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04.12.2015 22:48:46

MÄRKTE USA/Wall Street legt nach US-Arbeitsmarktbericht kräftig zu

   Von Thomas Rossmann

   NEW YORK (Dow Jones)--Eine kräftige Erholung von den Vortagesverlusten hat die Wall Street am letzten Handelstag der Woche verzeichnet. Die vom Markt als enttäuschend angesehenen Maßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) hatten die Aktienkurse am Donnerstag deutlich ins Minus gedrückt. "Da hat der Markt möglicherweise überreagiert, so das es nun zu einer Erholungsbewegung kam", sagte Stratege Bruce Bittles von RW Baird & Co. Zudem stützte der über den Prognosen ausgefallene US-Arbeitsmarktbericht die Stimmung. Der Weg zur Zinswende im Dezember scheint damit geebnet. Zudem festigte der Bericht die Zuversicht der Investoren in die konjunkturelle Erholung in den USA.

   Mit einem Zuwachs von 211.000 wurde erneut ein kräftiges Stellenplus verzeichnet und die Erwartung einer Zunahme von 200.000 Stellen übertroffen. "Am 16. Dezember wird die Fed die Leitzinsen anheben", sagte ein Händler. "Wir diskutieren jetzt schon seit über einem Jahr über eine mögliche Zinserhöhung und eine Anhebung um 25 Basispunkte dürfte die Märkte nicht mehr erschüttern", merkte Analyst Maris Ogg von Tower Bridge Advisors an.

   Auch der Präsident der Federal Reserve Bank von Philadelphia, Patrick Harker, hat sich für eine Zinserhöhung im Dezember ausgesprochen. "Eine Zinserhöhung in diesem Jahr wird aus meiner Sicht die geldpolitische Unsicherheit verringern und die Wirtschaft auf einem nachhaltigen Wachstumspfad mit Preisstabilität halten", sagte Harker. "Ich würde lieber früher als später steigende Zinsen sehen".

   Der Dow-Jones-Index verbesserte sich um 2,1 Prozent auf 17.848 Punkte. Der S&P-500 stieg um 2,1 Prozent auf 2.092 Punkte. Der Nasdaq-Composite legte um 2,1 Prozent auf 5.142 Punkte zu. Der Umsatz lag bei 1,00 (Donnerstag: 1,02) Milliarden Aktien. Dabei standen an der NYSE 2.062 (607) Kursgewinnern 1.081 (2.560) -verlierer gegenüber, 96 (73) Titel schlossen unverändert.

   Am US-Rentenmarkt legten die Notierungen deutlich zu. Der US-Arbeitsmarktbericht habe letzte Zweifel in Bezug auf eine Zinserhöhung im Dezember ausgeräumt. Die Daten trafen auf einen "völlig überverkauften Markt", so ein Teilnehmer. Vor allem nach den mit Enttäuschung aufgenommenen Entscheidungen der EZB waren die Notierungen unter Druck geraten und den deutschen Pendants nach unten gefolgt. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen reduzierte sich um 6 Basispunkte auf 2,27 Prozent.

   Der Dollar legte nach den US-Arbeitsmarktdaten leicht zu. Im Gegenzug rutschte der Euro nach seinem starken Anstieg im Anschluss an die EZB-Sitzung wieder unter die Marke von 1,09 Dollar. Zudem hatte EZB-Präsident Mario Draghi am Freitag versichert, es gebe "keinen Zweifel", dass die Notenbank ihre Maßnahmen ausweiten würde, sollte das nötig sein. Die EZB hatte am Vortag ihre Geldpolitik nur maßvoll gelockert und damit die Finanzmärkte enttäuscht. Der Euro ging im späten US-Handel mit 1,0874 Dollar um.

   Der Goldpreis legte weiter zu und verzeichnete das stärkste prozentuale Tagesplus seit August. Die Feinunze kostete zum US-Settlement 1.084 Dollar, ein Aufschlag von 2,2 Prozent. "Der Arbeitsmarktbericht fiel weitgehend im Rahmen der Erwartungen aus und war demnach schon eingepreist", sagte ein Analyst. Die Tatsache, dass mit dem Arbeitsmarktbericht eine Zinserhöhung im Dezember wohl gewiss ist, belastete nicht. Mit einem höheren Zinsniveau würde Gold deutlich an Attraktivität verlieren.

   Der Ölmarkt stand ganz im Zeichen des Opec-Treffens. Das Kartell hat sich trotz des Verfalls der Ölpreise nicht auf eine Förderdrosselung einigen können. Die Interessen der Mitgliedsstaaten konnten wieder einmal nicht unter einen Hut gebracht werden. Damit bleibt dem Markt die Ölschwemme erhalten und die Preise für das "schwarze Gold" dürften sich vor diesem Hintergrund nicht erholen. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fiel zum US-Settlement um 2,7 Prozent auf 39,97 Dollar. Auf Wochensicht steht ein Minus von 4,2 Prozent zu Buche. Für Brent ging es um 1,9 Prozent auf 43,00 Dollar abwärts.

   Unter den Einzelaktien stiegen Yahoo um 1,7 Prozent. Die dreitägigen Beratungen unter den Yahoo-Direktoren dürften Chefin Marissa Mayer zusätzlich unter Druck setzen. Das neunköpfige Board hat das Schicksal eines Unternehmens in der Hand, das kaum oder gar nicht wächst und mit der Trendwende nicht vorankommt. Der aktivistische Investor Starboard verlangt ein radikales Umdenken. Zur Diskussion steht die Frage, ob sich Yahoo von seinem Kerngeschäft trennen soll, so Insider.

   Avon zogen um 5,8 Prozent an. Der Kosmetikkonzern steht offenbar kurz davor, sein nordamerikanisches Kosmetikgeschäft an die Beteiligungsgesellschaft Cerberus Capital zu verkaufen. Wie mit der Situation vertraute Informanten sagten, sind die Gespräche bereits weit fortgeschritten.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.847,63 2,12 369,96 S&P-500 2.091,69 2,05 42,07 Nasdaq-Comp. 5.142,27 2,08 104,74 Nasdaq-100 4.716,12 2,37 109,36

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 7/8% 2-year 99 27/32 up 1/32 0,947% -1,1 Bp 1 1/4% 3-year 100 1/32 up 1/32 1,242% -1,6 Bp 1 5/8% 5-year 99 19/32 up 5/32 1,709% -3,3 Bp 2% 7-year 99 19/32 up 9/32 2,063% -4,3 Bp 2 1/4% 10-year 99 26/32 up 16/32 2,275% -5,7 Bp 3% 30-year 99 27/32 up 1 8/32 3,009% -6,5 Bp

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 7.44 Uhr Do, 17.12 Uhr EUR/USD 1,0874 -0,44% 1,0922 1,0862 EUR/JPY 133,95 -0,03% 133,98 133,72 EUR/CHF 1,0840 -0,13% 1,0854 1,0900 USD/JPY 123,18 0,41% 122,68 123,17 GBP/USD 1,5107 -0,08% 1,5119 1,5055 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   December 04, 2015 16:17 ET (21:17 GMT)

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