01.08.2022 15:45:41

MÄRKTE USA/Wall Street startet mit Konjunktursorgen im Minus

NEW YORK (Dow Jones)--Nach den Aufschlägen zum Vorwochenschluss sind die US-Börsen mit Abschlägen in den Handel gestartet. Der Dow-Jones-Index verliert kurz nach der Startglocke 0,6 Prozent auf 32.661 Punkte. Der S&P-500 gibt 0,7 Prozent nach und der Nasdaq-Composite notiert 0,8 Prozent niedriger. Am Freitag hatten überzeugende Geschäftszahlen der Technologie-Schwergewichte Amazon und Apple noch für Aufschläge gesorgt. Doch die herrschenden Rezessionsängste sind damit nicht verflogen.

US-Aktien haben sich zu Beginn der zweiten Jahreshälfte kräftig erholt, was auf positive Signale aus der Berichtssaison und die Erwartung zurückzuführen ist, dass die US-Notenbank die Zinssätze nicht so stark anheben wird, wie zunächst befürchtet.

Die Fed-Funds-Futures, mit denen Händler auf die erwartete Entwicklung der Zinssätze handeln, zeigen aktuell eine Wahrscheinlichkeit von 21,5 gegenüber 45,7 Prozent vor einer Woche, dass die Fed ihren Leitzins bis zum Jahresende auf eine Spanne zwischen 3,5 und 3,75 Prozent oder höher anheben wird. In der vergangenen Woche hatte die Zentralbank eine weitere große Zinserhöhung um 75 Basispunkte auf 2,25 bis 2,5 Prozent beschlossen.

Die Entwicklung stellt eine deutliche Trendwende gegenüber den ersten sechs Monaten dar, in der Aktien die schlechteste erste Jahreshälfte seit 1970 verzeichneten. Gleichwohl sind die Sorgen nicht verschwunden. Neben der hohen Inflation und dem Krieg in der Ukraine sorgt vor allem die Angst, dass die US-Wirtschaft in eine Rezession abrutschen könnte, für große Verunsicherung.

Die Blicke der Anleger dürften sich vor allem auf Konjunkturdaten richten. Kurz nach Handelsbeginn wird der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe für Juli in zweiter Lesung veröffentlicht. Erwartet wird hier ein Rückgang auf 52,2 von vorläufig 52,7. Kurz darauf folgt der ISM-Index für Juli, ebenfalls für das verarbeitende Gewerbe. Auch hier wird ein Rückgang erwartet. Zudem werden Daten zu den Bauausgaben im Juni vorgelegt.

Aus China kamen indessen schwache Konjunkturdaten. Hier drückten die strengen Corona-Maßnahmen weiter auf die wirtschaftliche Entwicklung. So ist die Aktivität in der chinesischen Industrie entgegen den Erwartungen gesunken, auch der Caixin-Einkaufsmanagerindex für den verarbeitenden Sektor ist gefallen.

Ölpreise geben nach - Dollar etwas leichter

Am Ölmarkt fallen die Preise kräftig. Der Preis für das Barrel der Sorte WTI gibt um über 4 Prozent nach. Belastend wirken die Sorgen, die Erdölnachfrage könnte einbrechen, sollten die Wirtschaftsräume Europa, China und Nordamerika gleichzeitig in die Rezession oder zumindest in die Nähe einer solchen abrutschen. Am Markt richten sich die Blicke zudem auf das Opec-Treffen am Mittwoch. Es wird erwartet, dass das Ölkartell ein Ende der Produktionskürzungen, die nach dem Ausbruch von Covid-19 eingeführt wurden, beschließen wird.

Am Devisenmarkt zeigt sich der Dollar leichter. Der Dollarindex gibt 0,5 Prozent nach. "Die schwachen realwirtschaftlichen Daten aus China sind kein gutes Zeichen für den US-Dollar", so Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann. Eine sinkende Nachfrage aus China bedeute auch, dass weltweit weniger Energie nachgefragt werde. "Wenn aber die Energiepreise nicht mehr steigen, dann steigt auch der Wert der US-Exportgüter nicht mehr." Damit entfalle ein wesentlicher Treiber der Dollar-Stärke.

Am Anleihemarkt sinken die Renditen leicht, US-Staatsanleihen sind mit den Konjunktursorgen und nachlassenden Zinserhöhungsspekulationen etwas gesucht.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 32.661,41 -0,6% -183,72 -10,1%

S&P-500 4.099,60 -0,7% -30,69 -14,0%

Nasdaq-Comp. 12.292,36 -0,8% -98,33 -21,4%

Nasdaq-100 12.858,60 -0,7% -89,37 -21,2%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 2,90 +1,6 2,88 216,6

5 Jahre 2,67 -1,4 2,68 140,9

7 Jahre 2,67 -1,9 2,68 122,5

10 Jahre 2,64 -0,8 2,65 113,2

30 Jahre 2,99 -1,5 3,01 109,2

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:11 Uhr Fr, 17:25 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0247 +0,2% 1,0220 1,0126 -9,9%

EUR/JPY 135,15 -0,8% 135,51 138,32 +3,3%

EUR/CHF 0,9731 +0,0% 0,9720 0,9753 -6,2%

EUR/GBP 0,8367 -0,3% 0,8390 0,8421 -0,4%

USD/JPY 131,90 -1,0% 132,57 136,60 +14,6%

GBP/USD 1,2247 +0,6% 1,2185 1,2024 -9,5%

USD/CNH (Offshore) 6,7888 +0,6% 6,7655 6,7691 +6,8%

Bitcoin

BTC/USD 23.039,45 -2,3% 23.337,79 20.837,45 -50,2%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 93,22 98,62 -5,5% -5,40 +30,3%

Brent/ICE 100,27 103,97 -3,6% -3,70 +34,6%

GAS VT-Schluss +/- EUR

Dutch TTF 201,10 195,00 +5,3% 10,19 +221,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.769,39 1.766,20 +0,2% +3,20 -3,3%

Silber (Spot) 20,27 20,35 -0,4% -0,09 -13,1%

Platin (Spot) 904,82 898,97 +0,7% +5,85 -6,8%

Kupfer-Future 3,58 3,58 -0,1% -0,00 -19,4%

YTD zu Vortagsschluss

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/err

(END) Dow Jones Newswires

August 01, 2022 09:45 ET (13:45 GMT)

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