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23.08.2024 22:12:40

MÄRKTE USA/Wall Street von anrollender Zinswende befeuert

NEW YORK (Dow Jones)--Taubenhafte Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell haben am Freitag die Aktienmärkte befeuert. Der Fed-Chef hatte die erhoffte Zinssenkung im September praktisch angekündigt. "Die Zeit für eine Anpassung der Geldpolitik ist gekommen", machte Powell unmissverständlich auf dem geldpolitischen Symposium in Jackson Hole klar. "Eine weitere Abkühlung auf dem Arbeitsmarkt ist weder angestrebt noch erwünscht", begründete Powell den anstehenden Zinsschritt, der auch durch die Inflationsentwicklung erklärbar sei.

Der Dow-Jones-Index gewann 1,1 Prozent auf 41.175 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite kletterten um 1,1 bzw. 1,5 Prozent. Dabei standen sich nach ersten Angaben 2.497 (Donnerstag: 863) Kursgewinner und 332 (1.960) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 43 (54) Titel. "Powell machte deutlich, dass jetzt der Zeitpunkt gekommen ist, die Zinsen zu senken, obwohl er keine konkreten Angaben machte. Powell war zurückhaltend, aber wir glauben, dass die Märkte Schwierigkeiten haben werden, die Aufschläge zu halten", sagte Rentenstratege Andrew Brenner von NatAlliance Securities. Denn die Frage, ob die Fed im September um 50 oder doch nur um 25 Basispunkte senken wird, blieb unbeantwortet.

Dollar und Renditen fallen

Am Rentenmarkt fielen die Renditen mit der praktischen Gewissheit sinkender Leitzinsen. Die Zehnjahresrendite bei Staatsanleihen ermäßigte sich um 5,2 Basispunkte. Sinkende Marktzinsen und die Spekulation auf weitere Leitzinssenkungen brachten den Dollar unter Druck - der Dollarindex verlor 0,8 Prozent. Profiteur der anrollenden Zinswende war Gold, die Feinunze verteuerte sich, auch begünstigt durch die Dollar-Schwäche, um 0,9 Prozent.

Deutliche Aufschläge verzeichneten die Ölpreise. Die Notierungen für Brent und WTI gewannen bis zu 2,6 Prozent. Marktteilnehmer sahen im jüngsten Ölpreisverfall eine Übertreibung. Gerade die sinkenden Leitzinsen dürften die Konjunktur ankurbeln und so auch die Erdölnachfrage, hieß es. Wie bei Gold stützte auch die Dollar-Schwäche die Ölpreisentwicklung.

Workday schnellen mit positivem Ausblick nach oben

Workday schnellten nach ihrem Geschäftsausweis um 12,5 Prozent in die Höhe. Der Anbieter von Arbeitsmarkt-Software berichtete Zweitquartalszahlen knapp über Markterwartung. Was den Aktienkurs nach oben trieb, waren aber weniger die ordentlichen Quartalszahlen, sondern vielmehr die äußerst optimistischen Wachstumserwartungen und auch die Zielsetzung zur Margenverbesserung, wie es im Handel hieß.

Die Papiere von Tesla legten um 4,6 Prozent zu. Die Vize-Präsidentin des Elektrofahrzeugherstellers, Sreela Venkataratnam, hat das Unternehmen verlassen. Es kam damit zu einem weiteren Wechsel an der Spitze von Tesla, nachdem bereits mehrere langjährige Führungskräfte den Konzern verlassen hatten. Händler sahen die Aufschläge aber auch in Verbindung mit der Zinswende. Denn niedrigere Finanzierungskosten beim Autokauf dürften den Absatz ankurbeln.

Die Uber-Aktie stieg um 1,4 Prozent. Das Unternehmen baut seine Partnerschaften mit Unternehmen für selbstfahrende Autos aus. Der Fahrdienstvermittler kündigte an, dass Kunden in den USA ab 2025 die Möglichkeit haben werden, in einem autonomen Fahrzeug der GM-Tochter Cruise zu fahren.

Ross Stores (+1,8%) schnitt im zweiten Quartal besser als gedacht ab, zudem hob der Einzelhändler den Ausblick an. Die Steuersoftware-Anbieter Intuit legte ebenfalls besser als prognostiziert ausgefallene Quartalszahlen vor, überraschte aber mit dem Ausblick negativ. Der Kurs rauschte um 6,8 Prozent südwärts.

Roku zogen um 11,9 Prozent nach einer Hochstufung auf "Kaufen" durch Guggenheim an. Nach einer Hochstufung auf "Outperform" durch JP Morgan ging es für Warby Parker um ebenfalls 11,9 Prozent gen Norden.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 41.175,08 +1,1% 462,30 +9,3%

S&P-500 5.634,61 +1,1% 63,97 +18,1%

Nasdaq-Comp. 17.877,79 +1,5% 258,44 +19,1%

Nasdaq-100 19.720,87 +1,2% 229,03 +17,2%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 3,91 -9,6 4,01 -50,8

5 Jahre 3,65 -7,1 3,72 -35,4

7 Jahre 3,70 -6,3 3,76 -27,0

10 Jahre 3,80 -5,2 3,85 -7,9

30 Jahre 4,09 -2,7 4,12 12,4

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 7:45 Uhr Do, 17:06 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1190 +0,7% 1,1125 1,1111 +1,3%

EUR/JPY 161,43 -0,7% 161,98 162,55 +3,7%

EUR/CHF 0,9486 +0,2% 0,9477 0,9474 +2,2%

EUR/GBP 0,8471 -0,2% 0,8485 0,8484 -2,3%

USD/JPY 144,26 -1,4% 145,61 146,29 +2,4%

GBP/USD 1,3209 +0,9% 1,3111 1,3097 +3,8%

USD/CNH (Offshore) 7,1157 -0,4% 7,1383 7,1468 -0,1%

Bitcoin

BTC/USD 63.727,80 +5,3% 60.862,05 60.780,05 +46,4%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 74,91 73,01 +2,6% +1,90 +5,5%

Brent/ICE 79,03 77,22 +2,3% +1,81 +4,9%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 36,625 36,72 -0,3% -0,09 +12,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.510,19 2.487,15 +0,9% +23,04 +21,7%

Silber (Spot) 29,83 29,03 +2,8% +0,80 +25,5%

Platin (Spot) 965,61 948,50 +1,8% +17,11 -2,7%

Kupfer-Future 4,20 4,15 +1,3% +0,06 +6,6%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf

(END) Dow Jones Newswires

August 23, 2024 16:13 ET (20:13 GMT)

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