08.06.2018 14:31:44
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MÄRKTE USA/Wall Street mit G7-Gipfel im Minus gesehen
Von Thomas Rossmann
NEW YORK (Dow Jones)--Mit Beginn des G7-Gipfels dürfte die Wall Street mit einem deutlichen Minus in den Handel am Freitag starten. Es herrscht Unsicherheit unter den Investoren, wie die Gespräche zwischen den USA und den anderen sechs Teilnehmern bis zum Samstag verlaufen werden. Konfliktstoff gibt es in ausreichender Menge: Strafzölle, Protektionismus, Handelskonflikte mit der EU und China und der Ausstieg aus dem Iran-Atomabkommen. Die Fronten scheinen, trotz vereinzelter Fortschritte, weiter verhärtet.
Und ob es beim Treffen in Kanada zu einer Annäherung kommen wird, scheint zumindest fraglich. Die Tatsache, dass US-Präsident Donald Trump bereits am Samstagmorgen den Gipfel verlassen wird, sorgt nicht gerade für Zuversicht. Offen sichtbar würde ein Scheitern mit einer "G6"-Abschlusserklärung. Daher dürften die Anleger im Vorfeld auf Nummer sicher gehen. Der Future deutet auf eine leichtere Eröffnung am Kassamarkt hin.
"Die große Unbekannte sind nicht Trumps Handlungen, sondern mit welchem Niveau an Feindseligkeit und Aggression die anderen Teilnehmer reagieren werden", sagt Analyst Jasper Lawler von London Capital Group.
Entwicklung in Schwellenländern mahnt zur Vorsicht
Dazu kommen die Entwicklungen in den Schwellenländern. So fiel der Aktienmarkt in Brasilien am Vortag um 3 Prozent auf den niedrigsten Stand in diesem Jahr und die Landeswährung Real wertete weiter ab. Seit Quartalsbeginn hat der Real damit 15 Prozent an Wert verloren. Neben dem von den USA ausgehenden Handelsstreit belasten Brasilien und andere Wachstumsmärkte der Renditeanstieg in den USA und der starke Dollar. Beides führt zu einem Kapitalabzug aus den Schwellenländern und erschwert diesen, in Dollar aufgenommene Schulden zu bedienen. Ein Hoffnungsschimmer kommt aus Argentinien. Das hoch verschuldete Land hat sich mit dem IWF auf einen Kredit in Höhe von 50 Milliarden Dollar verständigt, mehr als die erwarteten 30 Milliarden Dollar.
Wichtige US-Konjunkturdaten stehen zum Wochenausklang nicht auf der Agenda. Die Blicke sind schon auf die Sitzungen der US-Notenbank und der Europäischen Zentralbank (EZB) in der kommenden Woche gerichtet. Eine Zinserhöhung der Fed gilt als sicher. Spannender dürfte die EZB-Sitzung mit den Spekulationen um ein mögliches Ende der Anleihekäufe durch die Notenbank werden.
Vor dem Hintergrund der politischen Entwicklungen sind bei den Investoren die "sicheren Häfen" Yen und Anleihen gefragt. Der US-Dollar fällt auf 109,46 Yen nach einem Vortageshoch über 110 Yen. Die US-Zehnjahresrendite liegt aktuell bei 2,92 Prozent nach 2,98 Prozent am Donnerstag. Wenig Bewegung gibt es beim Goldpreis, der weiter um die Marke von 1.300 Dollar notiert.
Der Euro setzt seine Abwärtstendenz des Vortages fort und liegt aktuell bei 1,1752 Dollar. Da stand er im Tageshoch noch bei 1,1840 Dollar - dem höchsten Niveau seit drei Wochen. Händler verweisen zur Begründung auf Konjunkturdaten. Nach den überraschend schwachen deutschen Auftragseingängen vom Vortag hat nun auch die Industrieproduktion enttäuscht. Sie sank im April um 1 Prozent zum Vormonat, obwohl mit einem Anstieg gerechnet wurde. Auch in Frankreich fiel sie zurück.
Die Ölpreise geben einen Teil ihrer Vortagesgewinne wieder ab. Weiterhin stehen die Entwicklungen in Venezuela und dem Iran im Fokus. Daneben werde auf das Opec-Treffen am 22. Juni geschaut, ob es zu einer Ausdehnung der Fördermengen kommt. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI verliert 0,5 Prozent auf 65,65 Dollar. Für Brent geht es um 0,8 Prozent auf 76,74 Dollar nach unten.
Apple mit iPhone-Sorgen leicht unter Druck erwartet
Für die Apple-Aktie geht es vorbörslich um 1,5 Prozent abwärts. Seit Wochen gibt es Medienberichte, dass die Nachfrage nach dem iPhone schwindet. Nun berichtet die japanische Nikkei Asian Review, dass Apple im vergangenen Jahr Aufträge zur Vorbereitung der Produktion von bis zu 100 Millionen Einheiten des neuen iPhone 8, iPhone 8 Plus und iPhone X erteilt habe. Dieses Jahr würden aber 20 Prozent weniger erwartet.
Broadcom verlieren 2,0 Prozent. Die Zweitquartalsergebnisse des Halbleiterkonzerns waren besser als erwartet ausgefallen, der Ausblick auf das dritte Quartal lag im Rahmen der Marktschätzungen. Doch verfehlte die wichtige Mobilfunksparte die Prognosen der Analysten.
Stitch Fix klettern um 7,8 Prozent. Der Dienstleister für persönliches Styling übertraf im dritten Quartal die Markterwartungen bei Umsatz und Gewinn. Docusign schnellen um 6,9 Prozent nach oben. Auch hier fielen die Zahlen besser als erwartet aus. Es war der erste Geschäftsbericht des Spezialisten für elektronische Unterschriften seit dem Börsengang im April.
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US-Anleihen
Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD
2 Jahre 2,49 0,8 2,48 128,9
5 Jahre 2,77 0,5 2,76 84,1
7 Jahre 2,87 0,0 2,87 62,4
10 Jahre 2,92 -0,2 2,92 47,5
30 Jahre 3,07 0,4 3,07 0,3
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:42 Do, 17:33 % YTD
EUR/USD 1,1752 -0,39% 1,1782 1,1826 -2,2%
EUR/JPY 128,63 -0,62% 129,13 130,05 -4,9%
EUR/CHF 1,1568 +0,09% 1,1556 1,1610 -1,2%
EUR/GBP 0,8770 -0,24% 0,8777 1,1366 -1,4%
USD/JPY 109,46 -0,24% 109,59 109,96 -2,8%
GBP/USD 1,3400 -0,16% 1,3423 1,3443 -0,8%
Bitcoin
BTC/USD 7.587,27 -1,0% 7.641,39 7.685,30 -44,4%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 65,65 65,95 -0,5% -0,30 +9,9%
Brent/ICE 76,74 77,32 -0,8% -0,58 +18,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.298,45 1.297,13 +0,1% +1,32 -0,3%
Silber (Spot) 16,76 16,70 +0,4% +0,06 -1,0%
Platin (Spot) 900,70 900,00 +0,1% +0,70 -3,1%
Kupfer-Future 3,28 3,28 +0,1% +0,00 -1,5%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros/flf
(END) Dow Jones Newswires
June 08, 2018 08:32 ET (12:32 GMT)
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