04.01.2016 16:32:48

MÄRKTE USA/Wall Street erlebt schwächsten Jahresauftakt seit 2008

   Von Florian Faust

   NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street macht im neuen Jahr dort weiter, wo sie im alten aufgehört hat - mit Verlusten. Doch diesmal gibt es handfeste Gründe für die Abschläge am ersten Handelstag 2016. Zwar sind die Sorgen um die Konjunkturentwicklung in China auch nicht wirklich neu, allerdings werden diese Befürchtungen durch aktuelle Daten unterfüttert, die wieder einmal zeigen, wie schwach sich die Konjunktur in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Erde derzeit präsentiert. In China ist der Caixin-Einkaufsmanagerindex für das Produktionsgewerbe im Dezember gefallen. Der bereits am Freitag veröffentlichte offizielle Einkaufsmanagerindex war zwar leicht gestiegen, verfehlte jedoch die Erwartungen. Beide Indizes lagen unter der Expansionsschwelle und signalisieren damit ein Schrumpfen der Wirtschaft.

   Kurz nach Handelseröffnung verliert der Dow-Jones-Index 2,2 Prozent auf 17.048 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite geben 2,0 bzw. 2,4 Prozent nach. Verstärkt werden die Sorgen durch die Abwärtsfahrt des Renminbi. Chinas Notenbank hat den Referenzkurs des Yuan zum Dollar so niedrig wie zuletzt 2011 festgelegt. Vor diesem Hintergrund werden an der Wall Street böse Erinnerungen an das Jahr 2008 wach, als die Kurse letztmalig einen so schwachen Jahresstart hingelegt hatten. "Die Schlappe in China setzt die Märkte weltweit unter Druck", heißt es bei Investec. An der chinesischen Leitbörse in Schanghai brachen die Kurse um knapp 7 Prozent ein, weshalb der Handel gemäß neuer Regeln vorzeitig eingestellt wurde. Damit drohen am Dienstag weitere Verluste.

   Händler verweisen auf den Umstand, dass in China nicht nur Konjunktursorgen gespielt worden seien. Auch rein chinesische Faktoren wie das Auslaufen von Haltefristen bei Großaktionären hätten ihren Teil zum Absturz beigetragen. Insofern seien die Verluste nicht eins zu eins auf den US-Markt übertragbar.

   Als Belastungsfaktor für den Aktienmarkt werden aber auch die Spannungen zwischen den wichtigen Ölförderländern Saudi-Arabien und Iran genannt. Sollten die Auseinandersetzungen zwischen Sunniten und Schiiten, wie in weiten Teilen der Region Nahost zu beobachten, die beiden Staaten voll erfassen, wäre dies ein schwerer Schlag für die globale Ölversorgung, heißt es mahnend im Handel. Zwar stützen die politischen Auseinandersetzungen den Ölpreis, doch am breiten Markt hilft das den Kursen nicht. Wenig Einfluss auf das Börsengeschehen zeigt die Veröffentlichung des Markit-Einkaufsmanagerindexes zum verarbeitendes Gewerbe, der in zweiter Lesung etwas weniger deutlich als erwartet zur Erstveröffentlichung gesunken ist. Im frühen Handel folgen dann noch die Bauausgaben für November und der viel beachtete ISM-Index zum verarbeitenden Gewerbe im Dezember.

   Am Ölmarkt steigen die Preise angesichts der Eskalation zwischen Saudi-Arabien und Iran. US-Leichtöl der Sorte WTI verteuert sich um 2,3 Prozent auf 37,91 US-Dollar, der Preis für europäisches Referenzöl der Sorte Brent zieht sogar etwas deutlicher an - es wird stärker global gehandelt. Damit kommen beide Rohölsorten aber etwas von ihren Tageshochs zurück. "Jegliche Konfrontation dieser beiden wichtigen Ölförderer und mögliche Unterbrechungen auf der Angebotsseite werden immer für eine Art psychologische Reaktion am Ölmarkt sorgen", sagt Energieanalyst Gao Jian von SCI International. Händler verweisen überdies auf die schwachen Konjunkturaussichten in China.

   Angesichts der an den globalen Finanzmärkten zu beobachtenden steigenden Risikoscheu sind die vermeintlich sicheren Anlagehäfen Renten, Gold und Yen bzw. Dollar gesucht. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen fällt um 6 Basispunkte auf 2,21 Prozent. Der Dollar fällt zum Yen, der als typische Fluchtwährung in unsicheren Zeiten gesucht ist, und steigt zum Euro. Letzterer fällt auf 1,0856 Dollar nach einem Tageshoch bei 1,0947. Der Preis für die Feinunze Gold klettert auf 1.079 Dollar nach zuletzt 1.060 Dollar vor der Jahreswende. Neben den jüngsten Spannungen im Nahen Osten sind es aber auch Wachstumssorgen, die Gold stützen. Neben enttäuschenden Wirtschaftsdaten aus China gibt es zudem solche aus Indien. Sollte sich das globale Wachstum deutlicher abschwächen, könnte die US-Notenbank den Zinserhöhungszyklus langsamer angehen als eingepreist - was wiederum positiv für Gold gewertet wird.

   Am Aktienmarkt steigen Baxalta um 2,6 Prozent. Am Mark machen Spekulationen die Runde, der irische Pharmakonzern Shire stehe kurz vor Abschluss einer Übernahme seines US-Wettbewerbers und habe sein Gebot erhöht. Tesla fallen dagegen um 5,8 Prozent. Zwar hat der Elektroautobauer in den letzten drei Monaten 2015 bei den Auslieferungen einen Quartalsrekord verbucht. Bei den eigenen Prognosen erreichte der Konzern damit aber nur den unteren Rand der zuvor genannten Spanne. Acadia Healthcare ziehen 0,3 Prozent an. Das Unternehmen übernimmt das britische Branchenunternehmen Priory Group für 1,887 Milliarden US-Dollar.

=== DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Do, 13.29 EUR/USD 1,0851 -0,15% 1,0867 1,0890 EUR/JPY 129,23 -1,16% 130,74 131,16 EUR/CHF 1,0870 0,06% 1,0863 1,0824 USD/JPY 119,11 -0,99% 120,29 120,43 GBP/USD 1,4733 -0,04% 1,4738 1,4830 === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

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   January 04, 2016 09:58 ET (14:58 GMT)

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