04.03.2022 15:44:41

MÄRKTE USA/Ukraine-Krieg überlagert alles - Jobdaten stark

NEW YORK (Dow Jones)--Mit Abgaben ist die Wall Street in den Freitag gestartet. Die Märkte stehen weiter im Bann des Kriegs in der Ukraine. Vorübergehend waren die Futures noch stärker abwärts gestürzt mit Berichten, wonach russischer Beschuss einen Brand in Europas größtem Kernkraftwerk ausgelöst hatte, was die Befürchtung einer noch nie dagewesenen nuklearen Katastrophe weckte. Die ukrainischen Behörden erklärten indes später, das Feuer in einem Schulungsgebäude der Anlage sei gelöscht worden.

Der Dow-Jones-Index verliert kurz nach Handelsstart 1,2 Prozent auf 33.402 Punkte, der S&P-500 fällt um 0,9 Prozent und der Nasdaq-Composite um 0,5 Prozent.

Unmittelbar nach Bekanntwerden des Brandes im Kernkraftwerk am späten Donnerstag waren die Dow-Futures um rund 500 Punkte abwärts gesaust. In einer Reihe von Tweets bezeichnete US-Energieministerin Jennifer Graholm die russischen Militäroperationen in dem Kraftwerk als "rücksichtslos", erklärte jedoch: "Wir haben keine erhöhten Strahlungswerte in der Nähe der Anlage festgestellt." Von ukrainischer Seite wurde versichert, dass die Reaktoren abgeschaltet wurden.

Sanktionen im Blick

Die Nachricht von den Schäden an der Anlage hat die ohnehin schon fragile Stimmung weiter aufgewühlt. Die Marktteilnehmer versuchen abzuschätzen, inwieweit der Konflikt und die strengen westlichen Sanktionen gegen Russland das weltweite Wirtschaftswachstum beeinträchtigen und die Inflation durch die Unterbrechung der Rohstoffversorgung weiter anheizen werden.

Der sich verschärfende Krieg in der Ukraine veranlasst die Anleger, ihre Risikopositionen vor dem Wochenende zu reduzieren, wie Kenny Wen sagt, Vermögensverwaltungsstratege bei Everbright Securities International. Er fügt hinzu: "Wenn die Ölpreise deutlich steigen, wie in den 1970er Jahren, könnte die Weltwirtschaft in eine Rezession geraten, was die Unternehmensgewinne beeinträchtigen würde. Dann werden die Auswirkungen lang anhaltend sein."

Öl, Dollar, Gold und Anleihen teurer

Aktuell rückt denn auch der Ölpreis weiter vor, WTI steigert sich um nahezu 5 Prozent. Auch der Euro steht ganz im Zeichen des Kriegs in der Ukraine und fällt im Tief unter 1,09 Dollar und damit den niedrigsten Stand seit über 20 Monaten. Marktteilnehmer begründen die ausgeprägte Euroschwäche mit den mutmaßlichen konjunkturellen Auswirkungen des Kriegs auf die Wirtschaft der Eurozone wie auch insbesondere auf die Inflation. Laut Unicredit dürfte dies auch die Politik der EZB tangieren vor deren Ratssitzung in der nächsten Woche.

Derweil flüchten die Anleger in den sicheren Hafen Gold, das trotz des festes Greenbacks rund 18 Dollar je Unze zulegt. Auch Anleihen sind gesucht, die Zehnjahresrendite sinkt um 10 Basispunkte auf 1,74 Prozent.

Angesichts des Kriegs geraten die ansonsten im Zentrum der Aufmerksamkeit stehenden US-Arbeitsmarktdaten in den Hintergrund. Sie sind im Februar deutlich besser ausgefallen als erwartet. Mit den Daten rückte der Dollar noch etwas weiter vor.

Bei den Einzelwerten verteuern sich Sweetgreen um 16 Prozent, nachdem die Salatrestaurantkette bei Zahlen und Ausblick die Erwartungen übertroffen hat.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 33.401,56 -1,2% -393,10 -8,1%

S&P-500 4.324,16 -0,9% -39,33 -9,3%

Nasdaq-Comp. 13.465,94 -0,5% -72,00 -13,9%

Nasdaq-100 13.968,86 -0,5% -66,35 -14,4%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 1,48 -6,0 1,54 74,6

5 Jahre 1,64 -9,5 1,73 37,9

7 Jahre 1,71 -9,9 1,81 26,7

10 Jahre 1,74 -10,1 1,84 23,2

30 Jahre 2,14 -9,2 2,23 23,6

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:37 Uhr Do, 17:30 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0911 -1,4% 1,1009 1,1049 -4,0%

EUR/JPY 125,88 -1,5% 127,36 127,74 -3,8%

EUR/CHF 1,0040 -1,1% 1,0132 1,0167 -3,2%

EUR/GBP 0,8253 -0,5% 0,8262 0,8281 -1,8%

USD/JPY 115,34 -0,1% 115,50 115,62 +0,2%

GBP/USD 1,3223 -0,9% 1,3341 1,3341 -2,3%

USD/CNH (Offshore) 6,3247 +0,0% 6,3231 6,3233 -0,5%

Bitcoin

BTC/USD 41.258,13 -3,0% 41.381,00 42.670,51 -10,8%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 112,76 107,67 +4,7% 5,09 +51,5%

Brent/ICE 114,12 110,46 +3,3% 3,66 +48,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.954,06 1.935,91 +0,9% +18,15 +6,8%

Silber (Spot) 25,44 25,16 +1,1% +0,28 +9,1%

Platin (Spot) 1.100,72 1.083,20 +1,6% +17,52 +13,4%

Kupfer-Future 4,81 4,77 +0,8% +0,04 +7,8%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/raz/cln

(END) Dow Jones Newswires

March 04, 2022 09:45 ET (14:45 GMT)

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