17.11.2022 18:03:41

MÄRKTE USA/Wall Street mit Abschlägen - Zinspolitik im Fokus

NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen zeigen sich am Donnerstag mit Abschlägen. Damit setzt sich die negative Vortagestendenz fort. Im Fokus steht die US-Zinspolitik. Gegen Mittag (Ortszeit New York) notiert der Dow-Jones-Index 0,5 Prozent niedriger bei 33.387 Punkten, der S&P-500 gibt um 1,0 Prozent nach. Für den Nasdaq-Composite geht es um 0,9 Prozent nach unten.

Nachdem zuletzt die Hoffnungen auf eine etwas moderatere Gangart der US-Notenbank bei den anstehenden Zinserhöhungen die Märkte angetrieben hatten, sorgen nun Aussagen von Seiten der Fed-Mitglieder für etwas Ernüchterung. Diese sprechen sich für ein höheres Zinsniveau aus, als bislang vom Markt erwartet. Händler verweisen außerdem auch darauf, dass die am Vortag besser als gedacht ausgefallenen US-Einzelhandelsdaten neue Inflationssorgen ausgelöst haben mit der Befürchtung, die US-Notenbank könnte weiter resolut ihre Zinsen anheben.

Die US-Notenbank muss ihre Zinsen nach Aussage von James Bullard, Präsident der St. Louis Fed, noch deutlich anheben, um für eine hinreichend restriktive Geldpolitik zu sorgen. "Um ein ausreichend restriktives Niveau zu erreichen, muss der Leitzins weiter angehoben werden", sagte Bullard in Louisville, ohne explizit ein Niveau zu nennen. Ein Chart, mit dem er seine Rede illustrierte, zeigte jedoch ein Leitzinsniveau von 5 bis 7 Prozent. Derzeit liegt die Fed Funds Rate bei 3,75 bis 4,00 Prozent.

Konjunkturseitig ist der Philadelphia-Fed-Index für November deutlich schlechter ausgefallen als erwartet. Hier wurde ein Wert von minus 19,4 vermeldet, während die Analysten eine leichte Erholung auf minus 6,0 erwartet hatten. Die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat abgenommen. Die Baubeginne fielen im Oktober etwa stärker als erwartet, bei den Baugenehmigungen fiel der Rückgang dagegen weniger stark aus als prognostiziert.

Dollar mit Erholung - Ölpreise fallen weiter

Am Devisenmarkt erholt sich der Dollar etwas von den jüngsten Abgaben. Für den Dollar-Index geht es um 0,8 Prozent nach oben. Die Dollar-Rally im laufenden Jahr dürfte sich 2023 umkehren, wenn der Zinserhöhungszyklus der US-Notenbank zu Ende gehe, so die Analysten von HSBC. Ein Teil der Anziehungskraft des Dollars als sicherer Hafen dürfte nachlassen, wenn die US-Notenbank mit der Straffung ihrer Geldpolitik pausiere. Das globale Wachstum werde jedoch noch einige Zeit lang schleppend verlaufen, das Niveau der US-Renditen sei attraktiv und die Anfälligkeit in anderen Ländern sei nach wie vor groß.

Die Ölpreise zeigen sich mit deutlichen Abschlägen. Der Preis für die Sorte Brent fällt um 3,0 Prozent, der WTI-Preis um 4,5 Prozent. Weiter belasten die Nachfragesorgen aus China die Preise, heißt es von Peak Trading Research. Andere Teilnehmer verweisen auf Rezessionssorgen.

Am Anleihemarkt geht es für die US-Renditen nach den kräftigen Vortagesabgaben nun wieder nach oben. Die Volatilität dürfte hoch bleiben, da die Investoren versuchen zu erahnen, wie weit die Leitzinsen der Fed steigen werden und mit welchem Tempo, so ein Beobachter. Die meisten Anleger setzten auf eine Zinserhöhung um 50 Basispunkte im Dezember, aber auch eine Anhebung um 75 Basispunkte sei nicht vom Tisch. Für die Rendite zehnjähriger Papiere geht es um 7,9 Basispunkte auf 3,77 Prozent nach oben.

Der Goldpreis setzt seine negative Vortagesentwicklung fort, was vor allem mit den steigenden Renditen und der Erholung des Dollar begründet wird. Der Preis für die Feinunze notiert 0,9 Prozent leichter.

Cisco legen nach Zahlen zu - Nvidia mit Abgaben

Bei den Einzelwerten dominieren die Zahlenausweise der beiden Technologie-Konzerne Nvidia und Cisco. Der Netzwerkausrüster Cisco Systems hat in seinem ersten Geschäftsquartal 2022/23 den Umsatz stärker als erwartet gesteigert. Der Ausblick für das Gesamtjahr wurde angehoben. Die Aktie gewinnt 3,2 Prozent. Die Titel von Nvidia fallen um 0,8 Prozent. Zwar verfehlte der Entwickler von Grafikprozessoren im dritten Quartal die Gewinnschätzungen des Marktes, beim Umsatz schnitt er aber besser als gedacht ab.

Bath & Body Works machen einen Kurssprung um rund 19 Prozent nach oben. Der Einzelhändler hatte nach Vorlage von Drittquartalszahlen seine Gesamtjahresgewinnprognose angehoben. Sonos legen um 1,2 Prozent zu. Der Hersteller von Lautsprechern verbuchte eine Abschwächung der Umsätze, diese fiel aber weniger dramatisch als befürchtet aus.

Die Aktien von Macy's steigen um 12,5 Prozent, nachdem die Kaufhauskette die Konsensschätzungen für das dritte Quartal übertroffen und die Gewinnprognose für das Gesamtjahr angehoben hat.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 33.386,96 -0,5% -166,87 -8,1%

S&P-500 3.920,42 -1,0% -38,37 -17,8%

Nasdaq-Comp. 11.085,91 -0,9% -97,75 -29,1%

Nasdaq-100 11.618,64 -0,7% -80,45 -28,8%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,45 +7,2 4,38 372,4

5 Jahre 3,94 +8,0 3,86 267,5

7 Jahre 3,87 +8,3 3,79 242,9

10 Jahre 3,77 +7,9 3,69 226,0

30 Jahre 3,88 +4,2 3,84 198,3

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:40 Mi, 17:11 % YTD

EUR/USD 1,0324 -0,7% 1,0387 1,0406 -9,2%

EUR/JPY 145,13 +0,1% 144,84 144,94 +10,9%

EUR/CHF 0,9858 +0,4% 0,9814 1,0611 -5,0%

EUR/GBP 0,8755 +0,4% 0,8712 0,8753 +4,2%

USD/JPY 140,61 +0,8% 139,40 139,31 +22,2%

GBP/USD 1,1789 -1,1% 1,1923 1,1888 -12,9%

USD/CNH (Offshore) 7,1773 +1,0% 7,1236 7,0956 +13,0%

Bitcoin

BTC/USD 16.623,73 +0,1% 16.576,75 16.441,70 -64,0%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 81,76 85,59 -4,5% -3,83 +17,1%

Brent/ICE 90,06 92,86 -3,0% -2,80 +22,8%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 116,50 113,90 +2,3% +2,60 +63,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.756,87 1.773,20 -0,9% -16,34 -4,0%

Silber (Spot) 20,83 21,48 -3,0% -0,64 -10,6%

Platin (Spot) 980,00 1.010,03 -3,0% -30,03 +1,0%

Kupfer-Future 3,68 3,77 -2,4% -0,09 -16,5%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/err/ros

(END) Dow Jones Newswires

November 17, 2022 12:04 ET (17:04 GMT)

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