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23.04.2013 22:42:30

MÄRKTE USA/Unternehmensbilanzen heben die Stimmung an Wall Street

   Von Claudia Nehrbaß

   An den US-Aktienmärkten herrschte am Dienstag gute Stimmung, nachdem einige bedeutende Unternehmen überzeugende Geschäftszahlen vorgelegt hatten. Mit Erleichterung reagierten die Anleger auch auf sinkende Zinsen in der Eurozone. Neue Daten vom US-Immobilienmarkt lagen zwar leicht unter den Erwartungen, waren aber nicht schlecht genug, um die Investoren zu beunruhigen.

   Ein falscher "Tweet" brachte vorübergehend Unruhe in die Märkte. Der Dow-Jones-Index gab kurz nach 19.00 Uhr MESZ schlagartig all seine Gewinne ab und stürzte bis auf 14.554 Punkte ab, doch erholte er sich rasch. Hacker hatten über den Twitter-Account der Nachrichtenagentur Associated Press (AP) verbreitet, im Weißen Haus sei es zu zwei Explosionen gekommen und Präsident Obama sei verletzt. AP stellte den Sachverhalt umgehend auf ihrer Homepage richtig, und auch das Weiße Haus teilte mit, es habe keine Explosionen gegeben.

   Der Dow-Jones-Index ging um 1,1 Prozent höher bei 14.719 Punkten aus dem Handel. Der S&P-500 legte um 1,0 Prozent zu. Der Nasdaq-Composite gewann 1,1 Prozent. Umgesetzt wurden 0,68 (Montag: 0,62) Milliarden Aktien. Dabei wurden 2.454 Kursgewinner und 616 -verlierer gesehen. Unverändert schlossen 90 Titel.

   In den USA wurden im März nicht ganz so viele neue Eigenheime verkauft wie von Ökonomen prognostiziert. Dafür legten die Häuserpreise nach Angaben des Branchenverbands FHFA im Februar etwas stärker zu als erwartet. Unterm Strich zeigen die Daten, dass sich der US-Immobilienmarkt erholt.

   Nicht ganz so rosig sieht es in der Eurozone aus. Dort hatte vor allem der deutsche Einkaufsmanagerindex enttäuscht. Doch selbst diesen schwachen Daten konnten die Anleger an den Aktienmärkten etwas Positives abgewinnen, weckten sie doch die Hoffnung, dass die Europäische Zentralbank bei ihrer nächsten Sitzung am 2. Mai die Zinsen senken wird.

   US-Staatsanleihen hielten sich trotz der sehr festen Aktienmärkte recht gut. Dass es nicht zu einem Massenexodus aus dem Anleihemarkt kommt, lag an China. Dort war der von der Bank HSBC ermittelte Einkaufsmanagerindex schwächer ausgefallen als erwartet, was Zweifel am Gesundheitszustand der chinesischen Wirtschaft weckte. Die Auktion zweijähriger Notes im Volumen von 35 Milliarden Dollar erfreute sich lebhafter Nachfrage. Die Rendite war mit 0,233 Prozent die niedrigste für diese Laufzeit seit Juli vergangenen Jahres. Zehnjährige Treasurys rentierten im späten US-Handel um einen Basispunkt höher bei 1,70 Prozent.

   Die chinesischen Konjunkturdaten bremsten indessen den Ölpreis, schließlich ist die Volksrepublik nach den USA der weltweit zweitgrößte Ölverbraucher. Das Barrel Leichtöl der Sorte WTI verbilligte sich um 0,01 Dollar auf 89,18 Dollar. Die europäische Referenzsorte Brent gab um 0,08 Dollar auf 100,31 Dollar nach.

   Der Goldpreis kam in Reaktion auf die starken Aktienmärkte und die schwachen chinesischen Konjunkturdaten zurück, hielt sich aber noch über der Marke von 1.400 Dollar. China spielt eine wichtige Rolle bei physischen Goldkäufen. Die Feinunze gab um 0,9 Prozent auf 1.408,80 Dollar nach.

   Am Devisenmarkt lastete die Erwartung sinkender Zinsen in der Eurozone auf der Gemeinschaftswährung. Der Euro pendelte im späten US-Handel um die Marke von 1,30 Dollar.

   An der Wall Street waren die Aktien des Versicherers Travelers und des Chemiekonzerns DuPont gesucht. DuPont hat den Gewinn im ersten Quartal mehr als verdoppelt, während Travelers ein Rekordergebnis auswies. Der Travelers-Kurs stieg um 2,1 Prozent, die DuPont-Aktie legte um 4,1 Prozent zu.

   Aktien der Bank of America profitierten von einer Kaufempfehlung von Morgan Stanley und gewannen 3,0 Prozent.

   An der Technologiebörse Nasdaq preschte die Netflix-Aktie um 24,4 Prozent vor, nachdem die Quartalszahlen des Unternehmens positiv überrascht hatten. Lexmarkt verbesserten sich um 8,1 Prozent, nachdem der Druckerhersteller die eigenen Ertragsziele im Quartal übertroffen hatte. Auch der Ausblick las sich nicht so düster wie befürchtet.

   Texas Instruments gewannen nach Vorlage von Geschäftszahlen 2,6 Prozent. Optimistische Erwartungen trieben den Kurs von Apple um 1,9 Prozent nach oben. Das Unternehmen veröffentlicht am Dienstag nach Börsenschluss die Zahlen zu seinem zweiten Geschäftsquartal.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 14.719,46 1,05 152,29 S&P-500 1.578,78 1,04 16,28 Nasdaq-Comp. 3.269,33 1,11 35,78 Nasdaq-100 2.835,37 0,90 25,30

DEVISEN zuletzt '+/- % Di, 8.39 Uhr Mo, 17.39 Uhr EUR/USD 1,2999 -0,34% 1,3044 1,3051 EUR/JPY 129,2921 0,42% 128,7468 129,5608 EUR/CHF 1,2285 0,73% 1,2197 1,2200 USD/JPY 99,4590 0,77% 98,7010 99,3140 GBP/USD 1,5243 -0,12% 1,5261 1,5260 === Kontakt zum Autor: claudia.nehrbass@dowjones.com

   DJG/DJN/cln

   (END) Dow Jones Newswires

   April 23, 2013 16:11 ET (20:11 GMT)

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