25.03.2021 14:50:42

MÄRKTE USA/Wall Street startet leichter mit Sorgen um Geldpolitik

NEW YORK (Dow Jones)--Nach der Talfahrt im späten Vortagesgeschäft weitet die Wall Street am Donnerstag ihre Verluste aus. Dies gilt auch für die am Vortag heftig unter die Räder geratenen Technologiewerte. Gute Daten schüren Sorgen, die US-Notenbank könnte früher ihre unterstützende Geldpolitik zurückfahren. Die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten sind klar besser als prognostiziert ausgefallen. In dritter Lesung wurde das US-BIP zum vierten Quartal noch oben revidiert - damit fiel es ebenfalls besser als gedacht aus. Zugleich zeigen die Daten das hohe Inflationsniveau, wobei Überraschungen ausblieben. Im frühen Geschäft sinkt der Dow-Jones-Index um 0,7 Prozent auf 32.197 Punkte, der S&P-500 verliert 0,4 Prozent. Der technologielastige Nasdaq-Composite gibt 0,2 Prozent ab.

Da Vertreter der US-Notenbank jüngst immer wieder auf die Entwicklung am Arbeitsmarkt als eine Zielgröße für die Geldpolitik verwiesen hatten, spekulieren Anleger auf ein Nachlassen des Elans der Fed, die Wirtschaft zu stützen. "Von hier aus könnten wir insgesamt abflachende Märkte haben. Wir werden nach einem neuen Narrativ suchen. (...) Ich habe bescheidene Erwartungen an den Markt, bis wir ein Gefühl dafür bekommen, was der nächste Katalysator ist", sagt Chefmarktanalyst Daniel Morris von BNP Paribas Asset Management. Gute Arbeitsmarktdaten könnten indes für verstärkte Inflationssorgen stehen und eher belastend wirken für Aktien. Denn weiterhin zweifeln viele Marktteilnehmer an den jüngsten Aussagen aus dem Kreise der Fed, wonach mittelfristig keine Änderung der Geldpolitik anstehe. Geschürt werden die Sorgen von aktuellen Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell in einem Interwiew: Die Fed werde bei einer Erholung ihre quantitativen Lockerungen zurückfahren, so der Fed-Chef.

Am Anleihemarkt verharren die Renditen auf hohem Niveau, allerdings sinkt die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen um 2 Basispunkte auf 1,60 Prozent.

China-Kritik belastet Nike

Unter den Einzelwerten sinken Nike um 4,1 Prozent. In China wird eine staatliche Medienkampagne gegen den schwedischen Modekonzern H&M gefahren, weil dieser in der Vergangenheit Vorwürfe von Zwangsarbeit in der Provinz Xinjiang im Zusammenhang mit der Minderheit der Uiguren vorgebracht hatte. Der US-Sportartikelhersteller hatte sich ähnlich geäußert.

Der Aktienkurs des gehobenen Einrichtungsunternehmens RH steigt um 1,4 Prozent. Sowohl Umsatz als auch Nettoergebnis lagen über den Markterwartungen. Auch der Ausblick auf das erste Quartal überzeugte. KB Home (-3,9%) hat im ersten Geschäftsquartal zwar beim Nettoergebnis die Erwartungen übertroffen, beim Umsatz blieb das auf Eigenheime spezialisierte Bauunternehmen jedoch hinter den Marktprognosen zurück. Rite Aid brechen um 16,5 Prozent ein. Die Apotheken- und Drogeriekette hat ihren Ausblick für das Geschäftsjahr 2021 gesenkt.

HB Fuller rücken 0,2 Prozent vor, nachdem der Hersteller von Klebstoffen im ersten Geschäftsquartal die Erwartungen bei Umsatz und Nettogewinn übertroffen hat. Evofem Biosciences stürzen um 21,7 Prozent ab, nachdem das Unternehmen die Ausgabe von neuen Aktien im Volumen von 30 Millionen Dollar angekündigt hat.

Dollar zieht an

Der Dollar-Index legt um 0,2 Prozent zu und steigt auf den höchsten Stand seit vier Monaten. Im Gegenzug fällt der Euro erstmals seit November 2020 unter die Marke von 1,18 Dollar - aktuell erobert er diese Marke wieder knapp zurück. Teilnehmer verweisen auf die guten US-Daten, aber auch auf das hohe Impftempo in den USA im Vergleich zu Europa sowie die Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell.

Die Ölpreise kommen nach ihrem Höhenflug des Vortags etwas zurück. Die Blockade des Suez-Kanals werde wohl keine großen Auswirkungen auf die Ölversorgung haben, heißt es. Inflationssorgen treiben derweil auch den Goldpreis.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 32.197,34 -0,69 -222,72 5,20

S&P-500 3.873,78 -0,39 -15,36 3,13

Nasdaq-Comp. 12.939,28 -0,17 -22,61 0,40

Nasdaq-100 12.792,24 -0,05 -6,64 -0,75

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 0,14 -0,8 0,15 2,3

5 Jahre 0,82 0,9 0,81 45,5

7 Jahre 1,25 -1,7 1,26 59,9

10 Jahre 1,60 -2,0 1,62 67,8

30 Jahre 2,29 -1,9 2,31 64,3

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:42 Mi,18:33 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1811 -0,00% 1,1816 1,1827 -3,3%

EUR/JPY 128,86 +0,31% 128,80 128,64 +2,2%

EUR/CHF 1,1049 -0,06% 1,1062 1,1062 +2,2%

EUR/GBP 0,8606 -0,32% 0,8640 0,8620 -3,6%

USD/JPY 109,10 +0,32% 108,99 108,78 +5,6%

GBP/USD 1,3723 +0,31% 1,3675 1,3720 +0,4%

USD/CNH (Offshore) 6,5429 +0,20% 6,5342 6,5241 +0,6%

Bitcoin

BTC/USD 51.849,75 -1,47% 52.809,50 56.198,50 +78,5%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 59,40 61,18 -2,9% -1,78 +22,0%

Brent/ICE 62,67 64,41 -2,7% -1,74 +21,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.744,81 1.734,01 +0,6% +10,81 -8,1%

Silber (Spot) 25,03 25,05 -0,0% -0,01 -5,2%

Platin (Spot) 1.172,90 1.172,45 +0,0% +0,45 +9,6%

Kupfer-Future 3,98 4,06 -2,2% -0,09 +12,8%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/raz

(END) Dow Jones Newswires

March 25, 2021 09:51 ET (13:51 GMT)

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