28.02.2019 15:09:45
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MÄRKTE USA/Wall Street mit Minus erwartet - Besseres US-BIP stützt
Von Thomas Rossmann
NEW YORK (Dow Jones)--Mit einem leichten Abschlag dürfte die Wall Street in den Handel am Donnerstag starten. Nach einem besser als erwarteten US-Bruttoinlandsprodukt für das vierte Quartal grenzt der Future auf den S&P-500 seine Abgaben allerdings ein und liegt aktuell noch 0,1 Prozent im Minus. Unmittelbar vor der Bekanntgabe der Daten betrug das Minus noch 0,3 Prozent.
Die US-Wirtschaft ist im vierten Quartal 2018 stärker gewachsen als erwartet. Allerdings hat sich die Dynamik gegenüber dem dritten Quartal spürbar abgeschwächt. So stieg auf das Jahr hochgerechnet das BIP um 2,6 Prozent. Volkswirte hatten mit einem Anstieg von 2,2 Prozent gerechnet. Im dritten Quartal war das BIP noch um 3,4 Prozent gestiegen.
Die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung hat stärker als prognostiziert zugelegt. Im Vergleich zur Vorwoche stieg die Zahl auf saisonbereinigter Basis um 8.000 auf 225.000 Anträge. Volkswirte hatten einen Anstieg auf 220.000 vorhergesagt. Kurz nach der Startglocke wird noch der Index der Einkaufsmanager Chicago für Februar bekannt gegeben.
Es gibt jedoch auch eine Reihe negativer Nachrichten. So ist der Gipfel zwischen US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Diktator Kim Jong Un vorzeitig ohne Einigung zu Ende gegangen. Vor allem wegen eines Streits um die Sanktionen sei das Treffen abgebrochen worden. Zudem äußerte sich der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer eher zurückhaltend zum Stand der Gespräche zwischen den USA und China. Aus Asien kamen zudem schwache Konjunkturdaten. In Japan enttäuschte die Industrieproduktion und in China verfehlten die Einkaufsmanagerindizes die Erwartungen. Die Aktivität des verarbeitenden Gewerbes in China war im Februar auf das niedrigste Niveau seit drei Jahren gefallen und deutet auf eine anhaltende Schwäche der chinesischen Wirtschaft hin.
"Seit Jahresbeginn haben die globalen Aktienmärkte deutliche Gewinne eingefahren, so dass es jederzeit zu einer deutlicheren Korrektur kommen kann", so Abhay Deshpande, Portfolio-Manager bei Centerstone Investors Trust.
HP-Aktie nach Zahlen unter Druck
Bei den Einzelwerten brechen die Aktien von HP vorbörslich um 14,5 Prozent ein. Der Computer-Hersteller hat wegen einer Schwäche in seiner wichtigen Druckersparte den Umsatz im jüngsten Quartal weniger stark gesteigert als erwartet. Der Gewinn im ersten Geschäftsquartal brach um 59 Prozent ein, das war allerdings der US-Steuerreform geschuldet. Bereinigt verdiente HP so viel wie am Markt erwartet. Die Analysten der Bank of America-Merrill Lynch nehmen die Aktie in der Folge auf "Underperform" von "Buy" herunter.
L Brands, die Muttergesellschaft der Dessous-Marke Victoria's Secret, vermeldete für das vierte Quartal durchwachsene Zahlen. Der Ausblick auf das erste Quartal wurde als sehr verhalten interpretiert. Die Titel stürzen um 4,1 Prozent ab. Square fallen um 5,1 Prozent nach einem Verlust im abgelaufenen Quartal. Der Zahlungsdienstleister schnitt auf bereinigter Basis aber besser als erwartet ab, allerdings überzeugte auch hier der Ausblick nicht.
Der Bremsenhersteller Wabco hat Verhandlungen mit ZF Friedrichshafen bestätigt, an deren Ende eine Übernahme des amerikanisch-belgischen Unternehmens stehen könnte. Es gebe vorläufige Gespräche über eine mögliche Transaktion mit dem deutschen Autozulieferer, erklärte Wabco. Die Papiere ziehen um 6,5 Prozent an.
Ölpreise geben nach jüngsten Aufschlägen leicht nach
Für die Ölpreise geht es nach zuletzt zwei Tagen mit Aufschlägen moderat abwärts. Händler verweisen auf die schwachen Konjunkturdaten aus China, die Sorgen um eine sinkende Nachfrage befeuerten. Zudem gebe es bei den Handelsgesprächen zwischen den USA und China weiterhin noch keinen Durchbruch. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fällt um 0,2 Prozent auf 56,84 Dollar, für Brent geht es um 0,6 Prozent auf 66,00 Dollar nach unten.
Dagegen zeigen sich die "sicheren Häfen" Gold und Anleihen kaum verändert. Das vorzeitige Gipfel-Ende zwischen den USA und Nordkorea hatte zunächst für leichte Gewinne gesorgt. Mit den überraschend guten BIP-Daten aus den USA werden die Gewinne allerdings abgegeben. Der Preis für die Feinunze steigt noch um 0,1 Prozent auf 1.322 Dollar, nach einem Tageshoch bei 1.328 Dollar. Die zehnjährige Rendite verbessert sich um 0,6 Basispunkte auf 2,69 Prozent.
Am Devisenmarkt zieht der Dollar mit den besser als erwarteten BIP-Daten aus den USA an. Im Gegenzug rutscht der Euro wieder deutlicher unter die Marke von 1,14 Dollar. Er notiert aktuell bei 1,1387 Dollar, nach 1,1413 Dollar vor der Bekanntgabe der Daten. Zwischenzeitlich hatte der Euro bei 1,1421 Dollar den höchsten Stand seit drei Wochen markiert. Die Inflationsdaten aus Deutschland haben keinen Einfluss. Der Inflationsdruck hat im Februar entgegen den Erwartungen nicht zugenommen.
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US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 2,50 -0,4 2,50 129,8
5 Jahre 2,49 0,7 2,48 56,5
7 Jahre 2,59 0,7 2,58 34,1
10 Jahre 2,69 0,6 2,68 24,4
30 Jahre 3,07 0,5 3,06 0,2
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.35 Uhr Mi, 17.04 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1387 +0,12% 1,1378 1,1386 -0,7%
EUR/JPY 126,45 +0,22% 126,03 126,19 +0,6%
EUR/CHF 1,1340 -0,39% 1,1351 1,1367 +0,8%
EUR/GBP 0,8570 +0,30% 0,8564 0,8535 -4,8%
USD/JPY 111,05 +0,09% 110,77 110,78 +1,3%
GBP/USD 1,3286 -0,16% 1,3285 1,3338 +4,1%
Bitcoin
BTC/USD 3.816,05 +1,09% 3.805,25 3.794,62 +2,6%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 56,84 56,94 -0,2% -0,10 +23,4%
Brent/ICE 66,00 66,39 -0,6% -0,39 +21,4%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.321,64 1.319,84 +0,1% +1,80 +3,0%
Silber (Spot) 15,75 15,80 -0,3% -0,05 +1,6%
Platin (Spot) 873,50 869,00 +0,5% +4,50 +9,7%
Kupfer-Future 2,96 2,96 +0,0% +0,00 +12,5%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros/mgo
(END) Dow Jones Newswires
February 28, 2019 09:10 ET (14:10 GMT)
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