16.07.2013 15:37:31

MÄRKTE USA/Wall Street in Wartestellung vor Bernanke-Aussagen

Von Thomas Rossmann Mit einer kaum veränderten Tendenz dürften die Indizes am Dienstag in den Handel an der Wall Street starten. Ein etwas stärker als erwarteter Anstieg der Verbraucherpreise in den USA wird durch überwiegend gute Quartalszahlen ausgeglichen. Die Inflation in den USA gewinnt etwas an Stärke. Die Verbraucherpreise legten im Juni um ein halbes Prozent zu und damit so stark wie seit 5 Monaten nicht mehr. Volkswirte hatten im Vorfeld mit einem Anstieg von 0,4 Prozent gerechnet.

   Vor der Anhörung von US-Notenbankpräsident Ben Bernanke vor dem Finanzausschuss des Abgeordnetenhauses am Mittwoch dürfte aber vor allem Zurückhaltung den Handel bestimmen, sagt ein Teilnehmer. Dies spiegelt sich auch in den US-Futures wider. Die Futures auf den S&P-500 und den Nasdaq-100 zeigen sich mit einer kaum veränderten Tendenz.

   "Nach dem Erklimmen neuer Rekordhochs an den vergangenen Handelstagen dürfte es zu einer kleinen Auszeit kommen", so Ökonom Peter Cardillo von Rockwell Global Capital. Am Vortag markierten Dow-Jones-Index und S&P-500 erneut Allzeithochs auf Schlusskursbasis. Der S&P-500 stieg bereits den achten Tag in Folge. Der Markt brauche für einen weiteren Anstieg neue Katalysatoren. Einer davon könnte die Rede von Bernanke sein, ergänzt der Teilnehmer.

   Im Finanzsektor setzt sich die Reihe positiver Quartalszahlen fort. Nach J.P.Morgan, Wells Fargo und der Citigroup hat nun auch Goldman Sachs die Erwartungen des Marktes deutlich übertroffen. Der Nettogewinn kletterte im Zeitraum von April bis Juni von 962 auf 1,9 Milliarden US-Dollar. Je Aktie verdiente das Unternehmen 3,70 Dollar. Analysten hatten mit 2,83 Dollar gerechnet. Für die Aktie geht es vorbörslich um 0,8 Prozent nach oben.

   Der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson hat im zweiten Quartal einen höheren Gewinn als im Vorjahr erzielt und dabei sogar noch besser abgeschnitten als vom Markt erwartet. Bereinigt erzielte der Konzern 1,48 Dollar je Aktie, während die Analysten lediglich mit 1,39 Dollar gerechnet hatten. Für das Gesamtjahr plant die Gesellschaft zudem nun mit einem Gewinne je Aktie vor Sonderposten von 5,40 bis 5,47 Dollar. Bei Vorlage der Zahlen für das erste Quartal hatte Johnson & Johnson ein Ergebnis von 5,35 bis 5,45 Dollar je Aktie vorhergesagt. Die Titel legen um 1,0 Prozent zu.

   Nicht so gut lief es dagegen für Coca-Cola. Der weltgrößte Getränkehersteller hat im zweiten Quartal angesichts rückläufiger Absätze 4 Prozent weniger verdient als noch im Vorjahr. Der kühle Frühling und die schwache Konjunktur verdarben dem Konzern dabei das Geschäft. Vor Sonderposten nahm der Gewinn je Aktie um 2 Cents auf 63 Cents zu. Der Umsatz fiel um 3 Prozent auf 12,75 Milliarden Dollar. Ungünstige Wechselkurse belasteten die Erlöse zusätzlich. Analysten hatten im Konsens mit 63 Cents je Aktie bei Einnahmen von 12,96 Milliarden Dollar gerechnet. Für die Aktie geht es um 2,6 Prozent nach unten.

   Der Euro erobert die Marke von 1,31 Dollar zurück. Der Dollar komme vor der Rede von Fed-Chairman Bernanke unter Abgabedruck, heißt es aus dem Handel. Zuletzt habe der Greenback sehr stark auf Bernanke-Aussagen reagiert, weshalb Zurückhaltung herrsche, so ein Händler. Aktuell notiert die Gemeinschaftswährung bei 1,3129 Dollar.

   Der Goldpreis kämpft weiterhin mit der Marke von 1.300 Dollar. Der Handel wird im Vorfeld der Rede des Fed-Chairman allerdings als ruhig beschrieben. Bereits in der Vorwoche war das Edelmetall nur knapp an der 1.300-Dollar-Marke gescheitert. Sollte der Sprung über dieses Niveau allerdings nicht gelingen, sei ein Rückfall bis auf das Juni-Tief bei 1.180 Dollar nicht auszuschließen, so ein Analyst. Aktuell müssen für die Feinunze 1.290 Dollar gezahlt werden, ein Plus von 0,7 Prozent gegenüber dem Vortag.

   Auch der Ölpreis legt zu. Derzeit werden für ein Barrel der Sorte WTI 106,93 Dollar gezahlt, ein Aufschlag von 0,6 zum Settlement am Vortag. Aber auch hier sprechen Händler von einem vorsichtigen Handel vor der Bernanke-Rede. Die US-Anleihen zeigen sich trotz der höheren Inflationsdaten mit einem leichten Plus. Für die Rendite zehnjähriger Titel geht es um zwei Basispunkte auf 2,53 Prozent nach unten.

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   July 16, 2013 09:07 ET (13:07 GMT)

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