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18.02.2022 22:08:40

MÄRKTE USA/Wall Street von Ukraine-Hiobsbotschaften belastet

Von Florian Faust

NEW YORK (Dow Jones)--An der Wall Street haben die Ängste über die Entwicklung in der Ukraine am Freitag wieder zugenommen und die Kurse gedrückt. Vor dem langen Wochenende mit der feiertagsbedingten Pause am Montag schwand die Risikoneigung. Teilnehmer sprachen von einem nervösen Geschäft inmitten immer neuer Hiobsbotschaften rund um den Krisenherd Ukraine. Der Dow-Jones-Index ermäßigte sich um 0,7 Prozent auf 34.079 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite büßten 0,7 bzw. 1,2 Prozent ein. Den 1.292 (Donnerstag: 882) Kursgewinnern standen 2.089 (2.502) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 110 (90) Titel.

Aufgeschreckt wurden Anleger von Meldungen über anhaltende Kämpfe in der Ostukraine. Die russischen Separatisten hatten nach eigenen Angaben damit begonnen, Zivilisten aus der umkämpften Region nach Russland zu bringen. Dieser Schritt könnte Russland als Vorwand für einen Einmarsch in die Ukraine dienen, hieß es im Handel. Auch das Weiße Haus warnte erneut vor einem "unmittelbar bevorstehenden Einmarsch" russischer Truppen in der Ukraine.

Mitten in die ohnehin gespannte Lage platzte die Meldung, dass Russland am Samstag ein Manöver mit atomwaffenfähigen Raketen und Marschflugkörpern durchführen wird. "Die geopolitischen Schlagzeilen rund um die Spannungen in der Ukraine mit Russland und dem Rest der Welt im Westen haben die Stimmung der Anleger eindeutig beeinflusst", sagte Portfolioverwalter Kei Sasaki von Northern Trust Wealth Management.

Krieg und Zinserhöhungen kein Widerspruch

Ein Krieg zwischen der Ukraine und Russland könnte die erhöhte Inflation in den entwickelten Volkswirtschaften verlängern, da die Versorgung mit wichtigen Rohstoffen unterbrochen werde, so Portfolioverwalter Hani Redha von Pinebridge Investments. Russland ist einer der weltweit größten Öllieferanten, der größte Weizenexporteur und ein wichtiger Produzent von Metallen wie Palladium, Aluminium und Nickel. "Die Inflation ist wirklich die große Frage, die bestimmen wird, wie sich die Märkte entwickeln", sagte Redha. Die beiden US-Notenbanker Charles Evans (Chicago) und John Williams (New York) hatten sich wegen der Inflation indes klar zugunsten baldiger Zinserhöhungen ausgesprochen.

Der Ölpreis zeigte sich im Zwiespalt zwischen einer möglichen Einigung in den Atomverhandlungen mit dem Iran und der Aussicht auf zusätzliches Angebot einerseits und drohenden Russland-Sanktionen mit dem Wegfall russischen Erdöls andererseits. Die Preise zeigten sich uneinheitlich. Auf Wochensicht büßte der Ölpreis über 2 Prozent ein.

Der Goldpreis gab nach der Vortagesrally nur ein wenig nach und blieb so auf hohem Niveau. Die Kriegsängste trieben den Preis des Edelmetalls zu einem Wochenaufschlag von über 3 Prozent.

Am Anleihemarkt wurde mit den aktuellen Meldungen zur Ostukraine gekauft, die Renditen blieben unter Druck. Lediglich am kurzen Ende, das besonders sensibel auf Zinserhöhungen reagiert, stabilisierten sich die Renditen. Auch der Dollar als sicherer Hafen wurde nachgefragt, der Dollarindex stieg um 0,3 Prozent.

Intel mit Prognose leichter

Die Intel-Aktie reagierte mit Abschlägen auf Aussagen des Chipriesen. Der Kurs gab 5,3 Prozent nach. Intel-Finanzchef David Zinsner hatte zwar Gewinn und Umsatz für das Gesamtjahr über den bislang kursierenden Analystenschätzungen in Aussicht gestellt. Allerdings kündigte er auch eine "leicht "negative Entwicklung des Cashflows" an.

General Electric (GE) warnte vor möglichen Gewinnbelastungen im ersten Halbjahr wegen Lieferkettenproblemen und Arbeitskräftemangel. Auch die hohe Inflation dürfte sich auswirken, hieß es. Die GE-Aktie sauste daraufhin um 5,9 Prozent nach unten.

Für Shake Shack ging es um 4,1 nach unten. Die Restaurantkette hatte Anleger auf schwächer als erwartet ausfallende Umsätze im laufenden Quartal eingestellt und von einem Umsatzausblick für das Gesamtjahr wegen noch bestehender Pandemie-Unsicherheiten ganz abgesehen. Der Multimedia-Spielehersteller Roku übertraf zwar die Erwartungen, sorgte aber mit dem Umsatzausblick für eine herbe Enttäuschung. Der Kurs knickte um 22,3 Prozent ein.

Die Titel von Cognex, einem Hersteller industrieller Kameras und Barkodelesegeräten, zogen nach überzeugenden Viertquartalszahlen um 6,6 Prozent an. Nach Geschäftsausweis des Landmaschinenherstellers Deere büßte der Kurs 3 Prozent ein - Händler bemängelten höhere Kosten.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 34.079,12 -0,7% -232,91 -6,2%

S&P-500 4.348,97 -0,7% -31,29 -8,8%

Nasdaq-Comp. 13.548,07 -1,2% -168,65 -13,4%

Nasdaq-100 14.009,54 -1,1% -162,19 -14,2%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 1,48 +1,2 1,47 74,8

5 Jahre 1,82 -2,6 1,84 55,7

7 Jahre 1,91 -2,3 1,93 46,8

10 Jahre 1,93 -3,6 1,96 41,6

30 Jahre 2,24 -5,5 2,30 34,2

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:33 Uhr Do, 17:32 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1326 -0,3% 1,1368 1,1368 -0,4%

EUR/JPY 130,36 -0,2% 130,85 130,72 -0,4%

EUR/CHF 1,0435 -0,2% 1,0467 1,0460 +0,6%

EUR/GBP 0,8329 -0,2% 0,8344 0,8343 -0,9%

USD/JPY 115,10 +0,1% 115,08 115,00 -0,0%

GBP/USD 1,3599 -0,1% 1,3624 1,3625 +0,5%

USD/CNH (Offshore) 6,3261 -0,1% 6,3223 6,3336 -0,5%

Bitcoin

BTC/USD 40.098,27 -1,6% 40.607,28 41.908,65 -13,3%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 91,65 91,76 -0,1% -0,11 +22,4%

Brent/ICE 93,68 92,97 +0,8% 0,71 +20,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.896,77 1.898,52 -0,1% -1,75 +3,7%

Silber (Spot) 23,93 23,83 +0,4% +0,10 +2,6%

Platin (Spot) 1.075,50 1.092,33 -1,5% -16,83 +10,8%

Kupfer-Future 4,52 4,52 +0,0% +0,00 +1,4%

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Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

DJG/DJN/flf

(END) Dow Jones Newswires

February 18, 2022 16:09 ET (21:09 GMT)

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