10.11.2016 15:12:46
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MÄRKTE USA/Trump-Rally dürfte fortdauern
NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen dürften am Donnerstag an die starke Kursentwicklung vom Mittwoch anknüpfen. Der Future auf den S&P-500 zeigt sich vorbörslich 0,5 Prozent höher.
Nach dem ersten Schrecken über die Wahl Donald Trumps zum neuen US-Präsidenten hatte sich am Vortag rasch die Hoffnung durchgesetzt, dass die von Trump angekündigten Infrastrukturprojekte vielen Zweigen der US-Wirtschaft, etwa der Baubranche, zu neuer Blüte verhelfen könnten.
Andere Sektoren profitierten davon, dass bestimmte politische Pläne der unterlegenen Präsidentschaftskandidatin Hillary Clintons nun voraussichtlich nicht verwirklicht werden. Das betraf vor allem die Pharmabranche, die sich im Fall eines Wahlsiegs Clintons auf Preissenkungen hätte einstellen müssen.
Das in den Augen der Märkte größte Risiko des Jahres sei rasch abgehakt worden, kommentiert Analyst Joshua Mahony von IG die Reaktion auf die Wahl. Der Schlitten für die traditionelle Weihnachtsrally an den Börsen stehe quasi schon bereit, fügt er hinzu. Nun richteten sich die Blicke der Anleger wieder auf die US-Notenbank, die im Dezember die Zinsen erhöhen dürfte.
Der Ausverkauf an den Börsen in den Tagen vor der Wahl hatte Zweifel an einer Zinserhöhung der Federal Reserve schon im kommenden Monat geweckt, die vom Wahlergebnis jedoch nur kurz zusätzliche Nahrung erhalten hatten. Der rasche Stimmungsumschwung an den Aktienmärkten zerstreute Erwartungen, dass die Fed sich vielleicht doch länger Zeit lassen werde.
Zinsspekulationen treiben Dollar und Anleiherenditen An Konjunkturdaten wurden am Mittwoch nur die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe aus der Vorwoche veröffentlicht. Sie gingen im Wochenvergleich überraschend deutlich um 11.000 zurück. Volkswirte hatten einen Rückgang um nur 5.000 Anträge erwartet. An den Märkten setzen die Daten jedoch keine Akzente.
Die Aussicht auf steigende US-Zinsen treibt unterdessen den Dollar weiter nach oben. Der Euro fällt im Gegenzug unter 1,09 Dollar.
Am Anleihemarkt steigt die Rendite zehnjähriger Schuldtitel um 3 Basispunkte auf 2,10 Prozent. Die Zehnjahresrendite war am Mittwoch erstmals seit Januar wieder über 2 Prozent gestiegen. Ursächlich waren neben Zinsspekulationen, dass Trumps geplante Infrastrukturinvestitionen eine höhere Staatsverschuldung und damit umfangreichere Anleiheemissionen nötig machen werden.
Das große Angebot neuer Papiere dürfte die Kurse der schon im Umlauf befindlichen Anleihen drücken, hieß es. Im Fall von Zinserhöhungen wären die neuen Anleihen auch mit höheren Kupons ausgestattet und damit attraktiver als die "alten" Titel.
Der Goldpreis, normalerweise Verlierer von Zinserhöhungsspekulationen, hält sich dagegen recht gut. Er zeigt sich kaum verändert zum Vortag. Nach Meinung von Beobachtern wird Gold vorerst von der Unsicherheit um Trumps Politik profitieren. Auf längere Sicht werde das zinslos gehaltene Edelmetall aber unter der Erwartung steigender Zinsen leiden.
Die Ölpreise kommen nach dem Anstieg vom Mittwoch wieder etwas zurück. Das Barrel der US-Sorte WTI ermäßigt sich um 1,1 Prozent auf 44,79 Dollar. Neben dem starken Dollar, der Öl für Käufer außerhalb des Dollarraums verteuert, lastet das Überangebot auf den Preisen.
Die jüngsten Prognosen der Internationalen Energieagentur (IEA) und der Opec heben einander auf, wie die Analysten von Bernstein sagen. Während die IEA mit abnehmenden OECD-Ölvorräten rechnet, hat die Opec ihre Prognosen für das Ölangebot erhöht. Die Akteure warten nun gespannt auf die Opec-Konferenz am 30. November, auf der die Teilnehmer über Förderquoten diskutieren wollen.
Wenn sich die Opec-Staaten einigen könnten, dürfte das den Ölpreis zunächst auf dem aktuellen Niveau stabilisieren und die Voraussetzung für nachhaltig steigende Preise im kommenden Jahr schaffen, meint Bernstein.
COO-Abgang belastet Twitter - Shake Shack und Taser gesucht Unter den Einzelwerten könnten Twitter unter dem überraschenden Abgang des COO Adam Bain leiden, den das Unternehmen am Mittwoch nach Börsenschluss angekündigt hatte. Vorbörslich wird die Aktie 2,4 Prozent niedriger gestellt.
Nach der Vorlage eines überzeugenden Zahlenausweises verteuern sich Shake Shack um 9,5 Prozent. Auch Taser, Hersteller der gleichnamigen Elektroschockpistole, hat im Quartal gut abgeschnitten und den Gewinn mehr als verdoppelt. Die Aktie rückt um fast 8 Prozent vor.
Nach Börsenschluss wird der Unterhaltungskonzern Walt Disney Zahlen zum vierten Geschäftsquartal vorlegen.
=== DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:33 Mi, 17:30 % YTD EUR/USD 1,0896 -0,32% 1,0931 1,0941 +0,3% EUR/JPY 116,2602 +0,84% 115,2930 114,57 -23,4% EUR/CHF 1,0759 +0,01% 1,0758 1,0753 -1,1% EUR/GBP 0,8764 -0,36% 0,8790 1,1411 +19,0% USD/JPY 106,73 +1,20% 105,47 104,75 -9,1% GBP/USD 1,2431 -0,02% 1,2434 1,2482 -15,7%ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 44,79 45,27 -1,1% -0,48 +2,2% Brent/ICE 46,10 46,36 -0,6% -0,26 +1,3%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.277,75 1.278,50 -0,1% -0,75 +20,5% Silber (Spot) 18,59 18,47 +0,6% +0,12 +34,5% Platin (Spot) 980,20 1.001,50 -2,1% -21,30 +10,0% Kupfer-Future 2,53 2,46 +3,0% +0,07 +17,6% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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