01.03.2023 22:23:40

MÄRKTE USA/Uneinheitlich mit anhaltenden Zinssorgen

NEW YORK (Dow Jones)--Anhaltende Zinssorgen haben zur Wochenmitte an der Wall Street für eine uneinheitliche Tendenz gesorgt. Bestimmendes Thema war weiterhin die Zinspolitik der Notenbanken zur Bekämpfung der hohen Inflation. Zuletzt hatten Preisdaten aus Europa und den USA die Sorgen der Investoren vor einem hartnäckig hohen Zinsniveau zu Lasten des Wirtschaftswachstums geschürt. Positive Konjunkturdaten aus China, die darauf hindeuten, dass die dortige Wirtschaft nach Aufhebung der strikten Corona-Maßnahmen Fahrt aufnimmt, stützten kaum.

Auch die Renditen setzten ihren Anstieg fort. Die Rendite zehnjähriger Papiere kletterte im Verlauf erstmals seit November wieder über die Marke von 4,00 Prozent. Hier ging es um 7,1 Basispunkte auf 3,99 Prozent nach oben.

Der Dow-Jones-Index gewann 5 Punkte auf 32.662 Punkte. Der S&P-500 verlor dagegen 0,5 Prozent und der Nasdaq-Composite fiel um 0,7 Prozent. Den 1.333 (Dienstag: 1.454) Kursgewinnern standen 1.702 (1.568) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 131 (142) Titel.

"Der Markt ist immer noch sehr stark von der Inflation und den Zinserwartungen abhängig", sagte Ben Jones, Direktor des Makro-Research bei Invesco. "Wir sehen, dass die Inflation sinkt, aber auf eine holprige Art und Weise, und ich denke, das wird sich fortsetzen. Das spricht für höhere Zinsen."

Der Präsident der Atlanta Fed, Raphael Bostic, rechnet bis weit ins nächste Jahr hinein mit keiner Senkung der Zinsen. Er sieht im Gegenteil die Notwendigkeit, die Zinsen bis auf eine Bandbreite von 5 bis 5,25 Prozent anzuheben, wie er in einem Beitrag schreibt. Neel Kashkari, Präsident der Federal Reserve von Minneapolis, hat noch keine Präferenz für die Höhe des Zinsschritts der US-Notenbank bei der anstehenden Sitzung im März. Er habe noch nicht entschieden, ob er sich für eine Zinserhöhung um 25 oder um 50 Basispunkte einsetzen werde, sagte er bei einer Veranstaltung.

Konjunkturseitig hat sich die Aktivität in der US-Industrie laut einer Umfrage von S&P Global im Februar gegenüber dem Vormonat verstärkt, blieb aber leicht unter der Prognose der Ökonomen. Der vom Institute for Supply Management (ISM) berechnete Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes hat sich im Februar ebenfalls leicht erhöht, blieb aber im vierten Monat in Folge im kontraktiven Bereich. Die Bauausgaben für Januar zeigten entgegen der Erwartung einen leichten Rückgang.

Novavax kräftig im Minus

Novavax knickten um 25,9 Prozent ein, nachdem der Pharmahersteller schwache Zahlen vorgelegt hat. Der Verlust im vierten Quartal war doppelt so hoch wie von Analysten erwartet. Außerdem geht Novavax das Geld aus; das Unternehmen sieht deshalb seinen Fortbestand gefährdet. Aktuell scheine die Finanzierung auf Sicht eines Jahres gesichert.

Der Computer- und Druckerhersteller HP (-2,2%) hat im ersten Quartal einen kräftigen Rückgang beim Umsatz verzeichnet, da sich die Ausgaben der Verbraucher und Unternehmen verlangsamten, was die andauernde Inflation und die Befürchtungen einer Rezession widerspiegelt. Der Ausblick für das zweite Quartal bewegte sich im Rahmen der Erwartungen.

Rivian büßten 18,3 Prozent ein. Die Produktionsprobleme reißen nicht ab. Der Elektroautobauer kündigte aus Sicherheitsgründen den Rückruf von 12.716 Fahrzeugen an, um einen fehlerhaften Sensor im Beifahrersitz zu tauschen. Zudem hat das Unternehmen mit Umsatz und Ausblick die Erwartungen verfehlt.

Die Aktie von Reata Pharmaceuticals machte einen Sprung um 198,9 Prozent auf 93,17 Dollar, nachdem das Unternehmen bekannt gegeben hat, dass die US-Gesundheitsbehörde FDA das Medikament Skyclarys zur Behandlung der Friedreich-Ataxie, einer extrem seltenen neuromuskulären Erkrankung, zugelassen hat.

Dollar gibt deutlich nach

Am Devisenmarkt gab der Dollar nach. Der Dollar-Index fiel um 0,4 Prozent. Der Euro legte um 0,8 Prozent auf 1,0666 Dollar zu. Die Gemeinschaftswährung profitierte von Spekulationen über eine härtere Gangart der EZB im Zinserhöhungszyklus, nachdem die jüngsten Preisdaten eine beharrlich hohe und höher als erwartete Inflation zeigten.

Die Ölpreise legten zu. Die Preise für Brent und WTI gewannen bis zu 1,2 Prozent. Der Markt setze auf eine Erholung der US-Kraftstoffnachfrage, hieß es. Die Energy Information Administration (EIA) teilte mit, dass die implizite Nachfrage nach Benzin und Diesel in der vergangenen Woche gegenüber der Vorwoche gestiegen ist. Dazu schürten die Konjunkturdaten aus China die Hoffnung auf eine höhere Nachfrage.

Der Goldpreis notierte fester, gestützt vom schwächeren Dollar. Der Preis für die Feinunze kletterte um 0,6 Prozent auf 1.837 Dollar. Teilnehmer sprechen auch von einer leichten Erholung, nachdem im Februar der größte Monatsverlust seit Juni 2021 verzeichnet worden war.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 32.661,84 +0,0% 5,14 -1,5%

S&P-500 3.951,39 -0,5% -18,76 +2,9%

Nasdaq-Comp. 11.379,48 -0,7% -76,06 +8,7%

Nasdaq-100 11.938,57 -0,9% -103,55 +9,1%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,89 +7,5 4,82 47,1

5 Jahre 4,26 +7,8 4,19 26,5

7 Jahre 4,17 +9,4 4,08 20,4

10 Jahre 3,99 +7,1 3,92 11,4

30 Jahre 3,96 +3,8 3,92 -1,4

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:33 Uhr Di, 17:32 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0666 +0,8% 1,0616 1,0613 -0,4%

EUR/JPY 145,24 +0,8% 144,76 144,43 +3,5%

EUR/CHF 1,0024 +0,6% 0,9977 0,9936 +1,3%

EUR/GBP 0,8874 +0,9% 0,8807 0,8758 +0,3%

USD/JPY 136,19 -0,0% 136,36 136,10 +3,9%

GBP/USD 1,2018 -0,1% 1,2057 1,2116 -0,6%

USD/CNH (Offshore) 6,8773 -1,1% 6,9096 6,9496 -0,7%

Bitcoin

BTC/USD 23.382,52 +0,9% 23.712,99 23.484,13 +40,9%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 77,74 77,05 +0,9% +0,69 -3,5%

Brent/ICE 84,41 83,45 +1,2% +0,96 -1,1%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 48,35 46,67 +3,6% +1,69 -38,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.837,72 1.826,83 +0,6% +10,89 +0,8%

Silber (Spot) 21,00 20,90 +0,5% +0,10 -12,4%

Platin (Spot) 960,08 955,50 +0,5% +4,58 -10,1%

Kupfer-Future 4,18 4,10 +2,0% +0,08 +9,7%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros

(END) Dow Jones Newswires

March 01, 2023 16:24 ET (21:24 GMT)

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