27.02.2018 15:07:46
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MÄRKTE USA/Vor Powell-Anhörung dominiert die Vorsicht
NEW YORK (Dow Jones)--Die zweitägige Rally der Wall Street scheint am Dienstag zu einem Ende zu kommen. Allerdings warten Anleger mit Spannung auf den ersten großen Auftritt des neuen US-Notenbankgouverneurs Jerome Powell vor einem Ausschuss des Kongresses. Dabei dreht sich die Neugierde der Investoren vor allem um die drängende Frage, ob im laufenden Jahr mit drei oder vier Zinserhöhungen zu rechnen ist. Powell dürfte sich zur Inflation und zum Zinspfad der Federal Reserve äußern. Der Redetext ist bereits vor Eröffnung des Aktienmarktes veröffentlicht worden, die eigentliche Anhörung erfolgt dann im frühen Handel. Aktuell deutet der Aktienterminmarkt auf eine knapp behauptete Tendenz hin. Vor der Anhörung seien Anleger nicht bereit, hohe Risiken einzugehen, heißt es im Handel.
"Der Fokus der Investoren sollte darauf liegen, ob die jüngsten Anstiege bei Inflation und Löhnen beginnen, bei der Notenbank Sorgen auszulösen", sagt Marktstratege Hussein Sayed von FXTM. Sollte Powell eine höher als erwartet ausfallende Inflation attestieren und eine aggressivere Straffung der Geldpolitik 2018 in Aussicht stellen, dürften sich Investoren defensiv verhalten und der Risikoappetit dürfte weichen, so Sayed.
Powell mit bislang wenig Neuem
Powell plädierte wie schon seine Vorgängerin Janet Yellen für eine schrittweise Anhebung der Leitzinsen und sieht die Inflation mittelfristig auf der angepeilten Marke von 2 Prozent. Die Löhne dürften seiner Meinung nach aber mit einer schnelleren Rate steigen. Die insgesamt eher schwache Inflation sei temporären Faktoren geschuldet.
Gegen eine verstärkte Straffung der Geldpolitik sprechen schwache Daten. Der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter hat sich im Januar deutlicher abgeschwächt als ohnehin befürchtet. Im frühen Verlauf folgt dann noch das wichtige Verbrauchervertrauen für Februar. Der Case-Shiller-Hauspreisindex für Dezember traf exakt die Erwartungen.
Akorn mit möglichem Scheitern der Übernahme durch Fresenius unter Druck
Mit Blick auf die Einzelwerte sorgt das mögliche Platzen einer bereits als sicher eingepreisten Transaktion für Bewegung. Befürchtungen, die Übernahme durch die deutsche Fresenius könnte scheitern, lassen die Aktie von Akorn vorbörslich um 28,5 Prozent abstürzen. Fresenius prüft nach eigenen Angaben, ob Akorn gegen Vorgaben der US-Gesundheitsbehörde FDA zur Datenintegrität in der Produktentwicklung verstoßen hat. Sollten die Untersuchungen tatsächlich Belege für Verstöße gegen FDA-Vorgaben liefern, könnte das unter Umständen das Aus für die geplante Akquisition des US-Generikaherstellers bedeuten.
Mit einem Kursabschlag von 13,4 Prozent reagiert die Aktie von Fitbit auf Geschäftszahlen und Ausblick des Unternehmens. Zwar hat der Hersteller von Fitness-Armbändern den Verlust im vierten Quartal verglichen mit dem Vorjahr deutlich verringert, Analysten hatten allerdings mit einem ausgeglichenen Ergebnis gerechnet. Auch der Umsatz im Schlussquartal lag unter den Erwartungen. Zudem gab Fitbit einen enttäuschenden Ausblick auf das laufende Quartal. Pegasystems legen dagegen um 10,2 Prozent zu. Geschäftszahlen und Ausblick des Softwareunternehmens übertrafen die Erwartungen.
Comcast verlieren 2,2 Prozent. Der Kabelkonzern fährt Medienmogul Rupert Murdoch beim britischen Bezahlsender Sky in die Parade. Comcast will mit einem Gegengebot über 22,1 Milliarden Pfund für die Sky plc die Offerte von 21st Century Fox überbieten. Deren Titel zeigen sich bislang noch inaktiv.
Dollar mit leichten Gewinnen
Der Dollar legt mit den Powell-Aussagen in einer ersten Reaktion etwas zu, kommt allerdings postwendend zurück. Der Euro geht bei 1,2307 Dollar um nach Wechselkursen um 1,2286 im Tagestief. Damit kostet die Gemeinschaftswährung ungefähr soviel wie am Vorabend. Devisenhändler rechnen mit mehr Volatilität während der Anhörung von Powell. Das gilt auch für den Renten- und Goldmarkt. Die Feinunze verbilligt sich aktuell um 0,4 Prozent. Bislang habe Powell zumindest nicht gegen Zinserhöhungen argumentiert, womit das zinslos gehaltene Edelmetall tendentziell unattraktiver wird. Nicht ganz ins Bild passt die volatile Reaktion am Anleiherenditen.
Am Rentenmarkt legen die Renditen zunächst zu, kommen dann aber unmittelbar zurück. Bei einigen Laufzeiten drehen die Renditen sogar ins Minus. Zehnjährige US-Staatsanleihen rentieren auf Tagessicht unverändert mit 2,86 Prozent.
Die Erdölpreise ermäßigen sich leicht. US-Leichtöl der Sorte WTI ist 0,4 Prozent günstiger zu haben für 63,65 Dollar je Fass, europäisches Referenzöl der Sorte Brent für 0,2 Prozent weniger für 67,38 Dollar je Barrel. Die erheblich steigende US-Förderung dürfte es für das Erdölkartell Opec immer schwieriger machen, Angebot und Nachfrage ins Lot zu bringen, heißt es. Die USA dürften noch im laufenden Jahr zum weltgrößten Rohölförderer aufsteigen, glaubt die Internationale Energie-Agentur. An Saudi-Arabien sind die USA schon vorbeigezogen, nun könnte Russland folgen.
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US-Anleihen
Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD
2 Jahre 2,21 -1,6 2,22 100,4
5 Jahre 2,61 0,0 2,61 68,6
7 Jahre 2,78 -0,7 2,79 53,1
10 Jahre 2,86 0,0 2,86 41,9
30 Jahre 3,15 -0,5 3,15 8,2
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 7.55 Uhr Mo, 17.25 Uhr % YTD
EUR/USD 1,2309 -0,04% 1,2324 1,2315 +2,5%
EUR/JPY 131,70 -0,05% 131,71 131,58 -2,6%
EUR/CHF 1,1544 -0,07% 1,1549 1,1538 -1,4%
EUR/GBP 0,8833 +0,17% 0,8827 1,1337 -0,7%
USD/JPY 107,00 0,0% 106,87 106,87 -5,0%
GBP/USD 1,3934 -0,22% 1,3963 1,3960 +3,1%
Bitcoin
BTC/USD 9.877,09 -0,76% 9.877,09 9.877,09 -31,24
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 63,64 63,91 -0,4% -0,27 +5,4%
Brent/ICE 67,29 67,50 -0,3% -0,21 +1,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.329,58 1.333,37 -0,3% -3,80 +2,1%
Silber (Spot) 16,63 16,67 -0,3% -0,04 -1,8%
Platin (Spot) 995,95 1.000,50 -0,5% -4,55 +7,2%
Kupfer-Future 3,17 3,20 -1,0% -0,03 -4,1%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf/ros
(END) Dow Jones Newswires
February 27, 2018 09:08 ET (14:08 GMT)
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