24.06.2019 22:14:46
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MÄRKTE USA/Wall Street verbleibt in Warteposition
NEW YORK (Dow Jones)--Passend zu eher leicht negativen Nachrichtenlage haben sich Anleger an der Wall Street am Montag nicht aus der Deckung getraut. Zwar schwelten die Zinssenkungshoffnungen weiter, ihnen standen aber die Streitigkeiten der USA im Handel mit China gegenüber und die zunehmenden Spannungen mit dem Iran. Zudem machte der Präsident der US-Notenbankfiliale in Dallas, Robert Kaplan, allzu heftigen Zinssenkungsspekulationen einen Strich durch die Rechnung. Für die Einschätzung, die Fed müsse die Zinssätze in den kommenden Monaten senken, ist es seiner Meinung nach noch zu früh.
Der Dow-Jones-Index legte um 8 auf 26.728 Punkte zu, S&P-500 und Nasdaq-Composite verloren dagegen 0,2 bzw. 0,3 Prozent. Dabei standen 1.161 (Freitag: 1.157) Kursgewinnern 1.803 (1.806) Kursverlierer gegenüber. Unverändert schlossen 87 (72) Titel. Die Präsidenten der USA und Chinas wollen zwar am Ende der Woche in Japan während des G20-Treffens direkt miteinander reden, ob sie Fortschritte erzielen werden, war aber offen. Einige Marktteilnehmer warnten vor zu viel Optimismus und befürchteten, das Thema werde in seiner potenziellen Tragweite vielfach auf die leichte Schulter genommen. Denn eine Eskalation könne die Aktienmärkte weltweit stark drücken.
"Alles andere ist gegenüber den Handelsgesprächen zweitrangig", sagte Chefmarktstratege Art Hogan von National Holdings. "Alle Aufmerksamkeit wird auf Donald Trump und seinen Gegenpart Xi Jinping gerichtet sein (...). Das Ergebnis dürfte helfen, die Stimmung am Markt für den Rest des Sommers zu bestimmen", ergänzte Marktstratege Russ Mould von AJ Bell Investment. Für Verunsicherung sorgte daneben der Konflikt mit Iran. Nach dem Abschuss einer US-Drohne hat US-Präsident Donald Trump "harte Sanktionen" gegen Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei angeordnet.
Die Ölpreise zeigten sich volatil und nach der 9-prozentigen Rally der Vorwoche ohne klaren Trend. US-Leichtöl der Sorte WTI verteuerte sich um 0,8 Prozent auf 57,90 US-Dollar, Nordseeöl der Sorte Brent verbilligte sich indes um 0,5 Prozent auf 64,86 Dollar. Eine Eskalation im Nahen Osten dürfte Folgen für das Ölangebot haben - zumal nach dem Angriff auf zwei Tanker in der Nähe der Straße von Hormus, für den die USA den Iran verantwortlich machen. Preisdrückend wirkte dagegen ein Großfeuer in einer wichtigen US-Raffinerie an der US-Ostküste. Dadurch dürfte die Ölnachfrage in den USA etwas sinken, hieß es im Handel.
Im US-Anleihehandel zogen die Kurse an. Die Festverzinslichen profitierten angesichts der Nachrichtenlage von ihrem Ruf als sichere Anlage in Krisenzeiten. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen verringerte sich um 4,1 Basispunkte auf 2,02 Prozent. Wohl eher einen Bärendienst für die Zinssenkungshoffnungen hat derweil US-Präsident Trump geleistet, indem er abermals die US-Notenbank scharf kritisiert hatte. Die Fed habe angesichts der niedrigen Inflation die Zinsen zu schnell angehoben und mit dem Abbau der Bilanz die Geldpolitik zusätzlich gestrafft, so Trump und weiter: "Die Fed weiß nicht, was sie tut". Die wiederholten Attacken des Präsidenten machen es den Notenbankern aber tendenziell schwerer, die Zinsen zu senken, ohne in den Ruch zu kommen, sich politischen Forderungen zu beugen.
Dollar bleibt mit Zinsfantasie auf Talfahrt
Am Goldmarkt verteuerte sich die Feinunze um 1,4 Prozent auf 1.419 US-Dollar. Händler verwiesen auf die fallenden Marktzinsen, den schwächelnden Dollar, aber auch auf den Ruf des Goldes als sicherer Anlagehafen in Krisenzeiten.
Am Devisenmarkt ermäßigte sich der ICE-Dollarindex um weitere 0,2 Prozent und damit auf den tiefsten Stand seit Ende März. Die US-Währung steht seit Mittwoch unter Druck, als die US-Notenbank Zinssenkungen in den kommenden Monaten andeutete.
Megadeal im Kasinogeschäft bewegt Kurse
Caesars Entertainment schnellten um knapp 15 Prozent nach oben, nachdem Eldorado Resorts die Übernahme des Wettbewerbers angekündigt hatte. Der Zusammenschluss bringt einen der größten US-Kasinobetreiber hervor und hat einen Wert von 8,58 Milliarden US-Dollar. Der Kurs des Käufers Eldorado brach um 10,6 Prozent ein.
Alphabet stand im Fokus mit dem Fortgang der von den US-Wettbewerbsbehörden angekündigten Untersuchungen der Google-Mutter wegen des Verdachts des Machtmissbrauchs. Die Aktie gab um 0,8 Prozent nach. In Europa wurde das Unternehmen bereits zu Strafzahlungen verurteilt, hatte dagegen aber Klage erhoben.
Facebook profitierten weiter von der Fantasie um die eigene Kryptowährung Libra, mit der Nutzer rund um die Welt künftig Zahlungen abwickeln können sollen. Mit dem Libra gebe man Facebook praktisch eine Lizenz, Geld zu drucken, so ein Marktteilnehmer. Er verweist darauf, dass schon einige Unternehmen signalisiert hätten, die Libra zu akzeptieren. Facebook lagen 0,8 Prozent höher.
Bristol-Myers Squibb stürzten um 7,4 Prozent und Celgene um 5,5 Prozent ab. Die geplante Fusion der Pharmakonzerne könnte sich wegen Kartellrechtssorgen verzögern.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 26.727,54 0,03 8,41 14,58
S&P-500 2.945,35 -0,17 -5,11 17,49
Nasdaq-Comp. 8.005,70 -0,32 -26,01 20,65
Nasdaq-100 7.723,02 -0,07 -5,76 22,01
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 1,73 -2,5 1,76 53,0
5 Jahre 1,75 -3,5 1,78 -17,7
7 Jahre 1,87 -4,3 1,92 -37,4
10 Jahre 2,02 -4,1 2,06 -42,8
30 Jahre 2,55 -3,9 2,58 -52,1
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 9:00 Fr,17.23 % YTD
EUR/USD 1,1397 +0,21% 1,1276 1,13 -0,6%
EUR/JPY 122,29 +0,21% 121,33 121,8878 -2,7%
EUR/CHF 1,1078 -0,20% 1,1154 1,1103 -1,6%
EUR/GBP 0,8945 +0,19% 0,8881 0,89 -0,6%
USD/JPY 107,30 +0,00% 107,59 107,6355 -2,1%
GBP/USD 1,2742 +0,03% 1,2698 1,2695 -0,2%
Bitcoin
BTC/USD 10.931,25 -0,16% 9.298,75 9.838,50 +193,9%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 57,81 57,43 +0,7% 0,38 +21,5%
Brent/ICE 64,88 65,20 -0,5% -0,32 +17,6%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.419,33 1.399,49 +1,4% +19,84 +10,7%
Silber (Spot) 15,45 15,34 +0,7% +0,10 -0,3%
Platin (Spot) 815,50 809,50 +0,7% +6,00 +2,4%
Kupfer-Future 2,71 2,70 +0,1% +0,00 +2,6%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf
(END) Dow Jones Newswires
June 24, 2019 16:15 ET (20:15 GMT)
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