03.10.2016 17:34:48
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MÄRKTE USA/Unsicherheit um Deutsche Bank und Brexit drücken US-Aktien
NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Aktienmärkte eröffnen das vierte Quartal am Montag mit Abgaben. Unsicherheitsfaktoren bleiben die Vorgänge um die Deutsche Bank, nachdem Schlagzeilen über diese die Wall Street zum Wochenschluss noch befeuert hatten. "US-Aktien hatten am Freitag mit Nachrichten um die Deutsche Bank zugelegt, aber wegen des Feiertages in Deutschland ist dort heute nicht mit wichtigen Neuigkeiten zu rechnen (...)", sagt Marktanalyst Colin Cieszynski von CMC Markets. Im frühen Geschäft verliert der Dow-Jones-Index 0,3 Prozent auf 18.262 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite büßen 0,2 bzw. 0,1 Prozent ein.
Brexit-Pläne bremsen Etwas belastet wird der Markt von den jüngsten "Brexit"-Plänen. Die britische Ministerpräsidentin Theresa May hat am Wochenende einen Zeitplan für den EU-Austritt Großbritanniens vorgelegt. Das formale Austrittsgesuch soll bis Ende März 2017 ausgelöst werden. May unterstrich dabei, dass die Kontrolle der Einwanderung Priorität habe vor Zugeständnissen für einen Zugang zum EU-Binnenmarkt. "Wir erhalten etwas mehr Klarheit über die Art des 'Brexits'. Ein harter 'Brexit' mit beschränktem Zugang zum EU-Binnenmarkt wird immer wahrscheinlicher", sagt Devisenanalyst Vasileios Gkionakis von Unicredit. Dies dürfte spürbare wirtschaftliche Effekte nach sich ziehen.
US-Daten mit Licht und Schatten Uneinheitliche Signale sendet indes die US-Konjunktur aus. Die Industrie ist im September zum Wachstum zurückgekehrt. Der ISM-Index der Einkaufsmanager im verarbeitenden Gewerbe springt etwas deutlicher über die Wachstumsschwelle als erwartet. Dagegen fällt der vom IHS Markit Institut veröffentlichte Einkaufsmanagerindex in zweiter Lesung etwas zurück und zwar auf den niedrigsten Wert seit Juni. Allerdings signalisiert auch dieser Index weiterhin Wachstum. Für die Zinsdebatte in den USA liefern die Daten nur wenig Impulse, zumal der Markt auf die Arbeitsmarktdaten für September wartet, die am Freitag veröffentlicht werden. Den Konjunkturdaten kommt deshalb besondere Aufmerksamkeit zu, weil die US-Notenbank zuletzt nochmals von einer Zinserhöhung abgesehen und eine mögliche Erhöhung weiter datenabhängig gemacht hatte.
Am Devisenmarkt gerät der britische Pfund mit dem vorgestellten Fahrplan der Regierung zum EU-Austritt deutlich unter Druck. Zum Euro wertet Sterling auf ein Dreijahrestief ab, der Dollar steigt auf ein Mehrwochenhoch von 0,7801 Pfund nach Wechselkursen um 0,7704 zum Wochenschluss. Aktuell geht der Greenback bei 0,7795 Pfund um. Der Euro gibt mit den überzeugenden ISM-Daten ganz leicht nach auf 1,1211 Dollar.
Nach ihrem Aufwärtsschub am Freitag kommen die Ölpreise leicht zurück. Das Barrel Brent kostet aber weiter über 50 Dollar. US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich um 0,2 Prozent auf 48,17 Dollar. Händler sprechen von vereinzeltem Optimismus, dass die Absprache über ein Einfrieren der Fördermenge beim Opec-Treffen im November auch tatsächlich umgesetzt werden wird. Die Skepsis überwiegt aber weiter. Von den übergeordnet festeren Ölpreisen könnte Erleichterung unter anderem für die Finanzbranche ausgehen, weil viele US-Banken mit Krediten im Ölsektor engagiert sind, wo viele Unternehmen stark mit den niedrigen Ölpreisen zu kämpfen hatten. Der Bankensektor zeigt mit einem Abschlag von 0,1 Prozent relative Stärke.
Quartalsberichtssaison rückt ins Blickfeld Im Fokus steht aber weiter die Deutsche Bank. Deren Verhandlungen mit der US-Justizbehörde im Streit um hypothekenbesicherte Wertpapiere machen offenbar Fortschritte; gleichwohl sind sie mit der Materie vertrauten Personen zufolge aber noch nicht so weit, um sie schon den jeweiligen Entscheidungsträgern vorzulegen. Am Freitag hatte ein Insider gesagt, das Finanzinstitut habe eine deutliche Absenkung der Strafzahlung ausgehandelt, auf rund 5,4 Milliarden Dollar statt der ursprünglich geforderten 14 Milliarden. Die Aktie hatte daraufhin deutlich ins Plus gedreht, worauf die Börsen weltweit mit Erleichterung reagierten. An den Tagen davor hatte die Angst vor einer Ansteckung des Bankensektors mit den Problemen der Deutschen Bank weltweit die Stimmung eingetrübt.
Gerade mit Blick auf die in der kommenden Woche startende US-Quartalsberichtssaison könnten jegliche Neuigkeiten zur Deutschen Bank die Risikofreude der Akteure stärker beeinflussen, sagt Marktstratege Hussein Sayed von FXTM.
Tesla mit bestem Verkaufsquartal Im Autosektor ist der Fokus auf die Bekanntgabe der US-Autoabsatzzahlen für September gerichtet. Die Zahlen trudeln im Tagesverlauf nach und nach ein. General Motors ziehen um 1,3 Prozent an, Ford um 0,5 Prozent. Tesla gewinnen 4,4 Prozent. Der Elektroautohersteller hat das beste Verkaufsquartal seiner Geschichte verbucht mit dem Verkauf von 24.500 Fahrzeugen. Das sind mehr als doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum.
Twitter ziehen um 2,8 Prozent an. Bloomberg hatte berichtet, die Google-Muttergesellschaft Alphabet habe einen Berater angeheuert, mit dessen Hilfe ein mögliches Gebot für den Kurznachrichtendienst geprüft werde. Alphabet fallen um 0,6 Prozent. Für Janus Capital geht es um 12,9 Prozent aufwärts. Janus will mit der britischen Investmentfirma Henderson Group zusammengehen. Die Fusion soll durch einen reinen Aktientausch vollzogen werden. Beide Unternehmen versprechen sich von der Fusion eine verbesserte globale Reichweite. In London zieht der Kurs von Henderson um knapp 14 Prozent an.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 18.258,16 -0,27 -49,99 4,78 S&P-500 2.162,50 -0,27 -5,77 5,80 Nasdaq-Comp. 5.305,60 -0,12 -6,40 5,96 Nasdaq-100 4.869,30 -0,13 -6,40 6,01DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:52 Fr, 17:24 % YTD EUR/USD 1,1217 -0,14% 1,1232 1,1242 +3,3% EUR/JPY 113,9478 +0,13% 113,7965 113,86 -24,7% EUR/CHF 1,0907 -0,08% 1,0916 1,0902 +0,3% EUR/GBP 0,8733 +0,54% 0,8700 1,1577 +18,6% USD/JPY 101,59 +0,28% 101,31 101,28 -13,5% GBP/USD 1,2842 -0,55% 1,2913 1,3015 -12,9%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 48,20 48,24 -0,1% -0,04 +11,2% Brent/ICE 50,26 50,19 +0,1% 0,07 +12,5%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.312,47 1.314,55 -0,2% -2,08 +23,7% Silber (Spot) 19,00 19,16 -0,8% -0,16 +37,5% Platin (Spot) 1.007,80 1.027,43 -1,9% -19,63 +13,1% Kupfer-Future 2,19 2,21 -1,1% -0,02 +1,5% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf/jhe
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October 03, 2016 11:04 ET (15:04 GMT)
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Alphabet Inc (A) Cert Deposito Arg Repr 0.034482 Shs | 3 945,00 | -7,29% | |
Ford Motor Co. | 9,15 | -6,05% | |
General Motors | 45,97 | -0,42% | |
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