17.03.2022 17:24:40
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MÄRKTE USA/Wall Street geht die Luft aus
NEW YORK (Dow Jones)--Nach den kräftigen Aufschlägen zur Wochenmitte geht der Wall Street am Donnerstag die Luft aus. Händler machen nicht viele Kaufargumente aus und verweisen auf die wieder deutlich anziehenden Erdölpreise, die Konjunktursorgen hervorrufen. Dies gilt umso mehr, da die US-Notenbank nun die Zinswende eingeläutet hat. Der Dow-Jones-Index stagniert gegen Mittag US-Ostküstenzeit bei 34.133 Punkten, S&P-500 und Nasdaq-Composite steigen um jeweils 0,2 Prozent.
Die erste Zinserhöhung der US-Notenbank seit vier Jahren und die Aussicht auf weitere Zinsanhebungen wurden vom Markt aber letztlich gut verarbeitet. Die Federal Reserve signalisierte weitere Zinsschritte in dieser Größenordnung bei jeder ihrer Sitzungen bis zum Jahresende, um die hohe Inflation zu bekämpfen. Fed-Chef Jerome Powell hält die US-Wirtschaft jedoch für stark genug, dies zu verkraften, und sieht keine Gefahr einer Rezession. Diese Sicht wird von den aktuellen US-Daten nicht konterkariert. So hat sich die Lage der Industrie in der Region Philadelphia spürbar aufgehellt und auch die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten und die Baubeginne überzeugen, die Industrieproduktion erfüllte die Erwartungen.
"Obwohl ich glaube, dass die Risiken einer US-Rezession Ende 2023 bzw. Anfang 2024 immer größer werden, bin ich nicht davon überzeugt, dass die Risiken im Jahr 2022 besonders hoch sind", sagt Analyst Jim Reid von der Deutschen Bank. "Der Beginn des Zinserhöhungszyklus ist historisch gesehen nicht der Problempunkt für die Wirtschaft und auch nicht für Aktien".
Ölpreise ziehen wieder an
Aus der Ukraine ereilen neue Schreckensbotschaften über zivile Opfer durch die russische Armee den Markt. Zwar laufen die Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau weiter, bislang allerdings ohne greifbare Ergebnisse. Äußerungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin lassen vermuten, dass eine diplomatische Lösung des Krieges in der Ukraine nicht in greifbare Nähe rückt. Putin sprach von "Säuberung der Gesellschaft" und von "Abschaum und Verrätern". Das klinge nicht nach einem Mann, der an einem Waffenstillstand interessiert sei, sagt ein Händler.
Mit der Putin-Rede ziehen die Rohstoffpreise an - so auch die für Erdöl. Händler sprechen aber auch von der Hoffnung an die Stärke der US-Wirtschaft. Die Internationale Energieagentur (IEA) habe erst am Vortag erklärt, dass ab dem nächsten Monat russisches Öl und Produkte im Volumen von 3 Millionen Barrel pro Tag fehlen würden, heißt es. Nach einem Rückgang um 20 Prozent binnen zehn Tagen setzten nun neue Kaufimpulse ein.
Der Dollar gibt weiter nach, obwohl die US-Notenbank am Vortag erstmals seit 2018 die Zinsen angehoben und weitere Zinserhöhungen signalisiert hat. Der Dollar-Index sinkt um 0,7 Prozent. Die Zinserhöhung und die Aussagen der Fed zur Geldpolitik im Jahresverlauf seien schon eingepreist, heißt es. Nun würden Gewinne mitgenommen. "Die Aussicht auf höhere Zinsen sind eigentlich positiv für den Greenback", so die Analysten der Unicredit. Allerdings sei an den Terminmärkten eine Straffung der Geldpolitik schon vor der Fed-Sitzung sehr stark eingepreist gewesen. Dies dürfte eine weitere Aufwertung des Dollar auf breiter Front bremsen.
Ähnlich argumentieren Händler am Rentenmarkt, wo die steigende Notierungen die Renditen drücken. An anderer Stelle wird aber auch auf eine sinkende Risikobereitschaft verwiesen - gerade mit Blick auf die harsche Rhetorik von Putin. Dollarschwäche und nachgebende Marktzinsen stützen den Goldpreis.
Williams-Sonoma mit kräftigem Plus
Unter den Einzelwerten gewinnen Williams Sonoma 2,3 Prozent, nachdem der Anbieter von Haushaltswaren zwar durchwachsene Viertquartalszahlen vorgelegt, aber eine höhere Dividende und einen Aktienrückkauf angekündigt hat.
Das auf Eigenheime spezialisierte Bauunternehmen Lennar (+0,6%) hat im ersten Geschäftsquartal zwar mehr umgesetzt als im Vorjahr, aber weniger verdient. Gleichwohl übertrafen Umsatz und Ergebnis die Erwartungen des Marktes. Positiv werden auch die Viertquartalszahlen des Bekleidungsunternehmens Guess (+9,1%) aufgenommen.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 34.133,04 +0,2% 69,94 -6,1%
S&P-500 4.368,12 +0,2% 10,26 -8,4%
Nasdaq-Comp. 13.440,65 +0,0% 4,09 -14,1%
Nasdaq-100 13.933,39 -0,2% -23,40 -14,6%
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 1,92 -2,8 1,95 119,2
5 Jahre 2,14 -5,4 2,19 87,9
7 Jahre 2,18 -5,0 2,23 73,7
10 Jahre 2,16 -3,6 2,19 64,8
30 Jahre 2,44 -1,3 2,46 54,5
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:21 Mi, 17:01 % YTD
EUR/USD 1,1114 +0,9% 1,1038 1,0995 -2,3%
EUR/JPY 131,64 +0,5% 131,12 130,24 +0,6%
EUR/CHF 1,0390 +0,2% 1,0382 1,0349 +0,2%
EUR/GBP 0,8445 +0,7% 0,8377 0,8395 +0,5%
USD/JPY 118,45 -0,3% 118,83 118,48 +2,9%
GBP/USD 1,3160 +0,2% 1,3172 1,3096 -2,8%
USD/CNH (Offshore) 6,3594 -0,1% 6,3593 6,3694 +0,1%
Bitcoin
BTC/USD 40.800,75 -0,3% 40.876,24 40.618,69 -11,8%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 102,70 95,04 +8,1% 7,66 +37,9%
Brent/ICE 106,63 98,02 +8,8% 8,61 +38,3%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.943,35 1.925,97 +0,9% +17,39 +6,2%
Silber (Spot) 25,44 25,06 +1,5% +0,38 +9,1%
Platin (Spot) 1.028,99 1.023,19 +0,6% +5,80 +6,0%
Kupfer-Future 4,68 4,59 +2,0% +0,09 +4,9%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf/ros
(END) Dow Jones Newswires
March 17, 2022 12:24 ET (16:24 GMT)
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