27.09.2022 15:03:45

MÄRKTE USA/Wall Street mit Erholung erwartet

NEW YORK (Dow Jones)--Nach der jüngsten kräftigen Talfahrt an den US-Börsen dürfte es am Dienstag zu einer Erholungsbewegung kommen. Der Future auf den S&P-500 legt vorbörslich um 1,4 Prozent zu. Ob es dabei zu einer nachhaltigen Stabilisierung kommt bleibt indessen abzuwarten.

Die Sorge vor einem Abgleiten der Wirtschaft in eine Rezession im Gefolge der aggressiven Zinserhöhungen der US-Notenbank zur Bekämpfung der hohen Inflation sitzt bei den Anlegern tief. Auch die jüngsten Aussagen von US-Notenbankern stützten die Erwartung weiterer deutlicher Zinserhöhungen. Für die US-Notenbank ist es nach Ansicht der Präsidentin der Federal Reserve Bank von Cleveland schwierig, die vielen widersprüchlichen Angebots- und Nachfragefaktoren in ihrer Wirkung auf die Preisentwicklung zu bewerten. "Wir müssen verstehen, dass die Inflation weiterhin schwer vorherzusagen sein wird", sagte Loretta Mester in einem Vortrag am Massachusetts Institute of Technology.

Das Risiko einer Rezession im nächsten Jahr "ist jetzt auf über 50 Prozent gestiegen", sagt Chefvolkswirt Douglas Porter von BMO Capital Markets. "Diese aggressivere Serie von Zinserhöhungen wird die US-Wirtschaft noch stärker belasten". Die US-Notenbank hatte den Leitzins in der Vorwoche zum dritten Mal um 75 Basispunkte erhöht.

Konjunkturseitig sind die Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter im August leicht um 0,2 Prozent gesunken. Ökonomen hatten dagegen mit einen Rückgang um 0,5 Prozent gerechnet. Sichtbare Folgen der US-Zinserhöhungen könnten kurz nach der Startglocke Daten zu den Neubauverkäufen in den USA für August aufzeigen. Sie dürften wegen steigender Finanzierungskosten weiter rückläufig sein. Prognostiziert wird ein Rückgang um 2,2 Prozent gegenüber dem Vormonat. Zudem wird noch der Index des Verbrauchervertrauens für September vorgelegt.

Dollar leichter - Renditen geben nach

Am Devisenmarkt gibt der Dollar nach der kräftigen Aufwärtsbewegung etwas nach. Der Dollar-Index notiert 0,5 Prozent leichter. Die Analysten von UBS Global Wealth Management sind jedoch der Ansicht, dass der Dollar noch länger stark bleiben dürfte, da die Märkte vor dem Hintergrund einer verbreiteten Risikoaversion eine höhere Leitzinsspitze in den USA einpreisten. Der Dollar dürfte von seinem Renditevorteil und seiner Funktion als sicherer Hafen profitieren, so die UBS.

Die Preise am Ölmarkt erholen sich von dem deutlichen Rückgang am Vortag. Der Preis für die Sorte Brent steigt um 1,8 Prozent; WTI notiert 1,7 Prozent höher. Etwas stützend dürfte ein aufziehender Wirbelsturm im Golf von Mexiko wirken, der Ölkonzerne dazu veranlasst hat, die Produktion auf einigen Öl-Plattformen in der Region vorübergehend einzustellen. Zuletzt hatte vor allem die Sorge vor einer globalen Wirtschaftsabschwächung die Preise unter Druck gesetzt.

Am Anleihemarkt kommen die Renditen nach dem kräftigen Vortagesanstieg deutlicher zurück. Die Rendite 10-jähriger Papiere gibt um 10,0 Basispunkte nach auf 3,82 Prozent.

Auch der Goldpreis erholt sich, nachdem er am Vortag auf den tiefsten Stand seit rund zweieinhalb Jahren gefallen war. Der feste Dollar und ansteigende Anleiherenditen hatten für Abgabedruck gesorgt. Der Preis für die Feinunze des Edelmetalls steigt um 1,0 Prozent.

Faraday Future mit Kurssprung

Unter den Einzelwerten legen Faraday Future vorbörslich um 13,5 Prozent zu. Das Elektroauto-Startup hat sich eine Finanzierung über bis zu 100 Millionen US-Dollar gesichert, nachdem es mit einem seiner größten Aktionäre eine Einigung zur Beilegung eines monatelangen Streits über die Führung des Unternehmens erzielt hat.

Ford (+1,8%) strebt ein neues Gerichtsverfahren an, nachdem ein Geschworenengericht im US-Bundesstaat Georgia den Autokonzern im August wegen eines Unfalls zu einer Schadenersatzzahlung in Höhe von 1,7 Milliarden US-Dollar verurteilt hat.

Nautilus steigen um 9,6 Prozent. Der Bowflex-Hersteller hatte mitgeteilt, dass ein möglicher Verkauf des Unternehmens in Erwägung gezogen wird. Dies sei Teil einer umfassenderen Prüfung strategischer Alternativen, die vom Vorstand des Unternehmens eingeleitet worden sei.

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US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,23 -11,7 4,34 349,6

5 Jahre 4,06 -12,7 4,19 280,5

7 Jahre 3,98 -11,3 4,10 254,3

10 Jahre 3,82 -10,0 3,92 230,7

30 Jahre 3,70 -3,7 3,74 180,1

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:09 Mo, 17:12 % YTD

EUR/USD 0,9633 +0,2% 0,9650 0,9647 -15,3%

EUR/JPY 139,26 +0,2% 139,39 139,18 +6,4%

EUR/CHF 0,9517 -0,4% 0,9551 1,0102 -8,3%

EUR/GBP 0,8920 -0,8% 0,8934 0,8911 +6,2%

USD/JPY 144,56 -0,1% 144,43 144,27 +25,6%

GBP/USD 1,0800 +1,1% 1,0806 1,0827 -20,2%

USD/CNH (Offshore) 7,1729 -0,0% 7,1593 7,1576 +12,9%

Bitcoin

BTC/USD 20.355,29 +6,6% 20.174,67 19.083,57 -56,0%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 78,04 76,71 +1,7% +1,33 +10,9%

Brent/ICE 85,54 84,06 +1,8% +1,48 +15,7%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 188,70 173,83 +8,5% +14,86 +182,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.638,89 1.622,10 +1,0% +16,79 -10,4%

Silber (Spot) 18,78 18,35 +2,4% +0,43 -19,4%

Platin (Spot) 863,48 855,50 +0,9% +7,98 -11,0%

Kupfer-Future 3,35 3,32 +1,2% +0,04 -24,3%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/err/ros

(END) Dow Jones Newswires

September 27, 2022 09:03 ET (13:03 GMT)

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