29.05.2019 15:51:43
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MÄRKTE USA/Wall Street im Griff von Rezessionsängsten
NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem Rücksetzer vom Dienstag verzeichnen die US-Börsen zur Wochenmitte erneut Kursverluste. Kurz nach der Startglocke verliert der Dow-Jones-Index 0,7 Prozent auf 25.180 Punkte. Der S&P-500 gibt um ebenfalls 0,7 Prozent nach, der Nasdaq-Composite sinkt um 0,8 Prozent.
Ausbleibende Fortschritte bei den Handelsgesprächen zwischen den USA und China schüren Konjunktursorgen. Zuletzt hat China in dem Konflikt nachgelegt und gedroht, seine Vormachtstellung bei den begehrten Seltenen Erden auszunutzen, die in vielen Hightech-Produkten zum Einsatz kommen. Erst am Vortag hatte US-Präsident Donald Trump möglicherweise noch höhere Strafzölle angedroht.
Dazu gesellen sich überraschend schwache deutsche Arbeitsmarktdaten und die Angst vor einer neuen Schuldenkrise in Italien, nachdem die dortige Regierung wieder einmal ihre fehlende Bereitschaft zur Einhaltung der entsprechenden EU-Vorgaben signalisiert hat.
Anleger retten ihr Geld in sichere Häfen
Anleger flüchten in dieser Gemengelage aus risikoreicheren Anlageklassen und steuern vermeintlich sichere Häfen an. Vor allem Staatsanleihen sind gefragt. Die Rendite zehnjähriger Treasurys sinkt um 3,9 Basispunkte auf 2,22 Prozent. Der Renditeabstand zwischen zehnjährigen US-Schuldtiteln und dreimonatigen T-Bills rutscht tiefer in negatives Terrain auf den niedrigsten Stand seit 2007. Diese als invers bezeichnete Zinsstrukturkurve gilt gemeinhin als Rezessionsindikator.
Fluchtwährungen wie der Yen und der Schweizer Franken erfahren ebenfalls Zulauf. Auch der Dollar ist etwas gesucht. Der Euro rutscht auf 1,1145 Dollar, im frühen Tageshoch notierte die Gemeinschaftswährung noch bei 1,1173 Dollar, im Hoch am Vortag bei knapp 1,12. Ein weiterer Nutznießer der wachsenden Konjunktursorgen ist das Gold. Die Feinunze verteuert sich um 0,3 Prozent auf 1.284 Dollar.
Befürchtungen, dass die Nachfrage konjunkturbedingt zurückgehen könnte, schicken dagegen die Ölpreise auf Talfahrt. Daneben warten die Akteure auf neue Informationen zur Höhe der US-Rohölvorräte. Am späten Mittwoch wird der US-Branchenverband API Daten dazu veröffentlichen, am Donnerstag folgen die offiziellen Daten des US-Energieministeriums. Das Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich um 2,4 Prozent auf 57,75 Dollar. Die europäische Referenzsorte Brent gibt um 1,8 Prozent auf 68,87 Dollar nach.
Abercrombie & Fitch brechen ein
Die Aktien der Bekleidungskette Abercrombie & Fitch stürzen um 21 Prozent ab. Das Unternehmen hat im ersten Quartal beim flächenbereinigten Umsatz schlechter abgeschnitten als erwartet und eine enttäuschende Umsatzprognose gegeben.
Ganz anders dagegen der Sportartikelhändler Dick's Sporting Goods: Nach einem überraschend gut verlaufenen ersten Geschäftsquartal traut sich das Unternehmen im Geschäftsjahr 2019/20 mehr zu. Die Aktie steigt um 0,2 Prozent.
Daneben büßen Workday 2,3 Prozent ein. Die Geschäftszahlen des Spezialisten für Arbeitsorganisation sind zwar besser ausgefallen als erwartet, worauf Workday den Ausblick erhöht hat. Teilnehmer sprechen daher von Gewinnmitnahmen nach dem vorhergegangenen Kursanstieg der Aktie - seit Jahresbeginn um rund 33 Prozent.
Inovio Pharmaceuticals brechen um 8,2 Prozent ein, nachdem eine Tochter der britischen Astrazeneca die Entwicklungspartnerschaft mit dem Unternehmen bis auf ein Medikament aufgekündigt hat.
Marvell Technology legen um 1,5 Prozent zu, nachdem NXP den Kauf der Wifi- und Bluetooth-Sparte von Marvell bekanntgegeben hat. NXP zahlt dafür 1,76 Milliarden Dollar. Der Kurs von NXP sinkt um 2,3 Prozent.
Boeing verlieren 1,2 Prozent. Nach Angaben von CEO Dennis Muilenburg werden die voraussichtlich zu leistenden Entschädigungszahlungen wegen des Flugverbots für die Maschinen des Typs 737 MAX den Konzern nicht über Gebühr belasten.
Internet-Aktien stehen mit einer Studie der Analysten von Pivotal Research im Blick. Die Experten haben die Beobachtung von Facebook und Twitter mit der Empfehlung "Buy" aufgenommen, die Aktien verlieren 0,5 respektive 0,6 Prozent. Alphabet und Pinterest werden mit "Hold" eingestuft. Für die Aktie der Google-Mutter Alphabet geht es um 0,7 Prozent abwärts, Pinterest ermäßigen sich um 0,9 Prozent.
Für General Mills geht es um 4,3 Prozent nach unten, nachdem Goldman Sachs die Aktie des Lebensmittelkonzerns zum Verkauf empfohlen hat.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 25.179,78 -0,66 -167,99 7,94
S&P-500 2.783,11 -0,69 -19,28 11,02
Nasdaq-Comp. 7.544,12 -0,83 -63,24 13,70
Nasdaq-100 7.219,35 -0,81 -59,03 14,05
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 2,07 -3,9 2,11 87,1
5 Jahre 2,02 -5,1 2,07 9,7
7 Jahre 2,12 -4,1 2,16 -13,1
10 Jahre 2,22 -3,9 2,26 -22,2
30 Jahre 2,66 -4,3 2,70 -40,6
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:12 Uhr Di, 17:20 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1146 -0,18% 1,1164 1,1176 -2,8%
EUR/JPY 121,86 -0,20% 121,97 122,42 -3,1%
EUR/CHF 1,1226 -0,18% 1,1232 1,1274 -0,3%
EUR/GBP 0,8806 -0,17% 0,8817 0,8819 -2,2%
USD/JPY 109,33 -0,03% 109,24 109,55 -0,3%
GBP/USD 1,2657 -0,01% 1,2663 1,2673 -0,8%
Bitcoin
BTC/USD 8.733,50 +0,25% 8.508,00 8.690,45 +134,8%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 57,75 59,14 -2,4% -1,39 +22,1%
Brent/ICE 68,87 70,11 -1,8% -1,24 +25,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.283,77 1.279,50 +0,3% +4,27 +0,1%
Silber (Spot) 14,48 14,36 +0,8% +0,12 -6,6%
Platin (Spot) 796,79 800,00 -0,4% -3,21 +0,0%
Kupfer-Future 2,68 2,70 -0,7% -0,02 +1,4%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln/gos
(END) Dow Jones Newswires
May 29, 2019 09:51 ET (13:51 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
Abercrombie & Fitch Co. | 148,34 | 3,34% | |
Alphabet A (ex Google) | 186,12 | 0,85% | |
Alphabet C (ex Google) | 187,44 | 1,02% | |
Boeing Co. | 165,00 | -1,80% | |
Dick's Sporting Goods Inc. | 222,65 | 0,70% | |
General Mills Inc. | 62,04 | 0,47% | |
Meta Platforms (ex Facebook) | 585,60 | 0,83% | |
NXP Semiconductors N.V. | 203,00 | 1,00% | |
30,94 | 1,18% | ||
Workday Inc (A) | 245,40 | 0,18% |