29.07.2015 15:01:46
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MÄRKTE USA/Wall Street bleibt vor Zinsentscheid optimistisch
NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street dürfte am Mittwoch zur Eröffnung an ihre Vortagesgewinne anknüpfen. Der Future auf den S&P-500 zeigt sich gut behauptet. Unterstützung erfährt der Aktienmarkt aus China, wo die jüngste Talfahrt an der Leitbörse in Schanghai zumindest für den Moment gestoppt ist. Allerdings rechnen Händler vor dem Zinsentscheid, den die US-Notenbank im späten Geschäft verkünden wird, nicht mit großen Sprüngen - die Aufschläge dürften daher eher moderat ausfallen. Börsianer beschäftigt die Frage, ob die Fed im September oder erst im Dezember das erste Mal nach acht Jahren an der Zinsschraube drehen wird.
Die Zinskontrakte am US-Terminmarkt preisen derzeit eine 20-prozentige Wahrscheinlichkeit für eine erste Zinserhöhung bereits im September ein, per Dezember liegt die Wahrscheinlichkeit bei 70 Prozent. Die jüngsten Wirtschaftsdaten aus den USA hatten nicht überzeugt und mit China schwächele die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt, heißt es im Handel.
Daneben geht die Bilanzsaison weiter, unter anderem mit Zahlenausweisen von Praxair und Humana. Der Industriegasehersteller Praxair hat bei der Vorlage seiner Zahlen - ebenso wie sein deutscher Konkurrent Linde - eine enttäuschende Ertragsprognose gegeben. Das dürfte die Aktie belasten. Im vorbörslichen Handel auf nasdaq.com wurde bislang allerdings noch kein Kurs festgestellt. Die Humana-Aktie gibt um 0,3 Prozent nach, obwohl der Krankenversicherer im Quartal die eigenen Erwartungen übertroffen und seine Jahresziele bekräftigt hat. Überraschend gut hat Pharmahersteller Hospira abgeschnitten. Für die Aktie des Unternehmens, das voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte von Pfizer übernommen wird, wird vorbörslich bislang kein Kurs festgestellt.
Die schon am Vortag nach US-Börsenschluss veröffentlichten Quartalszahlen von Twitter kommen bei den Anlegern nicht gut an. Zwar hat der Kurznachrichtendienst den Umsatz deutlich gesteigert, und auch das Werbegeschäft entwickelt sich gut, doch schreibt das Unternehmen weiter tiefrote Zahlen. Vor allem aber blieb die Zunahme der aktiven Nutzer weit hinter den Erwartungen zurück. Die Aktie bricht vorbörslich um über 10 Prozent ein.
Nach Börsenschluss wird Facebook über den Verlauf des zweiten Quartals berichten. Hier achten Anleger vor allem auf etwaige Zuwächse im lukrativen Geschäft mit Video-Anzeigen und mobilen Anwendungen. Vorbörslich legt die Aktie um 1 Prozent zu.
Die weltweite Erholung der Aktienmärkte veranlasst Anleger zum Rückzug aus Anleihen. Sinkende Kurse treiben die Rendite zehnjähriger US-Anleihen um 2 Basispunkte auf 2,77 Prozent nach oben. Auch hier ist aber vor dem Fed-Entscheid Zurückhaltung angesagt.
Gleiches gilt für den Devisenmarkt. Der Euro zeigt sich mit gut 1,1030 Dollar wenig verändert zum Vortag.
Der Ölpreis gibt abermals nach. Das Barrel der US-Sorte WTI ermäßigt sich um 0,7 Prozent auf 47,60 Dollar. Iran konkretisiert nach der Aufhebung des Embargos seine Pläne zur Rückkehr auf den internationalen Ölmarkt. Ab Mitte Dezember will das Land in London auf einer Konferenz neue Verträge für internationale Öl- und Gaskonzerne präsentieren, die Interesse an einem Engagement in dem Land haben. Das ohnehin bestehende Überangebot dürfte dann noch größer werden, befürchten Marktteilnehmer.
Der Goldpreis zeigt sich unterdessen wenig verändert. Hier warten die Anleger ebenfalls gespannt auf die Aussagen der US-Notenbank. Gold wird gerne in Zeiten der Ungewissheit als "sicherer Hafen" gekauft. Wenn die Fed zur Normalität zurückkehrt, sprich die Zinsen erhöht, ist das schlecht für das Edelmetall. "Die Goldnachfrage ist enttäuschend niedrig", merkt Rohstoffanalyst Carsten Menke von Julius Bär an. Daran dürfte sich seiner Meinung nach so bald nichts ändern. Die Aussichten auf ein solides Wirtschaftswachstum, höhere Zinsen und eine geringe Inflation dürften dazu führen, dass Anleger vorerst die Finger von Gold lassen, prognostiziert der Analyst. Er bleibt "bearish" gestimmt. China könnte allerdings dem Goldmarkt positive Impulse geben, fügt er hinzu.
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July 29, 2015 08:31 ET (12:31 GMT)
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