12.07.2024 15:52:40

MÄRKTE USA/Wall Street stabilisiert sich

NEW YORK (Dow Jones)--Nach der Talfahrt des Vortages stabilisiert sich die Wall Street am Freitag zunächst. Während der Dow-Jones-Index mit 39.901 Punkten um 0,4 Prozent zulegt, klettern S&P-500 und Nasdaq-Composite um jeweils 0,2 Prozent. Am Vortag war vor allem die technologielastige Nasdaq unter die Räder geraten. Trotz niedriger und damit günstiger Inflationsdaten zählten die zinsempfindlichen Technologiewerte zu den klaren Verlierern am US-Markt. Diese stablisieren sich nun zum Wochenausklang. Denn der Halbleitersektor im S&P-500 legt nur um 0,2 Prozent zu, der Technologiesubindex aber immerhin um 0,9 Prozent.

Allerdings passen die Erzeugerpreise für Juni nicht so recht ins Bild, denn die sind etwas stärker gestiegen als gedacht und deuten auf einen wachsenden Inflationsdruck hin. Die Aussicht auf eine erste US-Zinssenkung im September bleibe aber am Leben, heißt es im Handel. Die heftigen Vortagesverluste im Technologiesektor zeigten allerdings, dass hier bereits Vieles in Sachen Zinssenkungen eingepreist sei.

"In den vergangenen Monaten gab es einige der schwächsten Inflationsdaten seit Beginn des aktuellen Anstiegs im Jahr 2021, was zu wachsenden Erwartungen geführt hat, dass die Fed in den kommenden Monaten endlich die Zinsen senken kann", sagt Marktstratege Jim Reid von der Deutschen Bank. Im Blick stehen zudem die Geschäftsausweise der drei Großbanken JP Morgan, Wells Fargo und Citigroup. Dazu wartet mit dem wichtigen US-Verbrauchervertrauen im frühen Geschäft noch ein Impulsgeber auf die Anleger.

Großbanken im Fokus

Bei den Einzelwerten stehen die Geschäftsausweise verschiedener Banken im Blick. JP Morgan hat im zweiten Quartal von einem Sondergewinn und einem soliden Investmentbanking profitiert. Die nach Bilanzsumme größte US-Bank verdiente mehr als von Analysten erwartet. Bereinigt um diesen Effekt verdiente JP Morgan allerdings weniger als im Vorjahr. Der Kurs zeigte sich vorbörslich zunächst hoch volatil und fällt nun zum regulären Start um 2,1 Prozent.

Wells Fargo stürzen dagegen um 7,3 Prozent ab. Die Bank hat im zweiten Quartal einen knapp stabilen Gewinn verzeichnet. Einem besseren Ergebnis im Investmentbanking stand ein Rückgang im Privatkundengeschäft gegenüber. Die Bank übertraf die Erwartungen der Analysten, allerdings warnt das Kreditinstitut vor nachlassenden Kostensenkungen.

Die Aktien der Citigroup verlieren 0,9 Prozent, obwohl die Bank im zweiten Quartal deutlich mehr verdient und die Erwartungen übertroffen hat. Sie profitierte unter anderem von einem starken Investmentbanking und geringeren Kosten.

Bank of New York Mellon steigen hingegen um 2,7 Prozent. Der Finanzkonzern verbuchte höhere Einnahmen und Ergebnisse in der zweiten Periode. Auf bereinigter Basis verdiente die Bank mehr als vom Markt veranschlagt. Hacker haben beim Telekommunikationskonzern AT&T Daten zu Anrufen und Textnachrichten von fast allen Mobilfunkkunden erbeutet. Der Kurs gibt 1 Prozent nach.

Der Industriehändler Fastenal (+4,5%) hat die Marktprognosen zum zweiten Quartal erfüllt. Microsoft verlieren 0,7 Prozent. Republikanische Abgeordnete fordern eine Untersuchung der 1,5-Milliarden-Dollar-Investition des Unternehmens in das in Abu Dhabi ansässige KI-Unternehmen G42 und äußern Bedenken hinsichtlich möglicher Verbindungen zu China.

Tesla geben nach einer Abstufung durch die UBS 1,5 Prozent nach. Am Vortag hatten Berichte die Runde gemacht, wonach der E-Autobauer die geplante Vorstellung des Robotaxis verschieben werde. LuxUrban Hotels (-3,2%) legt ein vorgeschlagenes Folgeangebot von Aktien und vorfinanzierten Optionsscheinen auf. ASP Isotopes (-12,1%) will neue Aktien ausgeben.

Auch Renten stabilisiert

Am Rentenmarkt sinken die US-Renditen mit den Zinssenkungserwartungen im Nachklapp zu den niedrigen Verbraucherpreisdaten des Vortages einen Tick weiter. Doch wie der Aktienmarkt scheinen sich auch Anleihen zu stabilisieren.

Nach der Talfahrt des Vortages, als der Dollar von gesunkenen Marktzinsen belastet wurde, verliert der Greenback weitere 0,2 Prozent. Damit perlen die höheren Erzeugerpreise am Dollar zunächst ab. Wegen der übergeordnet herrschenden Zinssenkungsfantasie bestehe Abwärtspotenzial für den Greenback, urteilt die ING und traut dem Euro Wechselkurse von kurzfristig über der Marke von 1,09 Dollar zu.

Bei Gold werden nach der Vortagesrally Gewinne eingestrichen - befeuert von den Erzeugerpreisen. Die Erdölpreise steigen leicht. Zinssenkungen könnten die Konjunktur ankurbeln und die Nachfrage nach Öl erhöhen, heißt es im Handel. "Wir halten weiterhin an unserer Ansicht fest, dass der Brent-Ölpreis im laufenden Quartal durchschnittlich 88 Dollar pro Barrel betragen wird", urteilt die ING. Aktuell kostet das Fass 85,40 Dollar.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 39.901,26 +0,4% 147,51 +5,9%

S&P-500 5.596,71 +0,2% 12,17 +17,3%

Nasdaq-Comp. 18.323,50 +0,2% 40,09 +22,1%

Nasdaq-100 20.246,76 +0,2% 35,40 +20,3%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,49 -2,9 4,52 6,6

5 Jahre 4,13 -1,7 4,14 12,7

7 Jahre 4,15 -1,2 4,16 17,7

10 Jahre 4,20 -0,9 4,21 32,4

30 Jahre 4,42 -0,6 4,42 44,8

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:28 Do, 17:22 % YTD

EUR/USD 1,0898 +0,3% 1,0866 1,0874 -1,3%

EUR/JPY 172,33 -0,2% 172,90 172,43 +10,7%

EUR/CHF 0,9742 +0,0% 0,9738 0,9720 +5,0%

EUR/GBP 0,8407 -0,1% 0,8418 0,8415 -3,1%

USD/JPY 158,10 -0,5% 159,11 158,54 +12,2%

GBP/USD 1,2963 +0,4% 1,2909 1,2922 +1,9%

USD/CNH (Offshore) 7,2694 +0,0% 7,2764 7,2659 +2,0%

Bitcoin

BTC/USD 57.700,42 +0,4% 57.284,27 58.126,88 +32,5%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 83,17 82,62 +0,7% +0,55 +16,0%

Brent/ICE 86,02 85,40 +0,7% +0,62 +13,4%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 31,175 31,11 +0,2% +0,07 -3,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.402,80 2.415,36 -0,5% -12,56 +16,5%

Silber (Spot) 30,70 31,48 -2,5% -0,77 +29,1%

Platin (Spot) 996,80 1.007,15 -1,0% -10,35 +0,5%

Kupfer-Future 4,57 4,50 +1,6% +0,07 +16,1%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/ros

(END) Dow Jones Newswires

July 12, 2024 09:53 ET (13:53 GMT)

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Bank of New York Mellon 74,19 1,97% Bank of New York Mellon
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