07.07.2017 22:44:43

MÄRKTE USA/Wall Street erholt sich mit festen Techwerten

   NEW YORK (Dow Jones)--Auf Erholungskurs ist die Wall Street am Freitag gegangen. Trotz der auf ein Achtwochenhoch gestiegenen Renditen am US-Rentenmarkt zeigten sich die Anleger wieder mutiger als am Vortag. Auch ein abstürzender Ölpreise bremste kaum die Kauffreude. Vor allem die zuletzt gebeutelten Technologiewerte zeigten sich erholt. Gestützt wurde der US-Aktienmarkt von auf den ersten Blick äußerst positiven US-Arbeitsmarktdaten. Allerdings zeigte sich die Lohnentwicklung einmal mehr mau, so dass mittelfristig kaum mit Inflationsdruck zu rechnen ist.

   Der Dow-Jones-Index stieg um 0,4 Prozent auf 21.414 Punkte. Für den S&P-500 ging es um 0,6 Prozent nach oben. Der Nasdaq-Composite rückte um 1 Prozent vor. Das Volumen fiel auf 735 (878) Millionen Aktien. Dabei kamen auf 2.036 (578) Kursgewinner 914 (2.420) -verlierer. Unverändert gingen 136 (91) Titel aus dem Handel.

   Im Juni hat der US-Arbeitsmarkt überraschende Stärke gezeigt. Private Unternehmen und der Staat schufen deutlich mehr Stellen als Volkswirte vorhergesagt hatten. Die Angaben für die beiden Vormonate wurden zudem spürbar nach oben revidiert. Die separat erhobene Arbeitslosenquote stieg im Juni allerdings unerwartet, weil mehr Menschen auf den Arbeitsmarkt strömten. Die US-Stundenlöhne legten zwar zu. Ökonomen hatten aber ein deutlicheres Plus in Aussicht gestellt.

Daten dürften Fed-Kurs nicht ändern "Die steigenden Renditen sind eine Reaktion auf die Abkehr der Notenbanken von ihrer Rechtfertigung der ultralockeren Geldpolitik", sagte Marktanalyst Richard Perry von Hantec. "Die starken Arbeitsmarktdaten werden die Haltung der Fed bestärken, lieber früher als später die Bilanz zu reduzieren", sagte Charlie Ripley, Investmentstratege bei Allianz Investment Management US. Darüber hinaus schielten Anleger auch etwas gen Hamburg auf den G20-Gipfel. Allerdings maßen Händler dem Ereignis aktuell nicht sonderlich viel Marktrelevanz bei - solange es keine faustdicken Überraschungen gebe.

   Nach schwachen Daten aus Großbritannien legte der US-Dollar zum britischen Pfund deutlich zu. Der Euro reagierte volatil zum Greenback auf die Arbeitsmarktdaten, stand aber schließlich mit 1,1401 Dollar ein Stück unter dem Niveau des Vorabends.

   Der Ölmarkt untermauerte einmal mehr, wie pessimistisch Anleger gegenüber dem einstigen "schwarzen Gold" gestimmt sind. Nach der Vortagesrally in Reaktion auf einen deutlichen Lagerabbau in den USA verfestigte sich erneut der Preisverfall. US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligte sich um 2,8 Prozent auf 44,23 Dollar, Nordseeöl der Sorte Brent ebenfalls um 2,8 Prozent auf 46,78 Dollar. Die Sorge vor einem Überangebot trotz der beschlossenen Förderbegrenzungen großer Produzenten weiche einfach nicht aus dem Markt, hieß es mit Blick auf Nigeria, Libyen und Iran, die alle nicht mit von der Partie sind. Die Analysten von Morgan Stanley sind der Auffassung, dass das Erdölkartell Opec die Balance zwischen Angebot und Nachfrage nicht im Alleingang realisieren kann. Im Ölsektor verloren Transocean 1,9 Prozent, und Diamond Offshore 3,2 Prozent.

   Anziehende Rentenrenditen und die Aussicht auf steigende Leitzinsen setzten Gold unvermindert zu. Die Feinunze war für 1.213 Dollar zu haben und damit für 1 Prozent weniger als am Vorabend. Der Silberpreis zeigte sich derweil 3 Prozent schwächer, er lag aber bereits in der Nacht rund 10 Prozent im Minus. Im Handel wurde der zwischenzeitliche Absturz mit einen Handelsfehler erklärt.

   Am Rentenmarkt steigen die Renditen weiter an, befeuert von der Erwartung weiterer Straffungen der Geldpolitik. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen kletterte um 2 Basispunkte auf 2,39 Prozent.

Technologiewerte vorn Die Technologiewerte liefen dem Markt voran. Stärkster Sektor waren Halbleiter mit plus 1,7 Prozent, der Softwaresektor stieg um 1,2 Prozent. Im Dow gehörten Apple, Intel und Microsoft zu den stärksten Werten mit einem Plus von 0,7 bis 1,3 Prozent. Die Boeing-Aktie rückte um 0,5 Prozent vor. Der Flugzeughersteller hat im zweiten Quartal 183 Maschinen ausgeliefert.

   Das Investmentvehikel Berkshire Hathaway des Starinvestors Warren Buffett übernimmt den US-Stromnetzbetreiber Oncor in einem Milliardendeal. Berkshire teilte mit, es werde die bankrotte Energy Future Holdings für 9 Milliarden US-Dollar in bar kaufen und damit werde auch die Tochtergesellschaft Oncor erworben. Informierte Personen sagten, unter Berücksichtigung der Verbindlichkeiten liege der Transaktion ein Unternehmenswert von rund 18 Milliarden Dollar zugrunde. Für die Berkshire-Aktie ging es 0,5 Prozent nach oben.

   Die Tesla-Aktie erholte sich mit einem Plus von 1,4 Prozent von dem jüngsten Absturz. Der E-Autobauer wird in Australien die weltweit größte Lithium-Ionen-Batterie-Speicheranlage errichten. Zudem hat Tesla neue Daten in seinen diese Woche veröffentlichten Bericht zu den Absatzzahlen im zweiten Quartal einfließen lassen. Wie der Konzern mitteilte, hätten sich zum Ende des Quartals rund 3.500 Autos im Transit befunden und würden dem dritten Quartal zugerechnet. Die Verkaufszahlen zum zweiten Quartal würden dadurch nicht beeinflusst.

   Campbell Soup gaben nach einem Zukauf des Unternehmens 0,2 Prozent ab. Der Lebensmittelkonzern hatte die Übernahme von Pacific Foods für 700 Millionen Dollar angekündigt. Mondelez stiegen nach um 0,4 Prozent. Der Hersteller von Knabberwaren und Süßigkeiten wurde kürzlich Opfer einer Cyberattacke, die den Umsatz im zweiten Quartal mindern wird. Für das Gesamtjahr rechnet das Unternehmen jedoch unverändert mit einem organischen Umsatzwachstum von mindestens 1 Prozent.

   Synchronoss Technologies schnellten um 4 Prozent empor. Die Software-Gesellschaft will alle strategischen Optionen prüfen - darunter auch einen Verkauf. Für Palo Alto Networks ging es 2,7 Prozent nach oben. Die Aktie des Netzwerksicherheits-Spezialisten wurde von der Citigroup auf "Buy" hochgestuft.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 21.414,34 0,44 94,30 8,36 S&P-500 2.425,18 0,64 15,43 8,32 Nasdaq-Comp. 6.153,08 1,04 63,61 14,30 Nasdaq-100 5.656,47 1,05 58,57 16,30

US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,40 0,1 1,39 19,3 5 Jahre 1,95 1,4 1,94 2,5 7 Jahre 2,22 1,7 2,20 -3,0 10 Jahre 2,39 2,0 2,37 -5,8 30 Jahre 2,93 2,6 2,90 -13,9

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:06 Uhr Do, 17.34 Uhr % YTD EUR/USD 1,1401 -0,12% 1,1415 1,1402 +8,4% EUR/JPY 129,88 +0,04% 129,83 129,21 +5,7% EUR/CHF 1,0990 +0,17% 1,0971 1,0984 +2,6% EUR/GBP 0,8848 +0,46% 0,8807 1,1368 +3,8% USD/JPY 113,92 +0,17% 113,73 113,30 -2,6% GBP/USD 1,2886 -0,57% 1,2960 1,2963 +4,4%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 44,32 45,52 -2,6% -1,20 -22,1% Brent/ICE 46,77 48,11 -2,8% -1,34 -20,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.212,70 1.225,10 -1,0% -12,40 +5,3% Silber (Spot) 15,58 16,05 -3,0% -0,47 -2,2% Platin (Spot) 906,20 912,00 -0,6% -5,80 +0,3% Kupfer-Future 2,64 2,65 -0,5% -0,01 +4,8% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   July 07, 2017 16:14 ET (20:14 GMT)

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