29.03.2018 15:19:46

MÄRKTE USA/Wall Street mit leichtem Plus vor langem Wochenende

NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street dürfte das zu Ende gehende Quartal mit Verlusten beschließen, auch wenn am letzten Handelstag eine leicht positive Eröffnung erwartet wird. Die Sorgen vor steigenden Zinsen und solche über einen drohenden Handelskrieg und nicht zuletzt die jüngsten Turbulenzen im Technologiesektor fordern seit Ende Januar ihren Tribut. Vor dem langen Wochenende, am Karfreitag ruht der Börsenhandel in den USA, sei kaum mit aufkeimender Kauffreude zu rechnen, um das Blatt auf Quartalssicht noch zu wenden, heißt es im Handel.

Über das erste Quartal summieren sich die Verluste bei Dow und S&P-500 auf 3,5 bzw. 2,6 Prozent. Damit steuern die beiden Leitindizes auf den ersten Quartalsabschlag seit der dritten Periode 2015 zu. Der Nasdaq-Composite verbucht derweil noch immer ein zartes Plus von 0,7 Prozent. Im März allerdings liegen die drei Indizes mit 4,7 bzw. 4,0 sowie 4,5 Prozent allesamt im Minus.

Langes Wochenende mahnt zur Vorsicht

Immerhin deutet der Aktienterminmarkt auf eine etwas festere Handelseröffnung am Kassamarkt hin, an der technologielastigen Nasdaq könnten die Aufschläge auch etwas höher ausfallen. Doch sei nicht damit zu rechnen, dass die Risikofreude vor dem langen Wochenende besonders ausgeprägt sei, denn zuviel könne über Ostern passieren - dies gelte insbesondere für das Weiße Haus. Denn US-Präsident Donald Trump sei eine ziemlich unberechenbare Größe, so eine Einschätzung im Handel. "Man verliert Geld bei festverzinslichen Papieren und man verliert Geld bei Aktien: Die durchschnittliche Bilanz zum Quartalsende wird negativ ausfallen", sagt CEO Philip Blancato vom Vermögensverwalter Ladenburg Thalmann.

Die jüngsten Rückschläge bei Technologiewerten nach Facebook-Datenskandal und Uber-Autounfall zeigen nur umso mehr, wie sehr diese Konzerne bereits ins Alltagsleben eines jeden eingreifen. Vor allem aber demonstriert der Kursverfall, über welches Gewicht die Branche an den internationalen Finanzmärkten verfügt. Daher sorgen sich die Anleger, dass die Technologieriesen zu schnell und zu stark gewachsen sind.

Gewichtung von Technologieriesen wächst

Zusammen kommen die fünf größten US-Tech-Werte auf eine Gewichtung von mehr als 14 Prozent im S&P-500. Facebook, die bereits am Vortag mit moderaten Gewinnen aus dem Handel gegangenen waren, legen vorbörslich um weitere 1,8 Prozent zu, obwohl CEO Mark Zuckerberg mitten in der Krise Aktien verkauft hat. Tesla erholen sich um 1,3 Prozent. Beide Titel brachen im März nach jeweils schlechten Nachrichten für die Unternehmen um 25 bzw. 14 Prozent ein.

Wenig Bewegung bescheren die Konjunkturdaten. In den USA sind in der Woche zum 24. März spürbar weniger Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt worden - die Zahl fiel auf den niedrigsten Stand seit 1973. Volkswirte hatte dies nicht so vorhergesehen. Die US-Verbraucher haben sich im Februar mit ihren Ausgaben etwas zurückgehalten. Stattdessen legten sie mehr Geld auf die hohe Kante. Die persönlichen Ausgaben und Einkommen bewegten sich im prognostizierten Rahmen.

Das von der US-Notenbank favorisierte Preismaß, der Gesamtindex für die persönlichen Konsumausgaben (PCE), stieg im Vergleich zum Vormonat und erhöhte sich auf Jahressicht um 1,8 Prozent. Er liegt damit nur noch knapp unter dem Inflationsziel der US-Notenbank von 2 Prozent. Im Verlauf folgen noch der Einkaufsmanagerindex aus dem Großraum Chicago sowie die Revision der Verbraucherstimmung der Universität Michigan.

Am Rentenmarkt ziehen die Notierungen leicht an. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen verliert knapp 2 Basispunkte auf 2,77 Prozent. Damit bewegen sich die Renditen weiterhin auf dem tiefsten Stand seit Anfang Februar. Über das lange Osterwochenende steige das Sicherheitsbedürfnis, heißt es. Zudem sprechen Händler von Fondskäufen zum Quartalsultimo. Beide Effekte stützten den Markt angesichts des gewaltigen Neuangebots von 300 Milliarden US-Dollar, welches das US-Schatzamt in der laufenden Woche platziert.

Dollar und Gold zeigen sich bislang ziemlich unbewegt. Am Vortag hatten Dollaraufwertung und positive US-Daten das Edelmetall erneut unter Druck gebracht. Dazu kamen geopolitische Entspannungssignale, die zusätzlich an der Attraktivität des Edelmetalls nagten. Der Feinunze verbilligt sich um weitere 0,1 Prozent auf 1.324.

Die Ölpreise geben leicht nach. Der Preis für US-Leichtöl der Sorte WTI sinkt um 0,2 Prozent auf 64,24 Dollar, für europäisches Referenzöl der Sorte Brent geht es um 0,4 Prozent auf 69,27 Dollar nach unten. Am Montag war Erdöl noch auf dem höchsten Stand seit dem 25. Januar gehandelt worden. Drohende Iran-Sanktionen und die Absicht der Saudis, die Förderbegrenzung des Erdölkartells Opec ausweiten zu wollen, hatten den Preis getrieben. Allerdings steigt nicht nur in den USA die Förderungen, Analysten sehen auf steigende Fördermengen in Nigeria und Libyen.

Interessanteste Unternehmensmeldung ist, dass die Chicagoer Optionsbörse CME den britischen Broker Nex für 3,9 Milliarden Pfund übernimmt. Allerdings war das Interesse lange bekannt. Die Titel der CME Group zeigen sich vorbörslich noch inaktiv.

Post Holdings schießen dagegen um 11,6 Prozent empor. Der Lebensmittelhersteller will das Geschäft mit Eigenmarken an die Börse bringen.

Positiv werden die überraschend gut ausgefallenen Geschäftszahlen von Progress Software aufgenommen. Die Aktie rückt um 6,4 Prozent vor. Für Verint Systems geht es um 5,6 Prozent nach oben. Der Anbieter von Sicherheitssoftware hat mit Geschäftszahlen und Ausblick die Erwartungen übertroffen.

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US-Anleihen

Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD

2 Jahre 2,29 0,4 2,29 109,2

5 Jahre 2,59 -0,3 2,59 66,6

7 Jahre 2,71 -0,9 2,72 46,3

10 Jahre 2,77 -1,8 2,78 32,1

30 Jahre 3,00 -2,2 3,02 -6,8

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.18 Uhr Mi, 17.31 Uhr % YTD

EUR/USD 1,2308 -0,02% 1,2326 1,2346 +2,4%

EUR/JPY 131,16 -0,21% 131,39 131,12 -3,0%

EUR/CHF 1,1780 +0,04% 1,1786 1,1780 +0,6%

EUR/GBP 0,8756 +0,15% 0,8752 1,1422 -1,5%

USD/JPY 106,55 -0,22% 106,59 106,22 -5,4%

GBP/USD 1,4057 -0,17% 1,4084 1,4102 +4,0%

Bitcoin

BTC/USD 7.531,57 -4,8% 7.627,43 7.941,12 -44,9%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 64,35 64,38 -0,0% -0,03 +6,8%

Brent/ICE 69,24 69,53 -0,4% -0,29 +5,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.322,30 1.325,00 -0,2% -2,70 +1,5%

Silber (Spot) 16,24 16,30 -0,3% -0,06 -4,1%

Platin (Spot) 933,95 938,50 -0,5% -4,56 +0,5%

Kupfer-Future 3,03 3,00 +1,0% +0,03 -8,5%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/smh

(END) Dow Jones Newswires

March 29, 2018 09:20 ET (13:20 GMT)

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