25.02.2015 15:36:31

MÄRKTE USA/Wall Street mit Atempause nach Rekordhoch erwartet

   Von Florian Faust

   Am Mittwoch erwarten Marktbeobachter leichte Abgaben zur Handelseröffnung an der Wall Street. Die Terminkontrakte auf wichtige Aktienindizes deuten rund 30 Minuten vor der Startglocke auf einen knapp behaupteten Beginn am Kassamarkt hin. Mit einem "Yellen-Effekt" wie am Vortag rechnen Händler derweil aber nicht. Am Vortag hatte US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen die Aktienindizes mit ihren Aussagen vor dem Bankenausschuss auf neue Höchststände gehievt. Nun folgt im frühen Geschäft die Anhörung vor dem Ausschuss für Finanzdienstleistungen des Repräsentantenhauses. Händler sind der Auffassung, dass die oberste Geldpolitikerin der USA kaum etwas anderes sagen dürfte als am Vortag. Gleichwohl tun sich Anleger im Vorfeld der Fragestunde schwer, sich klar am Markt zu positionieren. Niemand wolle auf dem falschen Fuß erwischt werden, falls Yellen doch für eine Überraschung sorge, heißt es.

   Am Dienstag hatte Yellen in ihren Ausführungen zum Zeitpunkt der 2015 erwarteten ersten Zinserhöhung letztlich alle Möglichkeiten offen gelassen. Allerdings hatte sich eine eher "taubenhafte" Interpretation am Markt durchgesetzt. "Die Aktienkurse sind wegen der Interpretation, es werde keine deutlichen Zinserhöhungen geben, gestiegen. Allgemein ist die These, dass niedrigere Spritpreise und eine höhere Beschäftigungsquote den Konsum befeuern, aber keine schlechte", sagt Investmentstratege Douglas Burtnick von Aberdeen Asset Management.

   Mehr Impulspotenzial messen Händler den ebenfalls im frühen Handel zur Veröffentlichung anstehenden Neubauverkäufen für Januar und den wöchentlichen Rohöllagerbestandsdaten bei. Denn insbesondere die Ölpreisentwicklung hat in jüngster Zeit großen Einfluss auf die Kursfindung an der Wall Street ausgeübt. Aktuell steigt der Preis für ein Fass US-Leichtöl der Sorte WTI um 0,6 Prozent auf 49,57 US-Dollar. Gestützt wird der Ölpreis von positiven Konjunkturdaten in China. Der HSBC-Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes ist dort im Februar gestiegen und zwar in den expansiven Bereich, der auf Wachstum deutet. Zudem verfestigt sich der Eindruck einer steigenden Nachfrage, denn nach Analysten bestätigte nun der saudische Ölminister Ali al-Naimi entsprechende Spekulationen.

   Ein Stimmungsdämpfer kommt derweil von enttäuschenden Geschäftszahlen von Hewlett-Packard. Die Aktie verliert vorbörslich 5,8 Prozent. Während die Quartalszahlen in etwa im Rahmen der Prognosen liegen, enttäuscht der Computerhersteller vor allem mit seinem gesenkten Ausblick. Um 2,4 Prozent nach oben geht es mit Lowe's nach Vorlage von Geschäftszahlen. In ersten Reaktionen werden die Geschäftszahlen als solide bezeichnet, aber nicht so herausragend wie die des Konkurrenten Home Depot am Dienstag. Immerhin schnitt die Baumarktkette Lowe's beim flächenbereinigten Umsatzzuwachs im vierten Quartal besser als vorhergesagt ab.

   Target ziehen um 0,7 Prozent an, der Einzelhändler übertraf ebenfalls die Erwartung in der vierten Periode. Ergebnisseitig schwach, aber überzeugend beim Wachstum, so das Fazit im Handel zum Geschäftsausweis des Discounters Dollar Tree. Die Titel legen um 0,7 Prozent zu. Campbell Soup fallen dagegen nach nicht überzeugenden Geschäftszahlen um 1 Prozent.

   Am Rentenmarkt herrscht weitgehend Stagnation, die Notierungen steigen leicht. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen büßt 1 Basispunkt auf 1,98 Prozent ein. Die Feinunze Gold verteuert sich auf 1.207 US-Dollar nach Preisen unter 1.200 Dollar am Vorabend. Im Handel setzt man auf eine anziehende Nachfrage nach physischem Gold auf dem wichtigen Absatzmarkt China. Am Devisenmarkt kommt der Euro zum US-Dollar wieder leicht zurück auf 1,1351 nach einem Tageshoch von 1,1389 Dollar. Der Euro bleibe in der Seitwärtsspanne der letzten Wochen gefangen. Diese reiche etwa von 1,1270 bis 1,1530 Dollar, so die Einschätzung eines Analysten.

=== DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.23 Uhr Di, 17.30 Uhr EUR/USD 1,1349 -0,21% 1,1373 1,1332 EUR/JPY 134,99 -0,02% 135,01 135,10 EUR/CHF 1,0768 -0,01% 1,0769 1,0770 USD/JPY 118,95 0,19% 118,73 119,21 GBP/USD 1,5492 -0,04% 1,5499 1,5444 === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

   DJG/DJN/flf/sha

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   February 25, 2015 09:05 ET (14:05 GMT)

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