10.06.2024 22:11:40

MÄRKTE USA/Super-Mittwoch bremst Wall Street - Split bei Nvidia

NEW YORK (Dow Jones)--Akteure am US-Aktien- und Anleihemarkt haben am Montag eher vorsichtig agiert und sich nicht aus der Deckung locken lassen. An den Börsen passierte letztlich nicht viel. Der Dow-Jones-Index gewann 0,2 Prozent auf 38.868 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite stiegen um beide um 0,3 Prozent. Nach ersten Angaben gab es an der Nyse 1.403 (Freitag: 786) Kursgewinner und 1.436 (2.025) -verlierer. Unverändert gingen 47 (72) Titel aus dem Handel. Grund für die Zurückhaltung war der anstehende "Super-Mittwoch" mit gleich zwei wichtigen Terminen", wie es hieß. US-Inflationsdaten und das Ergebnis der Fed-Sitzung fallen zum ersten Mal seit Juni 2020 auf denselben Tag.

Nachdem der US-Aktienmarkt den Zinssenkungsdämpfer mit dem überaus starken Arbeitsmarktbericht zum Wochenschluss noch einigermaßen locker weggesteckt hatte, könnte die US-Notenbank am Mittwoch den nächsten Dämpfer präsentieren. Händler rechneten mit falkenhaften Tönen und damit sinkenden Spekulationen auf baldige Zinssenkungen. Am Zinsterminmarkt war die Wahrscheinlichkeit für eine erste Zinssenkung im September noch weiter gesunken und lag nur noch bei knapp 50 Prozent. Und die Zahl jener Marktexperten wuchs, die 2024 mit gar keiner Zinssenkung mehr rechnen angesichts der starken Konjunktur und hartnäckigen Inflation.

Zinssenkungen in weiter Ferne

Laut Marktstratege Karl Schamotta von Corpay haben die Arbeitsmarktdaten vom Freitag die Marktakteure gezwungen, den erwarteten Beginn des Zinslockerungszyklus der Fed weiter in die Zukunft zu verschieben. Das bedeutet, dass die Fed wahrscheinlich die letzte Zentralbank der G7 sein wird, "die in diesem Jahr aus den Startlöchern kommt", sagte Schamotta.

Die Spekulation auf falkenhafte Äußerungen der US-Notenbank ließ am Anleihemarkt die Renditen vor allem am langen Ende der Zinsstrukturkurve etwas anziehen. Der Dollar profitierte derweil weiter von den schwindenden Zinssenkungshoffnungen auf der einen Seite und von der Schwäche des Euro nach der Europawahl auf der anderen Seite. Der Dollarindex legte um 0,2 Prozent zu.

Die Ölpreise zeigten sich unbeeindruckt vom festeren Dollar und legten deutlich zu. Goldman Sachs rechnet mit einer lebhaften Nachfrage nach Kraftstoffen während der Urlaubssaison in diesem Sommer und sieht den Preis für ein Fass Brentöl im dritten Quartal bis auf 86 Dollar steigen. Laut Analyst Dennis Kissler von BOK Financial droht im zweiten Halbjahr ein Versorgungsdefizit, sollte das Kartell Opec seine Förderung nicht ausweiten.

Der Goldpreis erholte sich nach den jüngsten Verlusten. Damit stemmte sich Gold gegen steigende Marktzinsen und auch den festen Dollar. Die Zinswende mit tendenziell sinkenden Leitzinsen stehe steigenden Inflationserwartungen gegenüber. Das Edelmetall sei daher als Inflationsschutz gesucht, hieß es.

Nvidia erneut im Fokus

Unter den Einzelaktien standen das Schwergewicht Nvidia im Mittelpunkt. Nach dem rasanten Kursanstieg der vergangenen Monate entschloss sich der Experte für KI-Chips zu einem 1:10-Aktiensplit, der die Aktie optisch billiger und damit erschwinglicher machen soll für eine größere Anlegergemeinde. Dieser wurde nun umgesetzt und stützte den Kurs. Nvidia stiegen um 0,7 Prozent.

Apple veranstaltete ihre jährliche Entwicklerkonferenz, die jedoch keine Euphorie unter Anlegern auslöste. Die Veranstaltung stand ganz im Zeichen von KI, bei der der Technologiegigant etwas ins Hintertreffen geraten war. Nun soll unter anderem mit KI-Pionier OpenAI kooperiert werden. Der Kurs verlor 1,9 Prozent. Advanced Micro Devices sanken nach einer Abstufung durch Morgan Stanley um 4,5 Prozent.

Derweil wurde bekannt, dass Crowdstrike (+7,3%), Godaddy (+1,9%) und KKR (+11,2%) in den S&P-500-Index aufsteigen und die Plätze von Comerica (-1,7%), Illumina (-3,4%) und Robert Half (+1,5%) einnehmen. Southwest Airlines hoben um 7 Prozent ab. Elliott Investment Management hatte sich mit fast 2 Milliarden Dollar bei der Fluglinie eingekauft. Elliott Investment versucht, CEO Bob Jordan und Vorsitzenden Gary Kelly zu entlassen, um dem Aktienkurs auf die Sprünge zu helfen.

T-Mobile US zeigten sich 0,5 Prozent fester. Die Mutter Deutsche Telekom hatte ihre Beteiligung durch den Erwerb eines Aktienpakets von der japanischen Softbank erhöht. Die Transaktion stand im Einklang mit dem strategischen Ziel, die Mehrheit an der US-Tochter nachhaltig zu sichern. Diamond Offshore Drilling zogen um 10,9 Prozent an, die Gesellschaft wird für rund 1,6 Milliarden Dollar von Noble Corp (+6,1%) übernommen.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 38.868,04 +0,2% 69,05 +3,1%

S&P-500 5.360,79 +0,3% 13,80 +12,4%

Nasdaq-Comp. 17.192,53 +0,3% 59,40 +14,5%

Nasdaq-100 19.074,68 +0,4% 73,72 +13,4%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,88 -0,5 4,89 46,4

5 Jahre 4,48 +2,2 4,46 48,2

7 Jahre 4,47 +2,4 4,45 50,3

10 Jahre 4,47 +3,3 4,44 58,8

30 Jahre 4,59 +3,9 4,56 62,5

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:21 Fr, 17:25 % YTD

EUR/USD 1,0762 -0,1% 1,0753 1,0809 -2,6%

EUR/JPY 168,98 +0,1% 168,93 169,36 +8,6%

EUR/CHF 0,9650 -0,2% 0,9651 0,9687 +4,0%

EUR/GBP 0,8454 -0,1% 0,8458 0,8494 -2,5%

USD/JPY 157,04 +0,2% 157,10 156,69 +11,5%

GBP/USD 1,2730 +0,0% 1,2713 1,2725 +0,1%

USD/CNH (Offshore) 7,2657 +0,0% 7,2669 7,2638 +2,0%

Bitcoin

BTC/USD 69.459,11 -0,4% 69.584,71 71.061,88 +59,5%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 77,89 75,53 +3,1% +2,36 +7,4%

Brent/ICE 81,79 79,62 +2,7% +2,17 +7,3%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 34,44 33,20 +3,7% +1,24 +3,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.309,19 2.293,78 +0,7% +15,41 +12,0%

Silber (Spot) 29,69 29,18 +1,8% +0,52 +24,9%

Platin (Spot) 974,80 968,20 +0,7% +6,60 -1,7%

Kupfer-Future 4,57 4,49 +1,7% +0,07 +16,6%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf

(END) Dow Jones Newswires

June 10, 2024 16:12 ET (20:12 GMT)

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