05.06.2017 15:17:47

MÄRKTE USA/Verhaltener Start in brisante Börsenwoche

   Von Barbara Kollmeyer

   NEW YORK (Dow Jones)--Zum Start einer ereignisreichen Woche werden die US-Aktienmärkte am Montag auf dem Niveau vom Freitag erwartet. Da waren alle drei großen US-Indizes bereits den zweiten Tag in Folge mit Rekordhochs aus dem Tag gegangen, ungeachtet etwas enttäuschend ausgefallener US-Arbeitsmarktdaten.

   Während die Spannungen einiger arabischer Staaten mit dem Opec-Mitgliedsland Katar und der Terroranschlag in London unterschwellig für Verunsicherung sorgen, dürften potenziell richtungweisende wichtige Termine wie die EZB-Sitzung und die Wahl in Großbritannien - beides am Donnerstag - keine allzugroße Kaufbereitschaft aufkommen lassen. Daneben lauere in der kommenden Woche auch schon die nächste Sitzung der US-Notenbank, von der mehrheitlich der nächste Zinsschritt nach oben erwartet werde, heißt es.

   Marktexperten verweisen zudem darauf, dass ebenfalls am Donnerstag der von US-Präsident Donald Trump geschasste FBI-Chef James Comey vor einem Senatsausschuss auftreten wird. Seine Aussagen könnte die Politik an den Börsen wieder stärker ins Rampenlicht rücken, was jüngst schon einmal die Aktienkurse zumindest für einen Tag stärker belastet hatte. Insbesondere dann könnte es turbulenter zugehen, wenn Comey darlegen sollte, dass Trump Druck auf ihn ausübte, die Untersuchungen zu Verstrickungen zwischen seinem Wahlkampfteam und Russland beizulegen.

   Konjunkturseitig stehen aus den USA zunächst einige Datenveröffentlichung in zweiter Lesung an. Spannender dürfte es nach Handelsbeginn an der Wall Street werden, wenn der ISM-Index für den Dienstleistungssektor im Mai und die Auftragseingänge der Industrie im April anstehen. Für ersteren wird ein Wert von 57,0 nach zuvor 57,5 erwartet.

Ölpreise wieder auf dem Weg nach unten Am Ölmarkt geht es nach einem freundlichen Tagesauftakt in Asien inzwischen mit den Preisen wieder bergab, was auch Aktien aus dem Ölsektor zu spüren bekommen dürften. Brentöl kostet 49,55 Dollar, 0,8 Prozent weniger als am Freitag und auch deutlich weniger als im Tageshoch mit 50,74 Dollar.

   Zunächst trieb die Entwicklung um Katar die Preise etwas nach oben. Saudi-Arabien, Ägypten, Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate haben ihre diplomatischen Beziehungen zu Katar abgebrochen, weil das Emirat angeblich den Terrorismus unterstützt. "Wenn es um Öl geht, dann sorgen jegliche politische Spannungen im Nahen Osten erst einmal für Preisbewegungen", sagt Ölstratege Harry Tchilinguirian von BNP Paribas. Wenn man die neue Situation dann erst einmal begutachtet habe und zu der Erkenntnis komme, dass zunächst keine Folgen für die Angebotsseite zu erwarten seien, dann beruhigten sich die Preise auch wieder.

   "Wenn man sich die Beziehungen der Staaten untereinander anschaut, dann stellt man fest, dass es ganz offensichtlich Spannungen zwischen Saudi-Arabien und Iran gibt und trotzdem sitzen beide Seite an Seite am Opec-Tisch", so der Experte weiter. Dass die Ölpreise inzwischen wieder nachgeben, dafür machen Beobachter die unveränderte Sorge vor einem weltweiten Überangebot verantwortlich und vor einer Ausweitung des Ölangebots aus den USA. Den neuesten Daten von Baker Hughes am späten Freitag war zu entnehmen, dass die Zahl der aktiven Ölförderstellen in den USA erneut gestiegen ist.

Kursexplosion bei Loxo Am Aktienmarkt zeichnet sich vorbörslich eine Kursexplosion bei Loxo Oncolgy ab. Auf Nasdaq.com schnellt die Aktie um fast 40 Prozent nach oben. Für Kursfantasie sorgen Behandlungserfolge mit dem experimentellen Krebspräparat Larotrectinib des Unternehmens gegen verschiedene Krebsarten gleichzeitig.

   Ein Gebot von D.R. Horton für 75 Prozent des Immobilienunternehmens Forestar treibt dessen Kurs um 13 Prozent nach oben auf 16,05 Dollar. D.R. Horton bietet 16,25 Dollar je Aktie, womit Forestar insgesamt mit 680 Millionen Dollar bewertet wird. D.R. Horton werden vorbörslich noch nicht gehandelt.

   Blackstone liegen 0,6 Prozent höher. Die Beteiligungsgesellschaft hat ein Gebot für das finnische Immobilienunternehmen Sponda über 1,76 Milliarden Euro abgegeben, das einer Prämie von gut 20 Prozent je Aktie beinhaltet auf den letzten Kurs.

   Am US-Anleihemarkt tut sich zunächst wenig. Die Zehnjahresrendite steigt leicht von 2,16 auf 2,17 Prozent. Am Freitag vor Bekanntgabe des Arbeitsmarktberichts hatte sie noch bei 2,21 Prozent gelegen, kam dann aber mit einem etwas nachlassenden Momentum bei den Zinserhöhungserwartungen zurück.

   Am Devisenmarkt macht der Dollar einen Teil seiner Verluste, ausgelöst ebenfalls vom Arbeitsmarktbericht, wieder wett. Der Euro kommt von Hochs knapp unter 1,1280 auf 1,1250 Dollar zurück. Am Freitag hatte er noch bei unter 1,1220 gelegen. Aufwärts geht es für das Pfund Sterling. Beobachter erklären das mit neuen Wahlumfragen, die die Partei von Premierministerin Theresa may wieder deutlicher vorne sehen.

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:33 Fr, 17:16 % YTD EUR/USD 1,1250 -0,15% 1,1267 1,1278 +7,0% EUR/JPY 124,33 -0,24% 124,63 124,46 +1,1% EUR/CHF 1,0857 -0,06% 1,0863 1,0868 +1,4% EUR/GBP 0,8712 -0,46% 0,8752 1,1426 +2,2% USD/JPY 110,53 -0,07% 110,61 110,36 -5,4% GBP/USD 1,2911 +0,29% 1,2874 1,2885 +4,6%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 47,38 47,66 -0,6% -0,28 -16,5% Brent/ICE 49,53 49,95 -0,8% -0,42 -15,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.282,52 1.279,10 +0,3% +3,43 +11,4% Silber (Spot) 17,59 17,56 +0,1% +0,03 +10,4% Platin (Spot) 954,80 954,55 +0,0% +0,25 +5,7% Kupfer-Future 2,55 2,57 -0,8% -0,02 +1,4% Mitarbeit: Steffen Gosenheimer

   Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   June 05, 2017 08:47 ET (12:47 GMT)

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