05.06.2020 15:13:42
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MÄRKTE USA/Überraschung am Arbeitsmarkt treibt Aktien und Dollar
NEW YORK (Dow Jones)--Kräftige Gewinne zeichnen sich zum Start am US-Aktienmarkt am Freitag ab. Der Future auf den Dow-Jones-Index wird knapp 2 Prozent höher gestellt, der auf den S&P-500 immerhin 1,2 Prozent. Auslöser sind die mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktdaten für Mai. Sie sind viel besser ausgefallen als erwartet und deuten darauf hin, dass sich die Wirtschaft viel schneller erholt als gedacht. Nach am Mittwoch bereits veröffentlichten und schon stark positiv überraschenden Daten des privaten Arbeitsmarkt-Dienstleister ADP kommt dies gleichwohl nicht gänzlich überraschend.
Am Devisenmarkt bescheren die guten Daten dem Dollar Auftrieb, der Dollar-Index liegt 0,2 Prozent im Plus und der Euro fällt vom Tageshoch über 1,1380, zugleich dem höchsten Stand seit drei Monaten, weiter zurück auf 1,1288. Am US-Anleihemarkt fallen passend zu den guten Daten die Kurse, die Renditen ziehen also an. Die Zehnjahresrendite um 9 Basispunkte auf 0,92 Prozent. Das ist der höchste Stand seit Mitte März.
Ganz anders als erwartet ist die Zahl der Beschäftigten im Mai um 2,5 Millionen gestiegen. Volkswirte hatten dagegen einen Rückgang um 8,3 Millionen geschätzt. Mit 13,3 Prozent ist die Arbeitslosenquote damit zugleich klar unter der Prognose von 19,5 Prozent ausgefallen.
Damit könnten sich die Kursgewinne nochmals beschleunigen, nachdem es zuletzt bereits meist nach oben gegangen war angesichts der Hoffnung auf eine schnelle, sogenannte V-förmige Erholung der Wirtschaft vor dem Hintergrund der weltweit zu beobachtenden massiven Lockerungen und Konjunkturstimuli.
Einem Bloomberg-Bericht zufolge könnte zudem ein weiteres Finanzpaket vom US-Kongress kommen. Die Trump-Administration erwäge demnach, 1 Billion Dollar an weiterem Geld für Konjunkturstimuli, insbesondere für Infrastruktur, zu mobilisieren. Bislang pumpte die US-Regierung bereits 3 Billionen in die Wirtschaft, um damit die Folgen der Corona-Pandemie einzudämmen.
Slack-Aktie unter Druck erwartet
Bei den Einzelwerten mit neuen Unternehmensnachrichten zeichnen sich Gewinne bei Gap ab, die in der Vorbörse um rund 3 Prozent zulegen, nachdem sie vor den Arbeitsmarktdaten noch deutlich im Minus lagen. Der Einzelhändler verfehlte mit seinem Geschäftsausweis zum ersten Quartal die Markterwartungen und verbuchte Verluste. Insbesondere die Umsatzentwicklung war geprägt von Ladenschließungen im Zuge der Corona-Krise.
Der Polstermöbelhersteller La-Z-Boy will 10 Prozent der Belegschaft abbauen. Das Unternehmen rechnet dadurch mit Belastungen vor Steuern von 5 bis 7 Millionen Dollar. Der Aktienkurs steigt um 1 Prozent.
Um knapp 14 Prozent abwärts geht es auf Nasdaq.com dagegen für Slack Technologies. Der Anbieter digitaler Kommunikationstechnik, der vom starken Homeoffice-Trend profitiert, hat zwar besser als vorausgesagte Geschäftszahlen zum ersten Quartal abgeliefert, unter anderem ein Umsatzplus von 50 Prozent. Slack enttäuschte aber mit den sogenannten "Calculated Billings". Die Kennziffer berücksichtigt nicht nur den Umsatz, sondern auch zeitlich verschobene Umsätze. Diese stiegen nur um 38 Prozent. Die weiteren Prognosen von Slack fielen eher positiver aus als bislang von Analysten geschätzt. Seit Jahresbeginn hat die Aktie bereits fast 70 Prozent zugelegt, so dass auch Gewinnmitnahmen bei guten Nachrichten den Kurs belasten dürften.
Ölpreise weiter auf dem Weg nach oben
Die Ölpreise steigen deutlich um bis zu 5 Prozent. Sie profitieren neben den guten Arbeitsmarktdaten insbesondere davon, dass die Opec und ihre Verbündeten planen, die Drosselung der rekordhohen Ölförderung bis Juli zu verlängern. Das sogenannte Opec-Plus-Bündnis soll die Fördermengenkürzungen bei einem für Samstag anberaumten virtuellen Treffen um einen Monat verlängern, sagten Opec-Delegierte. Die neue Vereinbarung folge auf eine Zusage des Irak, die Förderdisziplin zu verbessern, hieß es.
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US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 0,22 2,4 0,20 -97,8
5 Jahre 0,48 7,1 0,41 -144,5
7 Jahre 0,72 8,0 0,64 -152,7
10 Jahre 0,92 9,1 0,83 -152,8
30 Jahre 1,70 7,2 1,63 -136,3
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.07 Uhr Mi, 17:22 % YTD
EUR/USD 1,1288 -0,43% 1,1367 1,1226 +0,7%
EUR/JPY 123,74 +0,04% 124,21 122,3066 +1,5%
EUR/CHF 1,0883 +0,51% 1,0857 1,08 +0,3%
EUR/GBP 0,8920 -0,93% 0,8985 0,8911 +5,4%
USD/JPY 109,63 +0,47% 109,26 108,9285 +0,8%
GBP/USD 1,2654 +0,51% 1,2647 1,26 -4,5%
USD/CNH (Offshore) 7,0842 -0,31% 7,0859 7,1178 +1,7%
Bitcoin
BTC/USD 9.676,26 -0,98% 9.769,26 9575,2550 +34,2%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 39,19 37,41 +4,8% 1,78 -33,4%
Brent/ICE 41,94 39,99 +4,9% 1,95 -33,4%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.687,56 1.712,00 -1,4% -24,44 +11,2%
Silber (Spot) 17,38 17,80 -2,4% -0,42 -2,6%
Platin (Spot) 824,70 840,40 -1,9% -15,70 -14,5%
Kupfer-Future 2,55 2,49 +2,4% +0,06 -9,4%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/gos/err
(END) Dow Jones Newswires
June 05, 2020 09:14 ET (13:14 GMT)
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