11.07.2022 17:59:41

MÄRKTE USA/Wall Street mit China-Problemen schwächer

NEW YORK (Dow Jones)--Das Wiederaufflammen der Corona-Pandemie in China dämpft am Montag die Stimmung an den Aktienbörsen. Aus mehreren chinesischen Städten werden neue Covid-19-Ausbrüche gemeldet - darunter auch wieder aus der Wirtschaftsmetropole Schanghai. Die Regierung hat bereits neue Beschränkungen auf den Weg gebracht. Somit drohen neue Lieferengpässe mit den entsprechenden die Inflation anheizenden Effekten. Dazu fielen neue Preisdaten aus China zumindest einen Tick höher als erwartet aus, wodurch der Spielraum der chinesischen Zentralbank, mit geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen die Wirtschaft zu stützen, eingeschränkt wird. China bekomme Corona einfach nicht in den Griff, sagt ein Händler.

Gegen Mittag (Ortszeit New York) sinkt der Dow-Jones-Index um 0,5 Prozent auf 31.187 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite ermäßigen sich um 1,1 bzw. 2,0 Prozent. Die technologielastige Nasdaq folgt damit den schwachen Technikwerten der chinesischen Börsen. "Während die Bären immer noch 10 bis 15 Prozent mehr Abwärtspotenzial für den S&P-500 sehen, wächst die Sympathie für eine Hausse. Wir befinden uns bereits inmitten einer seichten Verlangsamung, was das beste Szenario für Risiken sein könnte", sagt Marktstratege Stephen Innes von SPI Asset Management.

Mit der in dieser Woche langsam beginnenden Berichtssaison der US-Unternehmen kommt ein weiterer Unsicherheitsfaktor an den Markt. Denn dann wird sich an den Unternehmensergebnissen zeigen, inwieweit die viel zu hohe Inflation die Konsumnachfrage gedrückt hat. "Es würde uns nicht überraschen, wenn die bevorstehende US-Gewinnsaison ein Katalysator für Gewinnrückstufungen und die nächste Abwärtsbewegung der US-Aktien wäre", warnt Marktstratege Michael Arone von State Street Global Advisors.

Gesprächsthema an der Wall Street ist auch das Hickhack um Twitter - der Titel verliert 8,2 Prozent. Tesla-Chef Elon Musk ist vom beabsichtigten 44 Milliarden Dollar schweren Kauf des Kurzbotschaftendiensts abgerückt. Hintergrund ist laut einem Schreiben von Musks Anwälten, dass Twitter nicht alle angeforderten Informationen über potenziell gefälschte Nutzerkonten herausgegeben hat. Für die Aktie von Tesla geht es um 6,2 Prozent nach unten.

Euro auf dem Weg zur Dollar-Parität

Die gesunkene Risikoneigung stützt den Dollar, der Dollarindex steigt um 0,9 Prozent - begünstigt durch die Euro-Schwäche. Ein vollständiger Stopp russischer Gaslieferungen nach Europa führte wahrscheinlich zu einer Rezession in der Eurozone und ließe den Euro um weitere 10 Prozent fallen, befürchtet Analyst Kit Juckes von der Societe Generale. Er verweist auf Äußerungen des französischen Finanzministers Bruno Le Maire vom Sonntag, wonach eine vollständige Unterbrechung der russischen Gaslieferungen das wahrscheinlichste Szenario sei.

Die Rezessionsängste stützen den Rentenmarkt und belasten die Erdölpreise. Steigende Notierungen der US-Staatsanleihen lassen die Renditen des vermeintlich sicheren Hafens sinken. Die inverse Renditekurve, bei der zweijährige Titel höher rentieren als zehnjährige, werden als Alarmsignal gewertet. Denn am Markt interpretiert man diese Konstellation als Rezessionswarnung.

Angesichts der drohenden Lockdowns in China werden die Rezessionsängste zusätzlich angefacht und drücken die Nachfrage-Erwartungen bei Erdöl - in der Folge sinken die Preise. Dies nennen Händler auch als Grund für die nachgebenden Preise am Rohstoffmarkt bei Basismetallen. Diese ziehen auch den Goldpreis leicht ins Minus.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 31.187,20 -0,5% -150,95 -14,2%

S&P-500 3.855,36 -1,1% -44,02 -19,1%

Nasdaq-Comp. 11.398,20 -2,0% -237,11 -27,1%

Nasdaq-100 11.882,18 -2,0% -243,51 -27,2%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 3,06 -4,9 3,11 233,2

5 Jahre 3,03 -9,2 3,13 177,5

7 Jahre 3,05 -9,4 3,14 161,1

10 Jahre 2,98 -9,9 3,08 147,4

30 Jahre 3,17 -8,5 3,25 126,7

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:03 Fr, 18:30 % YTD

EUR/USD 1,0078 -1,0% 1,0140 1,0160 -11,4%

EUR/JPY 138,38 -0,2% 138,95 138,33 +5,7%

EUR/CHF 0,9876 -0,7% 0,9926 0,9944 -4,8%

EUR/GBP 0,8471 +0,1% 0,8469 0,8452 +0,8%

USD/JPY 137,31 +0,9% 137,02 136,14 +19,3%

GBP/USD 1,1896 -1,1% 1,1974 1,2023 -12,1%

USD/CNH (Offshore) 6,7144 +0,4% 6,7084 6,6913 +5,7%

Bitcoin

BTC/USD 20.399,42 -3,0% 20.480,81 21.662,20 -55,9%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 103,78 104,79 -1,0% -1,01 +43,8%

Brent/ICE 106,45 107,02 -0,5% -0,57 +42,1%

GAS VT-Schluss +/- EUR

Dutch TTF 164,00 169,13 -6,4% -11,21 +45,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.738,19 1.742,80 -0,3% -4,61 -5,0%

Silber (Spot) 19,20 19,31 -0,6% -0,11 -17,6%

Platin (Spot) 873,60 898,00 -2,7% -24,40 -10,0%

Kupfer-Future 3,42 3,53 -3,1% -0,11 -22,9%

YTD zu Vortagsschluss

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln/flf

(END) Dow Jones Newswires

July 11, 2022 11:59 ET (15:59 GMT)

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