen für die Übernahme des israelischen Chipherstellers seien nicht rechtzeitig eingegangen - vor allem die Genehmigung aus China fehlte.
Der E-Autobauer Tesla hat zum zweiten Mal in weniger als einer Woche die Preise in China gesenkt. Der Konzern scheint darauf bedacht zu sein, seine Konkurrenz auf dem größten Automarkt der Welt unter Druck zu setzen. Die Preisstrategie wurde am Markt kritisch beäugt, der Kurs gab 3,2 Prozent nach.
U.S Steel heiß begehrt
Arcelormittal erwägt offenbar ein Angebot für den US-Stahlkonzern U.S. Steel abzugeben, wie Reuters berichtete. Dies wäre bereits das dritte Angebot für U.S. Steel, der Kurs legte um 1,4 Prozent zu.
Für die Titel von H&R Block ging es 9,7 Prozent nach oben. Das Steuerberatungsunternehmen hatte Quartalszahlen über den Prognosen veröffentlicht. Dazu kündigte die Gesellschaft eine höhere Dividende an. Agilent Technologies meldete dagegen für ihr drittes Quartal niedrigere Umsätze und deutlich geringere Gewinne als im Vorjahreszeitraum, übertraf damit aber dennoch die Markterwartungen. Die Aktie des Herstellers von Laborinstrumenten verlor 3,4 Prozent.
Der vietnamesische Elektroautohersteller Vinfast war am Vortag in New York an die Börse gegangen, wobei der Kurs um fast 70 Prozent emporgeschossen war. Vinfast wurde damit mit rund 23 Milliarden Dollar bewertet. Das erschien Anlegern nun doch übertrieben und es wurden tüchtig Gewinne eingestrichen, der Kurs brach um 18,8 Prozent ein.
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DJIA 34.765,64 -0,5% -180,75 +4,9%
S&P-500 4.404,27 -0,8% -33,59 +14,7%
Nasdaq-Comp. 13.474,63 -1,1% -156,42 +28,7%
Nasdaq-100 14.876,47 -1,1% -161,18 +36,0%
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 4,97 +0,9 4,96 54,5
5 Jahre 4,42 +4,1 4,37 41,5
7 Jahre 4,36 +4,3 4,32 38,9
10 Jahre 4,27 +4,9 4,22 38,5
30 Jahre 4,37 +4,8 4,32 39,6
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:19 Uhr Di, 17:02 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0875 -0,3% 1,0918 1,0940 +1,6%
EUR/JPY 159,17 +0,3% 158,77 158,84 +13,4%
EUR/CHF 0,9573 -0,0% 0,9590 0,9583 -3,3%
EUR/GBP 0,8549 -0,4% 0,8591 0,8584 -3,4%
USD/JPY 146,35 +0,5% 145,47 145,22 +11,6%
GBP/USD 1,2721 +0,1% 1,2719 1,2745 +5,2%
USD/CNH (Offshore) 7,3390 +0,2% 7,3192 7,3129 +5,9%
Bitcoin
BTC/USD 29.080,86 -0,4% 29.150,23 29.425,25 +75,2%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 79,19 80,99 -2,2% -1,80 +0,4%
Brent/ICE 83,22 84,89 -2,0% -1,67 +0,7%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 37,25 38,81 -4,0% -1,56 -50,9%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.892,40 1.901,85 -0,5% -9,46 +3,8%
Silber (Spot) 22,41 22,53 -0,5% -0,12 -6,5%
Platin (Spot) 887,43 892,05 -0,5% -4,63 -16,9%
Kupfer-Future 3,65 3,67 -0,6% -0,02 -4,4%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf
(END) Dow Jones Newswires
August 16, 2023 16:07 ET (20:07 GMT)
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