30.04.2021 18:26:40
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MÄRKTE USA/Wall Street mit Gewinnmitnahmen - Dollar legt kräftig zu
NEW YORK (Dow Jones)--Nach den erneuten Rekordhochs am Vortag kommt es an der Wall Street zum Wochenausklang zu Gewinnmitnahmen. Trotz der sich anbahnenden Abgaben dürfte der April dennoch den besten Börsenmonat seit November stellen. Der Dow-Jones-Index reduziert sich am Mittag (Ortszeit) um 0,6 Prozent auf 33.855 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite geben um 0,5 bzw. 0,4 Prozent nach.
Die Verkaufsneigung wird durch schwache Konjunkturdaten in China unterstützt, wo die Einkaufsmanagerindizes im April gesunken sind und die Erwartungen verfehlt haben. Zudem machen die Corona-Schlagzeilen verstärkt Sorgen. Die aktuelle Infektionswelle wütet vor allem in Japan, Brasilien und in Indien. Diese Entwicklung könnte globale Lieferketten empfindlich stören, wodurch die Preise steigen könnten. Dadurch könnte die ohnehin hohe Inflation in den USA zusätzlich befeuert werden, heißt es im Handel.
"Das ist es, wo der Markt steht: Ein Ringen zwischen diesen beiden Entwicklungen", sagt Chefinvestmentstratege Edward Park von Brooks Macdonald mit Blick auf anziehendes Wachstum einer- und steigende Inflation andererseits. Trotz der äußerst erfolgreichen Impfkampagne in den USA rückt die indische Mutation des Virus in den Blick, die nun auch dort nachgewiesen wurde.
Positive US-Konjunkturdaten stützen den Markt dagegen nicht. So hat sich die Stimmung der Einkaufsmanager aus dem Großraum Chicago im April unerwartet aufgehellt. Auch der an der Universität Michigan berechnete Index zur Stimmung der US-Verbraucher stieg im April stärker als erwartet. Die Einkommen der privaten US-Haushalte sind im März zudem um den Rekordwert von 21,1 Prozent gestiegen, da die Konjunkturschecks auf den Bankkonten ankamen und die Verbraucherausgaben in die Höhe trieben.
Berichtssaison macht Kurse
Bei den Einzelaktien liefert die Berichtssaison die Impulse: Amazon (+1,4%) berichtete für das erste Quartal Rekordergebnisse, übertraf die Erwartungen und ist auch für das laufende Quartal zuversichtlich. Twitter brechen dagegen um 12,5 Prozent ein. Die Ergebnisse lagen zwar über den Erwartungen, allerdings enttäuschte die Zunahme der vielbeachteten Nutzerzahl, die sich noch dazu weiter abschwächen könnte.
Im Ölsektor geben Chevron (-2,9%) und Exxon Mobil (-1,8%) nach. Die Konzerne erholten sich zwar deutlich von den Pandemiefolgen und schlugen die Ergebniserwartungen. Chevron setzte aber weniger um als erhofft. Belastet werden die Kurse zudem von aktuell sinkenden Ölpreisen.
Die Pharmaunternehmen Biontech (+6,3%) und Pfizer (-0,1%) haben bei der Europäischen Arzneimittelbehörde die Zulassung ihres Corona-Impfstoffs für Jugendliche beantragt. Das Biotechnikunternehmen Gilead Sciences (-1,5%) hat seinen Umsatz im ersten Quartal dank der Verkäufe des antiviralen Medikaments Remdesivir gegen Covid-19 zwar um 16 Prozent gesteigert, verfehlte aber insgesamt die Erwartungen und senkte auch den Gewinnausblick.
US Steel (+2,0%) legte durchwachsen ausgefallene Geschäftszahlen vor. Ganz schlecht kommen die Geschäftszahlen des Laserexperten Microvision an, der Kurs stürzt um über 19 Prozent ab. Das Unternehmen weitete den Quartalsverlust aus. Umsatz und Ergebnis verfehlten die Prognosen.
Dollar zieht mit Inflationserwartungen und Kaplan-Aussagen an
Am Devisenmarkt zieht der Dollar kräftig an, der DXY-Dollarindex steigt um 0,7 Prozent. Das Thema Inflation lasse den Markt nicht los, heißt es. Deutlicher als erwartet gestiegene US-Arbeitskosten untermauern die Erwartungen steigender Geldentwertung. Dieser Prozess könnte die US-Notenbank früher als geplant zu einer Straffung der Geldpolitik zwingen, daher steige der Greenback, heißt es. Ins Bild passen Aussagen von Robert Kaplan, Präsident der Federal Reserve Bank of Dallas. Seiner Ansicht nach sollte die US-Notenbank damit beginnen, über eine Verlangsamung - oder Tapering - ihrer monatlichen Wertpapierkäufe in Höhe von 120 Milliarden Dollar diskutieren. Es gebe Exzesse und Ungleichgewichte an den Finanzmärkten.
Für die Ölpreise geht es nach den jüngsten kräftigen Gewinnen um gut 2,0 Prozent abwärts. Das negative Sentiment bei Aktien erfasse auch andere risikoreiche Vermögenswerte wie Erdöl, heißt es. Zudem komme es zu Gewinnmitnahmen. Übergeordnet stützt weiter der Optimismus der Opec, dass die anziehende globale Nachfrage den Nachfrageeinbruch in Indien mehr als ausgleichen werde.
Der Goldpreis gibt mit dem steigenden Dollar leicht nach. Am Rentenmarkt tut sich dagegen wenig. Die Rendite zehnjähriger Papiere reduiziert sich um 1,1 Basispunkte auf 1,63 Prozent.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 33.854,62 -0,60 -205,74 10,61
S&P-500 4.188,79 -0,54 -22,68 11,52
Nasdaq-Comp. 14.032,17 -0,36 -50,38 8,88
Nasdaq-100 13.923,80 -0,33 -46,41 8,03
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 0,16 0,0 0,16 3,9
5 Jahre 0,86 -0,6 0,86 49,5
7 Jahre 1,31 -0,7 1,32 66,6
10 Jahre 1,63 -1,1 1,64 71,2
30 Jahre 2,30 0,2 2,30 65,6
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 9:15 Uhr Do, 18:38 Uhr % YTD
EUR/USD 1,2032 -0,75% 1,2109 1,2116 -1,5%
EUR/JPY 131,52 -0,40% 131,79 131,89 +4,3%
EUR/CHF 1,0978 -0,36% 1,1001 1,1023 +1,6%
EUR/GBP 0,8700 +0,07% 0,8698 0,8690 -2,6%
USD/JPY 109,32 +0,35% 108,83 108,86 +5,8%
GBP/USD 1,3832 -0,81% 1,3923 1,3944 +1,2%
USD/CNH (Offshore) 6,4693 +0,08% 6,4684 6,4664 -0,5%
Bitcoin
BTC/USD 57.102,76 +7,02% 54.470,52 53.539,26 +96,6%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 63,36 65,01 -2,5% -1,65 +30,3%
Brent/ICE 67,20 68,56 -2,0% -1,36 +30,3%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.767,43 1.770,80 -0,2% -3,37 -6,9%
Silber (Spot) 25,89 26,09 -0,7% -0,20 -1,9%
Platin (Spot) 1.206,00 1.202,50 +0,3% +3,50 +12,7%
Kupfer-Future 4,47 4,49 -0,5% -0,02 +26,8%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/ros/flf
(END) Dow Jones Newswires
April 30, 2021 12:27 ET (16:27 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
Amazon | 214,35 | -0,90% | |
BioNTech (ADRs) | 109,50 | 0,37% | |
Chevron Corp. | 138,36 | 0,98% | |
ExxonMobil Corp. (Exxon Mobil) | 101,62 | -0,14% | |
Gilead Sciences Inc. | 90,31 | 0,95% | |
Microvision Inc. | 1,59 | 47,35% | |
Pfizer Inc. | 25,37 | -0,69% | |
United States Steel Corp. (U. S. Steel, US Steel) | 29,83 | 0,62% |