02.03.2015 22:50:33
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MÄRKTE USA/Wall Street nimmt Rekordjagd wieder auf
Von Florian Faust
NEW YORK (Dow Jones)--Nach den Verlusten zum Wochenausklang hat die Wall Street am Montag wieder auf Rekordmodus geschaltet. Das abermalige Allzeithoch im Dow-Jones-Index sorgte dabei kaum mehr für Aufregung, Händler sprachen von einem Gewöhnungseffekt. Verstärkt in den Fokus rückte stattdessen der Nasdaq-Composite, denn der frühere Technologieindex kletterte erstmals seit März 2000 über die Marke von 5.000 Punkten. Einst musste der Index als Sinnbild für die "Dot.com-Exzesse" herhalten und wurde daher nach dem Platzen der Internetblase gnadenlos abgestraft.
Doch aktuell bietet der Index eine Mischung aus Aktien verschiedener Branchen wie Konsum, Gesundheitsvorsorge und Finanzwesen. Technologiewerte finden sich noch immer im Index, doch hierbei handelt es sich mittlerweile um gestandene Schwergewichte wie Apple, Facebook, Google und Amazon. Vor 15 Jahren hatte Apple weder den iPod noch Produkte wie iPhone oder iPad eingeführt, Google war noch gar nicht an der Börse und Facebook-CEO Mark Zuckerberg noch Schüler. Insgesamt hat sich der Anteil der Technologiewerte in den vergangenen 15 Jahren aber von 64,9 auf aktuell 43,2 Prozent verringert.
Der Dow-Jones-Index kletterte um 0,9 Prozent auf 18.289 Punkte und damit auf Rekordhoch. Der Nasdaq-Composite stieg um 0,9 Prozent auf 5.008 Punkte - die Höchstmarke von 5.133 rückte damit in Reichweite. Der marktbreite S&P-500 legte um 0,6 Prozent zu und markierte immerhin auf Schlusskursbasis ein Rekordhoch. Umgesetzt wurden 757 (Freitag: 865) Millionen Aktien. Dabei wurden 1.906 (1.621) Kursgewinner und 1.262 (1.552) -verlierer gezählt, unverändert schlossen 94 (84) Titel. "Wir befinden uns in einem ordentlichen Zyklus ökonomischer Daten - vor allem am Arbeitsmarkt. Dazu gesellt sich der Bonus billigen Öls und der Aktienmarkt läuft einfach weiter", versuchte Marktstratege Doug Cote von Voya Investment Management die jüngste Rally zu erklären.
Die aktuellen Daten des Tages wollten gleichwohl nicht so recht ins Bild passen. Denn die US-Verbraucher hatten sich im Januar mit ihren Ausgaben trotz der niedrigen Benzinpreise und dem stetigen Jobwachstum sehr zurückgehalten. Die steigenden Einkommen wurden verwendet, um die Sparquote spürbar zu steigern. Des Weiteren waren die Bauausgaben im Januar entgegen den Erwartungen deutlich gefallen und auch die Industrie zeigte Bremsspuren. Der ISM-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe sank im Februar etwas stärker als vorhergesagt. Allerdings signalisierte der Frühindikator weiterhin Wachstum. Marktteilnehmer konnten den mäßigen Daten auch Positives abgewinnen. Denn die Zeit des billigen Geldes durch die Notenbank könnte noch etwas anhalten. Die überraschende Zinssenkung der chinesischen Notenbank vom Wochenende sei da wie gerufen gekommen, hieß es im Handel.
Am Rentenmarkt gaben die Kurse deutlich nach. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen stieg um 8 Basispunkte auf 2,08 Prozent. Im Handel war von einem hohen Neuangebot bei Unternehmensanleihen die Rede. Außerdem gingen Anleger stärker ins Risiko und kauften Aktien. Erkennbar war dies auch bei Gold, denn die Feinunze verbilligte sich auf 1.205 US-Dollar nach Tageshochs bei 1.223 Dollar. Zudem wurde der Goldpreis von einem festen US-Dollar belastet, der Greenback stieg vor allem zum Yen. Der Dollar profitierte von der chinesischen Zinssenkung, er wertete auch zu anderen asiatischen Währungen wie dem Renminbi auf. Solide Konjunkturdaten aus der Eurozone stützten den Euro indes nur kurz, auch hier neigte der Greenback zur Stärke. Der Euro fiel nach einem Tageshoch von 1,1245 wieder unter die Marke von 1,12 Dollar auf 1,1183 im späten US-Geschäft.
Der Ölpreis zeigte sich wie in der jüngsten Zeit volatil und ermäßigte sich letztlich. Das Fass US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligte sich um 0,3 Prozent auf 49,59 Dollar. Laut einer Prognose von Genscape sind die US-Vorräte am Öldrehkreuz in Cushing in der Vorwoche weniger stark als befürchtet gestiegen. Die Daten hatten den Ölpreis kurzfristig beflügelt. Doch Händler erklärten, dass auch ein schwächerer Anstieg der US-Vorräte das Problem der Überversorgung nicht löse. Der Preis für europäisches Referenzöl der Sorte Brent rutschte gar um 4,9 Prozent auf 59,54 Dollar ab - der höchste Tagesverlust seit vier Wochen. Abgabedruck sei mit Schlagzeilen aus Libyen entstanden, denn die dortige Ölproduktion steigt. Zudem signalisiere die Zinssenkung in China ein schwaches Wachstum, hieß es am Markt.
Am Aktienmarkt schlossen Hewlett-Packard 0,2 Prozent im Plus, nachdem der Kurs über weite Strecken im Minus rangiert hatte. Der PC-Hersteller übernimmt Aruba Networks - ein auf Funknetztechnologie spezialisiertes Unternehmen - für 2,7 Milliarden US-Dollar. Die Kurse von Visa und Citigroup zogen um 2,6 bzw. 2,0 Prozent an, nachdem der US-Großhändler Costco mit beiden Unternehmen eine Zusammenarbeit bei Kreditkarten vereinbart hatte. Das Pharmaunternehmen Endo veräußerte das Urologiegeschäft der Tochter American Medical Systems für 1,6 Milliarden Dollar an Wettbewerber Boston Scientific. Boston Scientific und Endo zogen um 0,9 bzw. um 2,0 Prozent.
Johnson & Johnson hat mit Cardinal Health einen Kaufinteressenten für die Medizingerätetochter Cordis gefunden. Die Offerte beläuft sich auf 1,99 Milliarden Dollar. Die Aktie von Johnson & Johnson zeigte sich 0,7 Prozent höher, Cardinal Health legten um 1,7 Prozent zu. Avis zogen um 2,0 Prozent an. Der Autovermieter steht nach der Akquisition des italienischen Konkurrenten Maggiore kurz davor, zur Nummer eins Italiens aufzusteigen.
Unternehmensbilanzen kamen aus der zweiten Reihe. Das Auktionshaus Sotheby's überzeugte mit seinen Viertquartalszahlen nicht, die Titel sanken um 1,4 Prozent. Berkshire Hathaway, die Holding von Investorenlegende Warren Buffett, hatte schon am Wochenende einen Ergebnisrückgang gemeldet, der die Aktie um 0,4 (A-Aktie) bzw. 0,2 Prozent (B-Aktie) drückte.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 18.288,63 0,86 155,93 S&P-500 2.117,39 0,61 12,89 Nasdaq-Comp. 5.008,10 0,90 44,57 Nasdaq-100 4.483,05 0,95 42,38DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 9.38 Uhr Fr, 17.39 Uhr EUR/USD 1,1183 -0,08% 1,1192 1,1214 EUR/JPY 134,32 0,08% 134,21 134,26 EUR/CHF 1,0720 0,21% 1,0697 1,0659 USD/JPY 120,15 0,19% 119,92 119,73 GBP/USD 1,5366 -0,18% 1,5394 1,5445
Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/2% 2-jähr. 99 22/32 - 2/32 0,662% +3,6BP 1% 3-jähr. 99 27/32 - 4/32 1,048% +4,8BP 1 3/8% 5-jähr. 99 01/32 -11/32 1,574% +7,0BP 1 3/4% 7-jähr. 99 glatt -16/32 1,902% +7,9BP 2% 10-jähr. 99 08/32 -23/32 2,083% +8,1BP 2 1/2% 30-jähr. 96 09/32 -1-20/32 2,681% +1,4BP === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com
DJG/DJN/flf
(END) Dow Jones Newswires
March 02, 2015 16:19 ET (21:19 GMT)
Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 19 PM EST 03-02-15
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Aktien in diesem Artikel
Avis Budget Group Inc. | 102,00 | -0,29% | |
Berkshire Hathaway Inc. B | 456,85 | 0,07% | |
Boston Scientific Corp. | 86,00 | 0,00% | |
Cardinal Health Inc. | 116,45 | -0,34% | |
Citigroup Inc Cert.Deposito Arg.Repr. 0.03333333333 Shs | 26 200,00 | 1,26% | |
Endo International plc | 0,06 | 0,00% | |
HP Inc (ex Hewlett-Packard) | 34,23 | -8,31% | |
Johnson & Johnson Cert.Deposito Arg.Repr. 0.2 Shs | 11 550,00 | 0,87% | |
Visa Inc. | 297,05 | -0,45% |