11.12.2017 14:51:43

MÄRKTE USA/Wall Street dürfte vor Fed-Sitzung auf der Stelle treten

Von Thomas Rossmann

NEW YORK (Dow Jones)--Kaum verändert dürfte die Wall Street in den Handel am Montag starten. Die Kurse dürften sich im Vorfeld der Sitzung der US-Notenbank (Fed) in dieser Woche in engen Bahnen bewegen. Die dritte Zinserhöhung in diesem Jahr gilt dabei als praktisch ausgemacht. Spannender dürfte der Ausblick auf den weiteren Zinspfad sein, heißt es von Teilnehmern unter Verweis auf die anhaltend niedrige Inflation. Der Future auf den S&P-500 deutet auf eine wenig veränderte Eröffnung am Kassamarkt hin. Eine Explosion unbekannter Ursache in New York hat bislang keine größeren Auswirkungen auf den Handel.

Für 2018 hat die Fed bislang drei weitere Zinsschritte in Aussicht gestellt. In die Quere kommen könnte ihr dabei aber die Inflation, denn sie springt trotz eines sehr starken Arbeitsmarkts nicht an. "Wir erwarten einen Anstieg der Inflation in den kommenden ein bis zwei Jahren, doch ich möchte hinzufügen, dass ich hierbei etwas unsicher bin", sagte Fed-Chefin Janet Yellen zuletzt.

Wichtige Konjunkturdaten stehen zu Wochenbeginn nicht auf der Agenda. Übergeordnet bleiben auch die weiteren Entwicklungen in Bezug auf die US-Steuerreform im Blick, wo Marktteilnehmer mit einer raschen Einigung rechnen. Der am Freitag abgewendete "Government Shutdown" könnte zudem den Markt bald wieder einholen, denn der Senat stimmte lediglich für eine Verlängerung bis zum 22. Dezember. Bis dahin muss im Haushaltsstreit ein Kompromiss gefunden werden.

Für Gesprächsstoff sorgt der Start der Bitcoin-Terminkontrakte (Futures). Der Startschuss für diese fiel am Sonntag. Die Website der Chicagoer Optionsbörse CBOE fiel dabei aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens phasenweise aus. Aktuell kostet die Kryptowährung 16.494 Dollar, ein Plus von 14,6 Prozent.

Dollar mit leichter Schwäche

Der Dollar neigt zu Wochenbeginn etwas zur Schwäche. Im Gegenzug steigt der Euro wieder über die Marke von 1,18 Dollar. Deutlicher fällt allerdings das Minus beim Pfund gegenüber der US-Devise aus. Für Verunsicherung sorgt, dass Großbritannien nach den Worten von Brexit-Minister David Davis die Rechnung für seinen Ausstieg aus der EU nur zahlen wird, wenn sich beide Seiten auf ein Handelsabkommen geeinigt haben. Damit könnten sich die Verhandlungsfronten wieder verhärten, kaum dass am Freitag ein erster Durchbruch gemeldet wurde.

Von der leichten Dollar-Schwäche profitiert der Goldpreis. In der Vorwoche hatte ein starker Greenback dem Edelmetall noch ein Minus von 3 Prozent beschert. Aber auch hier seien die Blicke auf die Sitzung der US-Notenbank und den weiteren Zinspfad gerichtet, heißt es. Der Preis für die Feinunze liegt stabilisiert bei 1.249 Dollar.

Die Ölpreise pendeln in einer engen Spanne um die Stände vom Freitag. Der dritte Wochenanstieg in Folge in den USA bei den aktiven Förderstellen drückte zwischenzeitlich auf das Sentiment. Die steigenden Ölpreise könnte zu einer deutlichen Ausweitung der US-Ölförderung im kommenden Jahr führen, so die Befürchtung eines Marktteilnehmers. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI legt aktuell um 0,2 Prozent auf 57,47 Dollar zu, für Brent geht es um 0,3 Prozent auf 63,57 Dollar nach oben.

Wenig Bewegung auch bei den US-Anleihen im Vorfeld der Sitzung der US-Notenbank. Die Rendite zehnjähriger Titel verliert 1 Basispunkt auf 2,36 Prozent.

Gesunde Konsolidierung könnte sich fortsetzen

Im Unternehmensbereich steht eine mögliche weitere Konsolidierung im Gesundheitsbereich im Fokus. Zwei nicht gewinnorientierte private Krankenhausketten verhandeln nach Angaben von informierten Personen über eine Fusion, aus der der größte Klinikbetreiber des Landes hervorgehen würde. Wenn sich Ascension und Providence St. Joseph Health einigen sollten, entstünde ein Konzern mit 191 Hospitälern, der in 27 Bundesstaaten vertreten wäre und auf einen Jahresumsatz von 44,8 Milliarden Dollar käme. Er würde den aktuell größten Betreiber HCA Healthcare übertrumpfen. Die Aktie von HCA Healthcare bewegt sich vorbörslich kaum.

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US-Anleihen

Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD

2 Jahre 1,79 -0,4 1,79 58,8

5 Jahre 2,13 -0,3 2,14 20,9

7 Jahre 2,27 -1,3 2,29 2,7

10 Jahre 2,36 -1,3 2,38 -8,3

30 Jahre 2,74 -2,4 2,77 -32,3

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:19 Fr, 17:45 % YTD

EUR/USD 1,1786 -0,02% 1,1788 1,1764 +12,1%

EUR/JPY 133,55 -0,12% 133,71 133,60 +8,6%

EUR/CHF 1,1677 -0,07% 1,1685 1,1684 +9,0%

EUR/GBP 0,8814 +0,35% 0,8783 1,1364 +3,4%

USD/JPY 113,33 -0,08% 113,42 113,57 -3,1%

GBP/USD 1,3371 -0,38% 1,3422 1,3370 +8,4%

Bitcoin

BTC/USD 16.494,39 +14,60% 16.664,14 15.188,55 1.627,72

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 57,47 57,36 +0,2% 0,11 +0,8%

Brent/ICE 63,57 63,4 +0,3% 0,17 +8,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.248,61 1.248,55 +0,0% +0,06 +8,4%

Silber (Spot) 15,79 15,85 -0,4% -0,06 -0,8%

Platin (Spot) 886,25 888,90 -0,3% -2,65 -1,9%

Kupfer-Future 2,96 2,96 +0,2% +0,01 +17,2%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/ros/mgo

(END) Dow Jones Newswires

December 11, 2017 08:52 ET (13:52 GMT)

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