MÄRKTE USA/Wall Street startet mit Plus in die Weihnachtswoche

   NEW YORK (Dow Jones)--Mit leichten Aufschlägen ist die Wall Street in die letzte Handelswoche vor dem Weihnachtsfest gestartet. Mit Blick auf die Feiertage dürften die Umsätze im Verlauf der Woche jedoch kontinuierlich abnehmen, erwartete ein Teilnehmer. Die Impulse am Montag waren recht dünn gesät. An US-Daten stand kurz nach der Handelseröffnung lediglich der Markit-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor im Dezember auf der Agenda. Er ging im Vergleich zum November etwas zurück, lag aber immer noch klar im expansiven Bereich.

   Daneben äußerte sich die Präsidentin der US-Notenbank, Janet Yellen, erstmals nach der Zinsentscheidung in der vergangenen Woche öffentlich. Die Fed hatte den Zinssatz wie erwartet um 25 Basispunkte angehoben, allerdings für das kommende Jahr eine steilere Zinskurve in Aussicht gestellt. Ob es tatsächlich so kommen wird, bleibt abzuwarten. Für dieses Jahr hatte die Fed vier Erhöhungen avisiert, geworden ist es lediglich eine.

   Yellens Auftritt am Montag sprach jedoch zunächst für den "falkenhaften" Kurs, den die Notenbanker am vergangenen Mittwoch angedeutet hatten. In ihrer Rede an der Universität von Baltimore äußerte sich die Fed-Chefin optimistisch zum heimischen Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosigkeit sei mit 4,6 Prozent wieder fast so niedrig wie vor der Rezession. Gleichzeitig zögen die Löhne an, und speziell die Wochenlöhne jüngerer Arbeiter seien in den vergangenen Jahren kräftig gestiegen.

   Der Dow-Jones-Index gewann 0,2 Prozent auf 19.883 Punkte und notierte damit weiterhin in Sichtweite der Marke von 20.000 Punkten. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite stiegen um 0,2 und 0,4 Prozent. Umgesetzt wurden 794 Millionen (Freitag: 2,22 Milliarden) Aktien. Dabei wurden 1.885 Kursgewinner und 1.153 -verlierer gesehen. Unverändert schlossen 87 Titel. Gekauft wurden vor allem Aktien, die bislang nicht an der Rally im Nachgang der US-Präsidentschaftswahl teilgenommen hatten. Dazu gehörten Immobilien- und Telekomwerte.

   Die Gesamtmarktkapitalisierung des S&P-500-Index näherte sich der Grenze von 20 Billionen Dollar - eine Marke, die der Index noch nie zuvor erreicht hat. Vor 17 Jahren überschritt der Marktwert des S&P-500 erstmals die Schwelle von 10 Billionen Dollar. Allein seit der US-Präsidentenwahl wuchs er laut Factset um rund 500 Milliarden. Am Freitag lag die Marktkapitalisierung zum Handelsende bei 19,506 Billionen Dollar, laut S&P Dow Jones Indices.

Ölpreise volatil - Gold legt leicht zu Recht volatil zeigten sich die Ölpreise. Zum Settlement stieg der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI um 0,4 Prozent auf 52,12 Dollar. Beobachter verwiesen auf das Attentat auf den russischen Botschafter in der Türkei, Andrej Karlow. Dieser war bei der Eröffnung einer Ausstellung in Ankara durch Schüsse eines Angreifers verletzt worden und später an den Folgen gestorben. Nun da die Opec-Förderkürzungen beschlossen seien, könnten politische Themen den Ölmarkt wieder stärker bestimmen, sagte ein Beobachter. Die europäische Referenzsorte Brent ermäßigte sich dagegen um 0,5 Prozent auf 54,92 Dollar.

   Der Preis für die Feinunze Gold kletterte zum Settlement um 0,5 Prozent auf 1.142,70 Dollar. Teilnehmer sprachen von einer Stabilisierung, nachdem der Preis für das Edelmetall zuletzt bereits den sechsten Wochenverlust in Folge verzeichnet hatte. Zudem wurde in der vergangenen Woche das tiefste Niveau seit zehn Monaten markiert.

   Am Devisenmarkt neigte der Dollar zum Euro ungebrochen zur Stärke. Rückenwind erhielt er von US-Notenbankchefin Yellen und ihren Aussagen zum Arbeitsmarkt. Der Euro fiel im späten US-Handel auf rund 1,04 Dollar zurück. Ulrich Leuchtmann, Analyst der Commerzbank, ist der Meinung, dass die Dollarwechselkurse aktuell nicht von politischen Faktoren getrieben werden wie vielfach behauptet, sondern von der Geldpolitik der US-Notenbank. Da die langfristigen Inflationserwartungen mittlerweile doch auf die Offenmarktausschuss-Entscheidung negativ reagiert hätten, sei zu fragen, ob der Markt der Fed einen schnellen Zinserhöhungszyklus zutraue. Nach Ansicht von Leuchtmann könnten die hohen marktbasierten Inflationserwartungen nach der US-Präsidentschaftswahl nur ein Strohfeuer gewesen sein, das nicht fundamental gerechtfertigt gewesen sei. Der Euro geht aktuell mit 1,0430 Dollar um und liegt damit auf dem Niveau vom Freitagabend.

   Zum Yen machte der Greenback jedoch kaum Boden gut. Devisenhändler verwiesen auf die Zinssitzung der japanischen Notenbank, deren Ergebnis für den frühen Dienstagmorgen europäischer Zeit erwartet wird.

   Die Notierungen bei den US-Anleihen legten leicht zu und setzen damit die am Freitag begonnene Stabilisierung nach den jüngsten starken Abgaben fort. Die Rendite zehnjähriger Papiere reduzierte sich um 5 Basispunkte auf 2,54 Prozent.

Jakk Pacific brechen ein Auch Unternehmensnachrichten waren rar. Die Aktie von Jakk Pacific stand nach einer Gewinn- und Umsatzwarnung unter Druck. Der Spielzeughersteller hatte mitgeteilt, dass die Umsätze im zu Ende gehenden Geschäftsjahr unter denen des Vorjahres blieben, und deswegen seine Gewinnprognose gesenkt. Die Aktie stürzt um fast 33 Prozent ab.

   Kaufempfehlungen der Goldman-Sachs-Analysten beflügelten dagegen KLA-Tencor und Lam Research, die um 1,5 und 2,4 Prozent zulegten. Goldman ist überzeugt, dass die beiden Chipausrüster vom Nachrüstungsbedarf der Chiphersteller profitieren werden. Die Aktie von Applied Materials hat in den Augen der Analysten nach dem kräftigen Anstieg in diesem Jahr kaum noch Potenzial und wurde daher auf "Neutral" abgestuft. Sie sank um 0,2 Prozent.

   Die Aktie des Düngemittelkonzerns Mosaic fiel um 6,1 Prozent, nachdem das Unternehmen angekündigt hatte, den Großteil des Düngemittelgeschäfts der brasilianischen Vale zu übernehmen. Der Kaufpreis von 2,5 Milliarden Dollar wird von Beobachtern als zu hoch kritisiert, auch wenn die Akquisition aufgrund der Bedeutung Brasiliens eine einmalige Gelegenheit sein könnte. Das lateinamerikanische Land gilt als der am schnellsten wachsende Agrar- und Düngemittelmarkt.

US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag 2 Jahre 1,22 -2,8 1,25 5 Jahre 2,02 -4,0 2,06 7 Jahre 2,35 -5,2 2,40 10 Jahre 2,54 -5,4 2,59 30 Jahre 3,12 -5,4 3,17

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7.56 Uhr Fr, 17.24 Uhr % YTD EUR/USD 1,0398 -1,59% 1,0566 1,0537 -4,3% EUR/JPY 121,7536 -0,28% 122,1008 121,41 -16,2% EUR/CHF 1,0683 -0,70% 1,0758 1,0751 -1,8% EUR/GBP 0,8387 +0,22% 0,8395 1,1933 +13,9% USD/JPY 117,10 +1,34% 115,55 115,20 -0,3% GBP/USD 1,2400 -1,50% 1,2589 1,2574 -15,9%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 51,80 51,90 -0,2% -0,10 +17,2% Brent/ICE 54,79 55,21 -0,8% -0,42 +19,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.139,77 1.134,90 +0,4% +4,87 +7,5% Silber (Spot) 16,01 16,10 -0,5% -0,08 +15,9% Platin (Spot) 918,15 926,50 -0,9% -8,35 +3,0% Kupfer-Future 2,49 2,56 -2,7% -0,07 +15,6% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/cln

   (END) Dow Jones Newswires

   December 19, 2016 16:11 ET (21:11 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 11 PM EST 12-19-16