25.06.2015 16:34:46

MÄRKTE USA/Wall-Street-Erholung von Vortagesverlust äußerst mager

   Von Florian Faust

   NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street zeigt sich am Donnerstag relativ unbeeindruckt von den Vorgängen um Griechenland. Dies war bereits in den vergangenen Tagen zu beobachten, als der US-Aktienmarkt meist nur moderat auf die Entwicklungen im griechischen Schuldendrama reagiert hatte. Am Vorabend war im Ringen um eine Rettung Griechenlands vor dem drohenden Bankrott abermals keine Einigung erzielt worden. Zwar belastete dieser Umstand die Wall Street, von Panik konnte aber keine Rede sein. Am Donnerstag scheint wieder Bewegung in die festgefahrenen Verhandlungen zu kommen, obwohl sich eine Verständigung noch immer nicht abzeichnet. Eine Einigung in letzter Sekunde sei weiterhin nicht ausgeschlossen, heißt es.

   Der Dow-Jones-Index gewinnt im frühen Geschäft 0,1 Prozent auf 17.977 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite ziehen entsprechend an. "Einfach war es ja nie. Als die Euphorie wegen neuer Vorschläge aus Griechenland die Märkte am Montag nach oben trieb, schien alles gut zu sein. Nun zeigt sich aber, dass das politische Geschacher anhält und es noch immer keinen echten Fortschritt gibt", sagt Marktanalyst Richard Perry von Hantec Markets.

   Griechenland mag US-Anleger kurzfristig in Atem halten, mittelfristig gilt die Hauptsorge am US-Markt aber der Geldpolitik. Die aktuellen Konjunkturdaten befeuern die Debatte über eine möglicherweise bereits im September anstehende erste Zinsanhebung. Denn die US-Bürger zeigen sich äußerst ausgabefreudig. Der Anstieg der persönlichen Ausgaben fiel im Mai so hoch wie seit sechs Jahren nicht mehr aus und übertraf zugleich die Erwartungen. Gegen eine baldige Zinsanhebung spricht allerdings die niedrige Geldentwertung. Der PCE-Kerndeflator - das von der US-Notenbank bevorzugte Inflationsmaß - lässt keinen steigenden Inflationsdruck erkennen.

   Diskussionsstoff zum Thema Zinswende könnte auch Fed-Vertreter Jerome Powell liefern, der sich im Tagesverlauf zu Wort melden wird. Sein Kollege Daniel Tarullo hielt sich hingegen beim Thema Zinswende zurück und machte keine Angaben. Die persönlichen Einnahmen und auch die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten trafen in etwa die Marktprognosen und liefern ebenfalls keine neuen Erkenntnisse in der Zinsfrage.

   Am Rentenmarkt fallen die Notierungen - auch belastet vom steigenden Konsum. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen zieht um 3 Basispunkte auf 2,40 Prozent an. Im Sitzungsverlauf könnte eine Emission siebenjähriger US-Titel im Volumen von 29 Milliarden Dollar für neuen Schwung sorgen.

   Der Euro zeigt sich mit den Schlagzeilen um Griechenland zunächst sehr volatil, pendelt sich dann aber auf rund 1,12 Dollar ein - dort wurde das Währungspaar bereits am Vorabend gehandelt.

   Am Rohstoffmarkt neigen Gold und Rohöl zur Schwäche, der Ölpreis fällt etwas stärker. US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich um 0,8 Prozent auf 59,79 US-Dollar. Laut Nomura kann Saudi-Arabien mit einem Ölpreis von 60 Dollar je Fass gut leben. Dieses Preisniveau halte das Wachstum des Rivalen Iran im Zaum und bremse zugleich die Schieferölproduktion in den USA.

   Unter den Einzelaktien brechen um Cree 10,3 Prozent ein. Restrukturierungspläne und ein enttäuschender Ausblick belasten die Aktie. Der Beleuchtungsspezialist will das LED-Geschäft neu ordnen und erwartet eine Sonderbelastung von 85 Millionen Dollar. Mit voraussichtlich 375 Millionen Dollar wird überdies der Umsatz im vierten Geschäftsquartal deutlich unter der bisherigen Analystenschätzung von 431 Millionen Dollar liegen. Der Kurs von Bed Bath & Beyond gibt um 2,6 Prozent nach. Der Haus- und Wohnungsausstatter hat mit seinen Quartalszahlen die Erwartungen des Marktes verfehlt. Netflix geben um 2,6 Prozent nach. Societe Generale hat den Streamingdienst auf "Sell" von zuvor "Buy" abgestuft.

   Die geplatzte Blase am Markt für Seltene Erden fordert ein prominentes Opfer. Der US-Minenbetreiber Molycorp hat Gläubigerschutz beantragt. Die Titel sind ausgesetzt, vorbörslich waren sie über 40 Prozent in die Tiefe gerauscht.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.979,88 0,08 13,81 S&P-500 2.109,93 0,06 1,35 Nasdaq-Comp. 5.128,60 0,12 6,19 Nasdaq-100 4.530,49 0,13 5,90

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.29 Uhr Mi, 17.38 Uhr EUR/USD 1,1206 0,04% 1,1202 1,1181 EUR/JPY 138,40 -0,10% 138,54 139,02 EUR/CHF 1,0500 0,37% 1,0462 1,0467 USD/JPY 123,53 -0,14% 123,70 124,34 GBP/USD 1,5762 0,51% 1,5682 1,5700 === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

   DJG/DJN/flf/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   June 25, 2015 10:04 ET (14:04 GMT)

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