02.04.2020 15:09:48

MÄRKTE USA/US-Erstanträge verzeichnen erneut dramatischen Anstieg

NEW YORK (Dow Jones)--Erneute Hiobsbotschaften vom US-Arbeitsmarkt dürften am Donnerstag für einen verhaltenen Handelsstart an der Wall Street sorgen. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA sind auf eine Rekordmarke von 6,648 Millionen in die Höhe geschossen und lagen damit rund doppelt so hoch wie die prognostizierten 3,1 Millionen. Bereits in der Vorwoche war ein Anstieg in ähnlichem Umfang verzeichnet worden.

Die Blicke sind nun auf den offiziellen US-Arbeitsmarktbericht für März am Freitag gerichtet. Jedoch reicht der Berichtszeitraum für diesen nur bis zum 12. März, berücksichtigt also noch nicht die jüngsten Tendenzen am US-Arbeitsmarkt. Die Aussagekraft dürfte daher eher begrenzt sein und erst im April-Bericht vollständig widergespiegelt werden.

Der Future auf den S&P-500 gewinnt aktuell 0,4 Prozent, nachdem er vor der Veröffentlichung der Daten noch deutlicher im Plus gelegen hatte.

Für etwas Entspannung sorgt der deutliche Anstieg der Ölpreise, da sich nach Aussage von US-Präsident Donald Trump eine Lösung im Preiskampf zwischen Saudi-Arabien und Russland abzeichnen könnte. Trump hatte zuvor mit beiden Seiten gesprochen. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI steigt um 9,9 Prozent auf 22,32 Dollar, für Brent geht es um 8,6 Prozent auf 26,86 Dollar nach oben.

Daneben hat die US-Notenbank die Kapitalvorgaben für die Banken vor dem Hintergrund der Entwicklungen in der Coronavirus-Pandemie vorübergehend gelockert. Damit soll sichergestellt werden, dass die Banken während des Abschwungs weiter Kredite an Verbraucher und Unternehmen vergeben.

Virusausbreitung in den USA geht fast ungebremst weiter

Dagegen breitet sich das Coronavirus in den USA anscheinend mit einem immer höheren Tempo aus. Die Zahl der Todesopfer hat inzwischen die Marke von 5.000 überschritten, wie die Johns-Hopkins-Universität bekannt gab. Besonders betroffen sind weiterhin der Bundesstaat New York und die gleichnamige Millionenstadt.

US-Präsident Trump hatte die Nation am Vortag auf zwei schwere Wochen mit weiter steigenden Opferzahlen eingeschworen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO geht zudem davon aus, dass in den kommenden Tagen die Marke von weltweit einer Million Infizierten überschritten wird. "Global verschlimmert sich die Situation rund um das Coronavirus weiter", so Konjunktur-Analyst Colin Low von FSMOne.com.

Gold legt nach Arbeitsmarktdaten zu

Mit den schwachen Arbeitsmarktdaten legt der Goldpreis deutlich und schafft den Sprung ins Plus. Die Daten verstärken die Sorge, vor massiven negativen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf die US-Wirtschaft, so ein Beobachter. Der Preis für die Feinunze legt um 0,9 Prozent auf 1.605 Dollar zu.

Die US-Anleihen geben dagegen einen kleinen Teil ihrer jüngsten Gewinne wieder ab. Für die Rendite der zehnjährigen Papiere geht es um 0,5 Basispunkte auf 0,58 Prozent nach oben.

Der Dollar reagiert mit leichten Aufschlägen auf die schwachen US-Erstanträge und profitiert damit von seinem Status als "sicherer Hafen". Der Euro fällt auf aktuell 1,0896 Dollar, nach 1,0910 Dollar vor der Bekanntgabe der Daten.

Paccar mit Plus trotz negativer Nachrichten

Nachrichten zu Einzelwerten dürften erneut in den Hintergrund treten. Mit einem Kursaufschlag von 1,8 Prozent zeigen sich die Aktien von Paccar, obwohl der Nutzfahrzeughersteller die Werksschließungen bis zum 20. April ausdehnen will. Das Unternehmen warnte darüber hinaus, die Finanzkennziffern für 2020 würden nachfragebedingt durch eine niedrigere Produktion beeinflusst werden.

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US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 0,22 1,6 0,21 -98,1

5 Jahre 0,35 0,0 0,35 -157,9

7 Jahre 0,49 -0,0 0,49 -176,0

10 Jahre 0,58 0,5 0,58 -186,0

30 Jahre 1,23 0,6 1,22 -183,9

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:24 Mi, 17:10 % YTD

EUR/USD 1,0896 -0,48% 1,0956 1,0929 -2,9%

EUR/JPY 116,71 -0,50% 117,47 117,20 -4,3%

EUR/CHF 1,0550 -0,26% 1,0591 1,0581 -2,8%

EUR/GBP 0,8775 -0,70% 0,8822 0,8812 +3,7%

USD/JPY 107,13 -0,00% 107,19 107,25 -1,5%

GBP/USD 1,2413 +0,20% 1,2421 1,2407 -6,3%

USD/CNH (Offshore) 7,1134 -0,14% 7,1137 7,1074 +2,1%

Bitcoin

BTC/USD 6.679,26 +4,89% 6.604,51 6.257,26 -7,4%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 22,32 20,31 +9,9% 2,01 -62,8%

Brent/ICE 26,86 24,74 +8,6% 2,12 -58,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.605,09 1.591,25 +0,9% +13,84 +5,8%

Silber (Spot) 14,40 14,05 +2,5% +0,35 -19,3%

Platin (Spot) 732,35 723,25 +1,3% +9,10 -24,1%

Kupfer-Future 2,19 2,19 -0,1% -0,00 -21,9%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros/thl

(END) Dow Jones Newswires

April 02, 2020 09:10 ET (13:10 GMT)

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