16.05.2017 15:46:45
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MÄRKTE USA/Wall Street auf Richtungssuche - Leichtes Plus erwartet
Von Victor Reklaitis und Florian Faust
NEW YORK (Dow Jones)--Nach den Rekordhochs von S&P-500 und Nasdaq-Composite am Vortag sucht die Wall Street am Dienstag noch nach einer Richtung. Der Aktienterminmarkt suggeriert eine gut behauptete Handelseröffnung am Kassamarkt. Zwar spreche angesichts der Rekordstände einiges für Gewinnmitnahmen, heißt es im Handel. Doch es gibt auch die gegenteilige Überzeugung. Der Blick auf bestimmte börsennotierte Rentenfonds deute eher auf weiter steigende Kurse, so eine Stimme aus dem Handel. Die Aufschläge am Vortag wurden im Wesentlichen durch die Ölpreisrally gespeist. Vom Ölmarkt kommt kein Störfeuer, denn die Ölpreise klettern weiter - wenngleich nicht mit der Dynamik des Vortages.
Wie schon zuletzt kommen vom Immobilienmarkt enttäuschende Signale. Die US-Baubeginne sind im April zum dritten Mal in vier Monaten gesunken, während Experten einen Anstieg erwartet hatten. Auch die erteilten Baugenehmigungen reduzierten sich, auch hier war auf eine Verbesserung gesetzt worden. Noch vor der Startglocke wird die Industrieproduktion bekannt gegeben. Allerdings zeigten die Konjunkturdaten am Vortag kaum Einfluss auf das Handelsgeschehen.
Ungemach droht der Wall Street nach Auffassung von Marktbeobachtern möglicherweise mal wieder von der Politik. Denn in den USA machen Berichte die Runde, US-Präsident Donald Trump könnte Geheimdienstinformationen an den russischen Außenminister sowie den russischen Botschafter weitergegeben haben. "Bedenkt man die politischen Auswirkungen für den Markt, könnte es für Trump nun sehr viel schwieriger werden, im Kongress die nötige Unterstützung für seine Fiskalpolitik zu finden, sollten die Berichte seine Beziehung zur republikanischen Partei untergraben", warnt Devisenstratege Piotr Matys von Rabobank. "Ohne Steuerreform wirkt der Markt überteuert", ergänzt Portfolioverwalter Andrew Acheson von Pioneer Investments. Der Markt sei daher anfällig für Enttäuschungen, auch wenn es nur Verzögerungen bei den Steuerplänen von Trump geben sollte.
Dollar auf Sechsmonatstief Der Dollar wertet zum Euro um 0,8 Prozent ab. Die Gemeinschaftswährung geht bei 1,1058 Dollar um nach Wechselkursen klar unter der Marke von 1,10 am Vorabend. Aber gegenüber anderen Währungen zeigt der Greenback Schwäche. Im Handel wird auf die neuen Vorwürfe gegen Trump verwiesen. Der ICE-Dollarindex büßt 0,4 Prozent ein und sinkt auf das tiefste Niveau seit dem 10. November 2016 - wenige Tage zuvor war Trump gewählt worden. Aber auch zuletzt eher mäßige US-Daten einerseits und überzeugende Daten andererseits werden als Argument ins Feld geführt. Die Europäische Zentralbank werde eher früher als später in den geldpolitischen Straffungszyklus eintreten, heißt es. "Der Dollar gerät unter steigenden Korrekturdruck nach enttäuschenden Daten und mehr Sorgen über Trump", sagt Analyst Richard Perry von Hantec.
Am Erdölmarkt hält die Vortageseuphorie weiter an, nachdem sich Russland und Saudi-Arabien auf eine Verlängerung der Förderbegrenzung verständigt haben. Auch wenn die Zustimmung des Erdölkartells Opec erst am 25. Mai erfolgen dürfte, sei der Versuch, das Angebot zu verknappen, eindeutig. US-Leichtöl der Sorte WTI verteuert sich je Fass um weitere 0,8 Prozent auf 49,26 Dollar, Nordseeöl der Sorte Brent um 0,7 Prozent auf 52,16 Dollar. Allerdings mehren sich auch schon wieder die kritischen Stimmen über die Nachhaltigkeit der Schritte. Zuletzt hatten Libyen, Nigeria und die USA die Produktion hochgefahren. Die Internationale Energie-Agentur (IEA) hat sich daher skeptisch gegenüber der geplanten Verlängerung der Förderbremse geäußert. Selbst wenn die im vergangenen Jahr vereinbarten Förderkürzungen verlängert würden, dürften sie nicht ausreichend sein, um die globalen Lagervorräte auf den erforderlichen Fünfjahresdurchschnitt zu senken, erklärte die IEA in ihrem Monatsbericht.
Am Rentenmarkt stecken Anleger Trump-Sorgen und schwache Immobiliendaten weitgehend weg, die Notierungen steigen nur ganz knapp. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen sinkt um einen halben Basispunkt auf 2,34 Prozent. Beflügelt vom schwachen Dollarkurs folgt Gold den Ölpreisen weiter nach oben. Die Feinunze verteuert sich um 0,4 Prozent auf 1.236 Dollar.
Ford im Aufwind Ford steigen vorbörslich um 0,7 Prozent. Der Automobilhersteller will laut Kreisen rund 10 Prozent seiner weltweiten Belegschaft abbauen. Der Konzern peilt in diesem Jahr Kostensenkungen in Höhe von 3 Milliarden US-Dollar an, um die Profitabilität im Jahr 2018 zu verbessern und damit auch den Aktienkurs wieder zu steigern. Home Depot übertrifft die Erwartungen und hebt Gewinnprognose an, die Titel der Baumarktkette gewinnen 1,3 Prozent. Der Internetkonzern Yahoo will eigene Aktien zurückkaufen, der Kurs steigt um 0,7 Prozent.
Snap ziehen um 0,8 Prozent an, nachdem sich Starinvestor George Soros einen Anteil an der Snapchat-Mutter gesichert hat. Die Titel des Elektroautobauers Tesla legen um 0,8 Prozent zu. Der Chef der Solarsparte, Lyndon Rive, wird das Unternehmen verlassen. Staples klettern um 0,9 Prozent. Der Büroausstatter überzeugt mit Umsatzzahlen oberhalb der Markterwartung.
=== US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,30 0,0 1,30 9,7 5 Jahre 1,86 -0,3 1,86 -6,6 7 Jahre 2,14 -0,6 2,15 -10,7 10 Jahre 2,34 -0,3 2,34 -10,3 30 Jahre 3,01 0,1 3,01 -5,9DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.20 Uhr Mo, 17.28 Uhr % YTD EUR/USD 1,1077 +0,65% 1,1006 1,0980 +5,3% EUR/JPY 125,68 +0,81% 124,67 124,77 +2,2% EUR/CHF 1,0950 +0,05% 1,0945 1,0946 +2,2% EUR/GBP 0,8589 +0,87% 0,8515 1,1763 +0,8% USD/JPY 113,40 +0,07% 113,32 113,65 -3,0% GBP/USD 1,2899 -0,17% 1,2921 1,2915 +4,5%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 49,49 49,16 +0,7% 0,33 -12,8% Brent/ICE 52,06 51,82 +0,5% 0,24 -11,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.235,67 1.230,70 +0,4% +4,97 +7,3% Silber (Spot) 16,76 16,62 +0,9% +0,14 +5,3% Platin (Spot) 940,10 930,50 +1,0% +9,60 +4,0% Kupfer-Future 2,54 2,54 +0,0% +0,00 +0,8% === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com
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May 16, 2017 09:16 ET (13:16 GMT)
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