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08.10.2015 15:28:51

MÄRKTE USA/Wall Street mit Abgaben vor Fed-Protokoll erwartet

   Von Thomas Rossmann

   NEW YORK (Dow Jones)--Mit einem leichten Minus dürften die Kurse an der Wall Street am Donnerstag in den Handel starten. Vor der Bekanntgabe des Protokolls der jüngsten Sitzung der US-Notenbank aus dem September wird mit einem recht volatilen Geschäft gerechnet. Bei der Sitzung hatte die Fed für viele Analysten überraschend die erste Zinserhöhung seit neun Jahren verschoben. Seitdem herrscht weiterhin Unklarheit, ob es angesichts zuletzt schwacher Konjunktursignale noch in diesem Jahr zu einer Zinswende kommen wird. Der Future auf den S&P-500 fällt aktuell um 0,3 Prozent.

   Zudem sei die Erholung in China nach der einwöchigen Feiertagspause hinter den Erwartungen geblieben, so ein Marktteilnehmer. Der Shanghai-Composite erhöhte sich zwar um 3 Prozent, doch hatte zum Beispiel der Hang-Seng-Index in Hongkong während der Feiertagswoche 7 Prozent gewonnen und der Index der dort notierten Unternehmen aus dem chinesischen Kernland sogar 9 Prozent.

   Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA sind mit minus 13.000 auf 263.000 Anträgen etwas stärker zurückgegangen als erwartet, sorgen vor der Startglocke allerdings für keinen Impuls. Erst in der vergangenen Woche hatte der US-Arbeitsmarktbericht für September enttäuscht und damit Hoffnungen genährt, die Fed könnte sich mit einer Zinserhöhung noch länger Zeit lassen als gedacht.

   Die Aktie des Technologieunternehmens EMC legt vor der Startglocke um knapp 4 Prozent zu. Hintergrund sind offenbar Gespräche über eine Übernahme durch den Computerbauer Dell. Wie mit der Angelegenheit vertraute Personen sagten, befinden sich Dell und die Private-Equity-Gesellschaft Silver Lake mit EMC in fortgeschrittenen Gesprächen über eine Übernahme. Sollte es dazu kommen, wäre es der größte Zusammenschluss, den die Branche jemals erlebt hat. EMC habe gegenwärtig eine Marktkapitalisierung von 50 Milliarden US-Dollar und würde bei einem Deal auch in etwa auf diesem Niveau bewertet werden, sagte ein Informant.

   Alcoa wird nach der Schlussglocke einen Blick in die Bücher gewähren und die Ergebnisse für das dritte Quartal bekannt geben. In der kommenden Woche wird die US-Berichtssaison Fahrt aufnehmen. Dann werden unter anderem J.P. Morgan, Intel, Wells Fargo und General Electric ihre Quartalszahlen vorlegen.

   Die US-Gewerkschaft United Auto Workers (UAW) und Fiat Chrysler haben sich in letzter Minute auf einen neuen vorläufigen Tarifvertrag geeinigt. Dadurch konnte gerade noch ein Streik abgewendet werden. Die Papiere von Fiat Chrysler legen vorbörslich um 1,2 Prozent zu.

   Der Goldpreis fällt von den jüngsten Gewinnen zurück. Für die Feinunze müssen 1.138 Dollar bezahlt werden und damit 11 Dollar weniger als am Vortag. Stützend wirkt weiterhin, dass Zinserhöhungen rund um den Globus in absehbarer Zeit kaum zu erwarten sind. Damit bleibt das zinslose Edelmetall für Anleger attraktiv. Die US-Anleihen zeigen sich kaum verändert. Die Rendite zehnjähriger Papiere reduziert sich um einen Basispunkt auf 2,05 Prozent.

   Der Ölpreis legt nach den kräftigen Abgaben des Vortages wieder zu. Ein Barrel der Sorte WTI kostet 48,34 Dollar und damit 1,1 Prozent mehr als noch am Vortag. Händler sprechen aber nur von einer technischen Reaktion. Der unerwartete Anstieg der offiziellen Lagerdaten aus den USA vom Vortag belaste weiterhin. "Die Daten haben die Sorge wieder erhöht, dass das Thema Überangebot noch lange nicht vom Tisch ist", sagt ein Analyst.

   Wenig Veränderung gibt es Devisenmarkt. Der Dollar holt die zwischenzeitlichen Verluste gegenüber dem Euro wieder auf. Die Gemeinschaftswährung notiert bei 1,1245 Dollar und damit auf dem Niveau des späten US-Handels am Vortag. In der Spitze notierte der Euro schon bei 1,1316 Dollar. Für den Dollar dürfte vor allem das Fed-Protokoll den entscheidenden Impuls liefern. Denn auch wenn sich die Erwartungen an eine US-Zinserhöhung zuletzt nach hinten verschoben hätten, dürfte das Protokoll durchaus falkenhaft klingen, so die Commerzbank. Die Äußerungen nach der Sitzung hätten gezeigt, dass die Notenbanker tatsächlich nicht weit davon entfernt gewesen seien, die Zinsen anzuheben. Das dürfte sich auch im Protokoll der Sitzung widerspiegeln. Es bestehe zumindest die Möglichkeit, dass dies die derzeit vorherrschende Meinung am Markt, dass eine Zinserhöhung nicht unmittelbar bevorsteht, erschüttert.

=== DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.35 Uhr Mi, 17.31 Uhr EUR/USD 1,1245 -0,05% 1,1250 1,1262 EUR/JPY 134,88 0,01% 134,86 134,96 EUR/CHF 1,0931 -0,05% 1,0936 1,0933 USD/JPY 119,95 0,07% 119,86 119,83 GBP/USD 1,5270 -0,30% 1,5316 1,5312 === Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@wsj.com

   DJG/ros/mgo

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   October 08, 2015 08:58 ET (12:58 GMT)

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