24.06.2019 18:39:46

MÄRKTE USA/Wall Street verharrt in Wartestellung

NEW YORK (Dow Jones)--Die Anleger in den USA üben sich zum Start in die neue Börsenwoche in Zurückhaltung - passend zur eher leicht negativen Nachrichtenlage. Zwar schwelen die Zinssenkungshoffnungen weiter, ihnen stehen aber die Streitigkeiten der USA im Handel mit China gegenüber und die zunehmenden Spannungen mit dem Iran. Am Montagmittag US-Ostküstenzeit steigt der Dow-Jones-Index um 0,2 Prozent auf 26.769 Punkte, S&P-500 und die Nasdaq-Indizes tendieren wenig verändert.

Die Präsidenten der USA und Chinas wollen zwar am Ende der Woche in Japan während des G20-Treffens direkt miteinander reden, ob sie Fortschritte erzielen werden, ist aber offen. Einige Marktteilnehmer warnen vor zu viel Optimismus und befürchten, dass das Thema in seiner potenziellen Tragweite vielfach etwas auf die leichte Schulter genommen werde. Denn eine Eskalation könne die Aktienmärkte weltweit stark drücken.

"Alles andere ist gegenüber den Handelsgesprächen zweitrangig", sagt Chefmarktstratege Art Hogan von National Holdings. "Alle Aufmerksamkeit wird auf Donald Trump und seinen Gegenpart Xi Jinping gerichtet sein (...). Das Ergebnis dürfte helfen, die Stimmung am Markt für den Rest des Sommers zu bestimmen", ergänzt Marktstratege Russ Mould von AJ Bell Investment.

Für Verunsicherung sorgt daneben der Konflikt mit Iran. Nach dem Abschuss einer US-Drohne hat US-Präsident Donald Trump "harte Sanktionen" gegen Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei angeordnet.

Die Ölpreise kommen dennoch etwas zurück - nach der 9-prozentigen Rally in der Vorwoche aber eher moderat. US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich um 0,6 Prozent auf 57,08 US-Dollar, Nordseeöl der Sorte Brent um 1,3 Prozent auf 64,36 Dollar. Eine Eskalation im Nahen Osten dürfte Folgen für das Ölangebot haben - zumal nach dem Angriff auf zwei Tanker in der Nähe der Straße von Hormus, für den die USA den Iran verantwortlich machen. Preisdrückend wirkt ein Großfeuer in einer wichtigen US-Raffinerie an der US-Ostküste. Dadurch dürfte die Ölnachfrage in den USA etwas sinken, heißt es im Handel.

Megadeal im Casinogeschäft bewegt Kurse

Caesars Entertainment schnellen um über 15 Prozent nach oben, nachdem Eldorado Resorts die Übernahme des Wettbewerbers angekündigt hat. Der Zusammenschluss bringt einen der größten US-Casinobetreiber hervor und hat einen Wert von 8,58 Milliarden US-Dollar. Der Kurs des Käufers Eldorado bricht um 10,2 Prozent ein.

Alphabet steht im Fokus mit dem Fortgang der von den US-Wettbewerbsbehörden angekündigten Untersuchungen der Google-Mutter wegen des Verdachts des Machtmissbrauchs. Die Aktie gibt um 0,6 Prozent nach. In Europa wurde das Unternehmen bereits zu Strafzahlungen verurteilt, hat dagegen aber Klage erhoben.

Facebook profitieren weiter von der Fantasie um die eigene Kryptowährung Libra, mit der Nutzer rund um die Welt künftig Zahlungen abwickeln können sollen. Mit dem Libra gebe man Facebook praktisch eine Lizenz, Geld zu drucken, so ein Marktteilnehmer. Er verweist darauf, dass schon einige Unternehmen signalisiert hätten, die Libra zu akzeptieren. Facebook liegen 1,2 Prozent höher.

Bristol-Myers Squibb geben um 6,9 Prozent nach, nachdem eine wichtige Medikamentenstudie nicht den erhofften Erfolg gezeigt hat.

Anleihekurse steigen leicht

Im US-Anleihehandel ziehen die Kurse etwas an. Die Festverzinslichen dürften angesichts der Nachrichtenlage von ihrem Ruf als sichere Anlage in Krisenzeiten profitieren. Die Zehnjahresrendite verringert sich um 3,3 Basispunkte auf 2,02 Prozent.

Wohl eher einen Bärendienst für die Zinssenkungshoffnungen hat derweil US-Präsident Trump geleistet, indem er abermals die US-Notenbank scharf kritisiert hat. Die Fed habe angesichts der niedrigen Inflation die Zinsen zu schnell angehoben und mit dem Abbau der Bilanz die Geldpolitik zusätzlich gestrafft, so Trump und weiter: "Die Fed weiß nicht, was sie tut". Die wiederholten Attacken des Präsidenten machen es den Notenbankern aber tendenziell schwerer, die Zinsen zu senken, ohne in den Ruch zu kommen, sich politischen Forderungen zu beugen.

Am Goldmarkt verteuert sich die Feinunze um 1,1 Prozent auf 1.415 US-Dollar. Händler verweisen auf die fallenden Marktzinsen aber auch den Ruf des Goldes als sicherer Anlagehafen in Krisenzeiten..

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 26.769,31 0,19 50,18 14,75

S&P-500 2.951,89 0,05 1,43 17,75

Nasdaq-Comp. 8.028,69 -0,04 -3,02 21,00

Nasdaq-100 7.739,37 0,14 10,59 22,27

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 1,73 -2,5 1,76 53,0

5 Jahre 1,76 -2,7 1,78 -16,8

7 Jahre 1,88 -4,0 1,92 -37,0

10 Jahre 2,02 -3,3 2,06 -42,0

30 Jahre 2,55 -3,1 2,58 -51,3

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 9:00 Fr,17.23 % YTD

EUR/USD 1,1390 +0,14% 1,1276 1,13 -0,7%

EUR/JPY 122,29 +0,22% 121,33 121,8878 -2,7%

EUR/CHF 1,1077 -0,21% 1,1154 1,1103 -1,6%

EUR/GBP 0,8949 +0,24% 0,8881 0,89 -0,6%

USD/JPY 107,37 +0,07% 107,59 107,6355 -2,1%

GBP/USD 1,2727 -0,08% 1,2698 1,2695 -0,3%

Bitcoin

BTC/USD 10.997,50 +0,44% 9.298,75 9.838,50 +195,7%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 57,08 57,43 -0,6% -0,35 +19,9%

Brent/ICE 64,36 65,20 -1,3% -0,84 +16,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.414,84 1.399,49 +1,1% +15,35 +10,3%

Silber (Spot) 15,42 15,34 +0,5% +0,08 -0,5%

Platin (Spot) 813,44 809,50 +0,5% +3,94 +2,1%

Kupfer-Future 2,70 2,70 0% 0 +2,4%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/gos

(END) Dow Jones Newswires

June 24, 2019 12:40 ET (16:40 GMT)

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