06.01.2023 22:07:39

MÄRKTE USA/Wall Street von gesunkenen Zinsängsten befeuert

Von Florian Faust

NEW YORK (Dow Jones)--Nachlassende Zinsängste haben am Freitag die Wall Street befeuert. Zugleich hofften Anleger auf eine weiche Landung der US-Konjunktur. Der Dow-Jones-Index gewann 2,1 Prozent auf 33.631 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite zogen um 2,3 bzw. 2,6 Prozent an. An der Nyse standen 2.699 (Donnerstag 1.260) Kursgewinnern 444 (1.857) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 85 (94) Titel. Die entscheidenden Kaufargumente lieferten schwache Daten zu den Auftragseingängen der US-Industrie und ein ebenso mauer ISM-Index für den US-Dienstleistungssektor.

Die Daten entfachten die Hoffnung, die US-Notenbank werde in ihrem Zinserhöhungseifer zur Bekämpfung der Inflation nachlassen. Im Anschluss an die schwachen Daten trieb eine massive Kaufwelle die Indizes auf die Tageshochs. Zuvor hatte der Arbeitsmarktbericht für Dezember bereits für eine verhalten positive Stimmung gesorgt. Dieser fiel besser als erwartet aus, entfachte aber dennoch keine Zinserhöhungsfantasie. Zwar wurden bei gesunkener Arbeitslosenquote mehr Stellen geschaffen als prognostiziert, der Stellenaufbau war aber der geringste seit zwei Jahren.

Entscheidenden Anteil an der Kauflaune der Anleger hatten zudem geringer als befürchtet gestiegene Stundenlöhne. Da steigende Löhne inflationär wirken, könnten die aktuellen Daten den Druck auf die US-Notenbank bei ihrem Zinserhöhungszyklus etwas dämpfen, hoffte man am Markt. Zugleich hielt die insgesamt rosige Entwicklung am Arbeitsmarkt die Hoffnung am Leben, die US-Wirtschaft könnte eine Rezession vielleicht doch abwenden.

"Anleger feiern die Tatsache, dass die durchschnittlichen Stundenlöhne geringer als erwartet ausgefallen sind. Es wurde eine heftige Lohninflation befürchtet", erläuterte Marktstratege Michael Arone von State Street Global Advisors die Euphorie am Markt. Selbst mahnende Worte aus dem Kreise der Fed über weitere Zinserhöhungen taten der guten Stimmung keinen Abbruch.

Dollar dreht nach unten ab

Die Dominanz der Zinsthematik zeigte sich auch am Devisenmarkt, wo der Dollarindex mit sinkenden Zinserwartungen um 1,1 Prozent auf Talfahrt ging. Auch der Rentenmarkt wurde von der Spekulation auf weniger stark steigende Zinsen beherrscht - gestiegene Notierungen ließen die Renditen abstürzen. Deutlich gesunkene Marktzinsen verbunden mit der eklatanten Dollarschwäche trieben den Goldpreis nach oben.

Am Ölmarkt tat sich dagegen wenig. Die Notierungen zeigten sich nach einem Wochenverlust von 8,1 Prozent stabilisiert. Wegen einer schwachen Kraftstoffnachfrage im US-Transportwesen bleibe das Sentiment bärisch, sagte ein Händler.

Bed Bath & Beyond brechen erneut ein

Unter den Einzelwerten gerieten Bed Bath & Beyond (-22,5%) erneut schwer unter die Räder. Laut Berichten verdichteten sich die Insolvenzvorbereitungen. McDonald's steht vor einer größeren Restrukturierung und will Stellen streichen. Der Kurs zog um 2,8 Prozent an

Die Titel der deutschen Curevac schnellten nach positiven Studienergebnissen um 29,5 Prozent in die Höhe. Century Therapeutics reagieren mit Gewinnen von 1,7 Prozent auf die Nachricht, dass das Biotechnikunternehmen die Mitarbeiterzahl um rund ein Viertel senken und sich in der Medikamentenentwicklung stärker fokussieren will.

R1 RCM stiegen um 10,2 Prozent, nachdem der Anbieter technologiebasierter Lösungen für die Gesundheitsbranche seine Prognosen für 2022 bestätigt und einen positiven Ausblick für 2023 abgegeben hatte. Einen Satz um 17 Prozent machen World Wrestling Entertainment (WWE). Der Gründer des Unternehmens, Vince McMahon, hatte seine Rückkehr als Executive Chairman angekündigt, um den Wert des Unternehmens zu maximieren.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 33.629,79 +2,1% 699,71 +1,5%

S&P-500 3.895,00 +2,3% 86,90 +1,5%

Nasdaq-Comp. 10.569,29 +2,6% 264,05 +1,0%

Nasdaq-100 11.040,35 +2,8% 299,14 +0,9%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,28 -18,3 4,46 -14,1

5 Jahre 3,70 -21,5 3,92 -29,5

7 Jahre 3,63 -18,3 3,81 -33,8

10 Jahre 3,55 -16,5 3,72 -32,8

30 Jahre 3,68 -10,4 3,78 -28,9

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 7:40 Uhr Do, 17:08 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0644 +1,2% 1,0522 1,0527 -0,6%

EUR/JPY 140,62 +0,2% 141,04 140,79 +0,2%

EUR/CHF 0,9875 +0,3% 0,9853 0,9855 -0,2%

EUR/GBP 0,8802 -0,4% 0,8830 0,8851 -0,6%

USD/JPY 132,09 -1,0% 134,10 133,76 +0,7%

GBP/USD 1,2094 +1,5% 1,1912 1,1892 -0,0%

USD/CNH (Offshore) 6,8275 -0,9% 6,8606 6,8897 -1,5%

Bitcoin

BTC/USD 16.903,33 +0,4% 16.790,68 16.838,03 +1,8%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 73,70 73,67 +0,0% +0,03 -8,2%

Brent/ICE 78,40 78,69 -0,4% -0,29 -8,8%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 69,00 72,42 -4,7% -3,42 -4,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.866,81 1.832,10 +1,9% +34,71 +2,4%

Silber (Spot) 23,84 23,25 +2,5% +0,59 -0,6%

Platin (Spot) 1.093,90 1.062,00 +3,0% +31,90 +2,4%

Kupfer-Future 3,92 3,82 +2,6% +0,10 +2,9%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

DJG/DJN/flf

(END) Dow Jones Newswires

January 06, 2023 16:07 ET (21:07 GMT)

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CureVac 2,76 -4,95% CureVac
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