30.08.2018 14:31:44

MÄRKTE USA/Verschnaufpause nach Rekorden - Sorge um Schwellenländer

NEW YORK (Dow Jones)--Nach der mehrtägigen Rally mit immer neuen Rekordhochs dürfte es an der Wall Street am Donnerstag zum Start etwas gemächlicher zugehen. Zudem blicken die Teilnehmer wieder besorgter in Richtung Schwellenländer. Die Terminkontrakte auf die Aktienindizes deuten auf leichte Verluste hin. Dennoch dürften der S&P-500 wie der Nasdaq-Composite mit ihren jüngsten Rekordhochs auch ein sattes Plus auf Monatsbasis einfahren, es wäre das fünfte in Folge.

Getrieben wird der Markt gegenwärtig von der Hoffnung, dass die globalen Handelskonflikte bereinigt werden können, wie im Fall USA/Mexiko bereits geschehen. Die Börsianer hoffen, dass Kanada sich anschließt. Zudem hat offenbar EU-Kommissarin Cecilia Malmström angedeutet, dass Brüssel grundsätzlich bereit sei, die Einfuhrzölle auf US-Industriegüter, darunter auch Autos, komplett zu streichen.

Teilnehmer sehen das heutige Minus im wesentlichen als Gegenbewegung nach der jüngst starken Phase. Bedenklich stimmt aber, dass die Börsen in Europa und Asien schon länger nicht mehr mit dem Tempo der Wall Street mithalten können. Ein Grund für die Schwäche an diesen Märkten am Donnerstag ist die Sorge rund um die Schwellenländer, die vor allem von der Türkei ausgeht, aber auch von Argentinien.

Schwellenländer-Währungen unter Druck

Am Devisenmarkt stehen denn auch die Schwellenländer-Währungen im Blick. Die türkische Lira nähert sich ihrem Allzeittief; der Dollar rückt aktuell knapp 5 Prozent auf 6,75 vor. Der argentinische Peso zeigt sich gegen den Greenback nach seinem Rückschlag am Vortag stabil. Daneben stehen der südafrikanische Rand und, etwas weniger, der mexikanische Peso unter Druck. Schwache heimische Währungen bringen die in Dollar verschuldeten Schwellenländer in die Bredouille und können eine globale Krise auslösen. Dagegen ist in das Euro-Dollar-Paar erst einmal Ruhe eingekehrt. Der Euro pendelt um 1,17.

Der Ölpreis zeigt weiter Stärke. Jüngster Impuls waren die gesunkenen US-Öllagerbestände, über die am Mittwoch berichtet worden war. Daneben stützen weiter die US-Sanktionen gegen den Iran. Der Preis für das Barrel der US-Sorte WTI stieg kurzfristig über 70 Dollar, aktuell liegt er mit einem Tagesgewinn von 0,6 Prozent wieder leicht darunter. Die weltweit gehandelte Sorte Brent verteuert sich um 0,9 Prozent auf 77,87 Dollar je Fass.

US-Anleihen stoßen auf ein moderates Kaufinteresse. Die Sorgen um die Schwellenländer machen prinzipiell Anlagen in Dollar attraktiv, allerdings muss sich der Sekundärmarkt in der laufenden Woche gegen umfangreiche Neuemissionen behaupten. Die Zehnjahresrendite sinkt um 1 Basispunkt auf 2,87 Prozent.

Der Goldpreis gibt etwas nach auf 1.205 Dollar je Feinunze.

Salesforce nach Ausblick unter Druck

Unter den Einzelwerten fallen Salesforce um 3,1 Prozent. Mit seinen Geschäftszahlen zum zweiten Quartal hat der Anbieter von gewerblichen Cloud-Lösungen die Erwartungen des Marktes zwar übertroffen, der Gewinnausblick auf das laufende dritte Quartal blieb aber hinter den Prognosen zurück.

Die Aktien von Ciena legen um gut 6 Prozent zu, nachdem der Anbieter von Telekommunkationstechnik überraschend gute Geschäftszahlen vorgelegt hat.

Die Campbell-Aktie verliert 2,4 Prozent. Der Lebensmittelkonzern hat mit dem Ergebnis die Erwartungen geschlagen, nicht aber mit dem Umsatz. Zudem will Campbell den Bereich Frischeprodukte veräußern und gibt damit diesen Fokus auf.

Die Aktien von Signet Jewelers springen im vorbörslichen Handel um 15,2 Prozent nach oben, nachdem der Schmuckeinzelhändler im zweiten Geschäftsquartal überraschend gut abgeschnitten und den Ausblick erhöht hat.

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US-Anleihen

Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD

2 Jahre 2,67 0,4 2,67 147,1

5 Jahre 2,77 -0,7 2,78 84,9

7 Jahre 2,83 -0,9 2,84 58,7

10 Jahre 2,87 -1,2 2,88 42,9

30 Jahre 3,02 -0,3 3,02 -4,9

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 7.58 Mi, 17.45 % YTD

EUR/USD 1,1691 -0,15% 1,1687 1,1700 -2,7%

EUR/JPY 130,28 -0,42% 130,50 130,78 -3,7%

EUR/CHF 1,1339 -0,25% 1,1353 1,1384 -3,2%

EUR/GBP 0,8977 -0,11% 0,8980 0,8994 +1,0%

USD/JPY 111,44 -0,27% 111,65 111,79 -1,1%

GBP/USD 1,3023 -0,04% 1,3017 1,3007 -3,6%

Bitcoin

BTC/USD 6.911,19 -2,1% 6.997,31 7.054,38 -49,4%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 69,94 69,51 +0,6% 0,43 +19,1%

Brent/ICE 77,87 77,14 +0,9% 0,73 +21,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.204,81 1.206,60 -0,1% -1,80 -7,5%

Silber (Spot) 14,68 14,76 -0,5% -0,08 -13,3%

Platin (Spot) 794,65 798,50 -0,5% -3,85 -14,5%

Kupfer-Future 2,69 2,71 -0,9% -0,02 -19,6%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/raz/cln

(END) Dow Jones Newswires

August 30, 2018 08:30 ET (12:30 GMT)

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Salesforce 341,75 -1,44% Salesforce
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